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15.

PURIM D^lfi

I. ENTSTEHUNG UND BEDEUTUNG

Es basiert auf den Inhalt der Me'gilät-Esther inog-nVa^ - Estherrolle in der Bibel,
verfaßt ca 500 v.d.Ztr. Die Geschichte erzählt über den Perserkönig Achaschwerosch
W'iTlip'nK, der von einem seiner Höflinge namens Haman dazu überredet wurde, alle
Juden im"ganzen persischen Reich an einem durch Los ermittelten Stichtag (14. Adär)
zu liquidieren und sich ihr Vermögen anzueignen. Der Königin Esther, die Jüdin war,
gelang es den König von diesem Vorhaben abzubringen und Hamän nebst seinen Helfes-
helfern wurde als Aufwiegler hingerichtet.

Zur Erinnerung an die wunderliche Errettung von dieser totalen Vernichtungsgefahr be-
schlossen Esther und ihr Onkel Mordechäj, der damalige geistige Führer der Juden in
Persien, jedes Jahr an diesem Stichtag der geplanten Vernichtung das Purim-Fest zu
feiern.

Die allgemeine Bedeutung von Purfm wird verstanden als Errettung des jüdischen Volkes
von der Vernichtung, wobei sich die göttliche Beschützung Israels nicht durch ein über-
natürliches "Wunder" offenbarte, sondern durch das Wirken der göttlichen Vorsehung im
normalen Ablauf der Ereignisse. Deshalb ist Purfm ein Symbol des Durchhaltens und
Oberlebens des jüdischen Volkes trotz aller Verfolgungen und daher ein Freudenfest.

II. PURIM BEGINNT AM VORABEND DES 14. ADAR

• Nach dem Abendgebet in der Synagoge wird die Purim-Geschichte in der hebräischen
Urfassung mit einer besonderen Festmelodie vorgelesen. Dies geschieht aus einer auf
Pergament handgeschriebenen Me'gilä ilViö (ähnlich wie eine Torahrolle). Der Vorle-
ser der nVlO liest diese ohne jeglicher Unterbrechung vor.

# Besonderheiten der Purim-Liturgie:

Vor dem Verlesen der Estherrolle werden zwei besondere Brachot und am Abend
auch der Dankspruch ^3»nrTB gesagt, nach Verlesen der nVin ein besonderes
Dankgebet für O'TIS.

In jedes rn'SJ?-Achtzehngebet und in jedes Tischdankgebet wird der ü'03n Vg
"Dank für die Wundertaten" eingeschaltet, d. h. die für Purfm geltende Version da-
von (ähnlich wie die von Chanukkä).

Das Bekannte Purim-Lied, das beim Gottesdienst gesungen wird, heißt 2p2f2_n3!f''0'
Schoschanät-Ja'akov ("Die Jakobsrose") und steht symbolisch für "Israel hat aufge-
blüht wie eine Rose".

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