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https://doi.org/10.11588/diglit.2444#0108
18.
DIE OMER-ZEIT
v " t •• :
I. ENTSTEHUNG UND BEDEUTUNG
Die Zeit zwischen de^m 1. Tag Pessach und Schawuot umfaßt genau 49 Tage, d. h.
7 Wochen und wird Omer-Zeit genannt ( "10iy = Maßeinheit in der biblischen Zeit).
Am Ausgang des 1. Tages von Pessach schnitt man eine kleine Menge von Gerste, mahl-
te diese zu Mehl und der Priester brachte davon ein Omer-Maß als Dankopfer für die
neue Erntesaison dar in Vertretung für das ganze Volk.
Bis zu diesem Datum, den 16. Nissan durfte man mit der neuen Ernte nicht beginnen
bzw. von ihr genießen (z. B. Mehl zum Brotbacken). Von diesem Zeitpunkt an wurden
dann noch 49 Tage (7 Wochen) weitergezählt, an deren Ende das Schawuot niyias? -
Wochen-Fest gefeiert wurde, das biblisch auch Chag Ha'Bikurfm O'Tiaan in -
"Fest der Erstlingsfrüchte" genannt wird.
IL SFlRAT-HA'OMER^iyri-n-pEip- DAS OMERZÄHLEN
Dieses in der Torah (3.B.M., 23;15-16) verordnete "Zählen der 49 Tage" wurde auch
nach der Zerstörung des Tempels als Gebot betrachtet und im Mittelalter kabbalistisch
interpretiert. Jedenfalls soll diese Zahlenbrücke das Fest der "physischen" Befreiung -
Pessach mit dem Fest der "geistigen" Berufung am Sfnaj - Schawuot verbinden !
Das Zählen der Tage geschieht, indem jeden Abend gleich nach dem Abendgebet der
jeweils erreichte Tag bzw. Woche der Omer-Zeit verkündet wird (Omerzählen). Dafür
gibt es Omertafeln. Im deutschen Sprachraum hieß dies auch "Aumer zählen" oder ein-
fach "aumern".
Ferner gilt im traditionellen Judentum die Omerzeit als Trauerperiode (mit Ausnahme
des 5. Ijar, dem Gründungstag des Staates Israel). Während der römischen Unterdrük-
kung nach dem mißglückten Bar Kochba-Aufstand (im Jahre 135 n.d.Ztr.) unternahmen
die Römer in der Omerzeit grausame Verfolgungen gegen die jüdische Bevölkerung in
Israel. Deswegen wurden die Omertage zu Trauertagen proklamiert, an denen folgendes
untersagt ist:
# keine Trauungen
# keine Musik, Tanz, Vergnügungen
# keine Rasur oder Haarschneiden
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DIE OMER-ZEIT
v " t •• :
I. ENTSTEHUNG UND BEDEUTUNG
Die Zeit zwischen de^m 1. Tag Pessach und Schawuot umfaßt genau 49 Tage, d. h.
7 Wochen und wird Omer-Zeit genannt ( "10iy = Maßeinheit in der biblischen Zeit).
Am Ausgang des 1. Tages von Pessach schnitt man eine kleine Menge von Gerste, mahl-
te diese zu Mehl und der Priester brachte davon ein Omer-Maß als Dankopfer für die
neue Erntesaison dar in Vertretung für das ganze Volk.
Bis zu diesem Datum, den 16. Nissan durfte man mit der neuen Ernte nicht beginnen
bzw. von ihr genießen (z. B. Mehl zum Brotbacken). Von diesem Zeitpunkt an wurden
dann noch 49 Tage (7 Wochen) weitergezählt, an deren Ende das Schawuot niyias? -
Wochen-Fest gefeiert wurde, das biblisch auch Chag Ha'Bikurfm O'Tiaan in -
"Fest der Erstlingsfrüchte" genannt wird.
IL SFlRAT-HA'OMER^iyri-n-pEip- DAS OMERZÄHLEN
Dieses in der Torah (3.B.M., 23;15-16) verordnete "Zählen der 49 Tage" wurde auch
nach der Zerstörung des Tempels als Gebot betrachtet und im Mittelalter kabbalistisch
interpretiert. Jedenfalls soll diese Zahlenbrücke das Fest der "physischen" Befreiung -
Pessach mit dem Fest der "geistigen" Berufung am Sfnaj - Schawuot verbinden !
Das Zählen der Tage geschieht, indem jeden Abend gleich nach dem Abendgebet der
jeweils erreichte Tag bzw. Woche der Omer-Zeit verkündet wird (Omerzählen). Dafür
gibt es Omertafeln. Im deutschen Sprachraum hieß dies auch "Aumer zählen" oder ein-
fach "aumern".
Ferner gilt im traditionellen Judentum die Omerzeit als Trauerperiode (mit Ausnahme
des 5. Ijar, dem Gründungstag des Staates Israel). Während der römischen Unterdrük-
kung nach dem mißglückten Bar Kochba-Aufstand (im Jahre 135 n.d.Ztr.) unternahmen
die Römer in der Omerzeit grausame Verfolgungen gegen die jüdische Bevölkerung in
Israel. Deswegen wurden die Omertage zu Trauertagen proklamiert, an denen folgendes
untersagt ist:
# keine Trauungen
# keine Musik, Tanz, Vergnügungen
# keine Rasur oder Haarschneiden
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