29.
DER STAAT ISRAEL
AUS RELIGIÖSER SICHT
I. DER STAAT ISRAEL - ME'DINAT-JISSRAEL 17S'iy?-n3,7? -
AUS RELIGIÖSER SICHT
Die ganze biblische Geschichte Israels verweist auf die Notwendigkeit eines Stammlan-
des zur freien Entfaltung des jüdischen Volkes bzw. zur Verwirklichung seiner Volksre-
ligion. Die Torah betont immer wieder, daß Israel das geheiligte Land der "Kinder Is-
raels" (d. h. des jüdischen Volkes) ist, das ihnen von der göttlichen Vorsehung gege-
ben wurde, um dort ihre Volksreligion zu entwickeln und zu verwirklichen.
Gottes Segen für das Volk Israel bei Einhaltung der Gebote Gottes erfolgt durch den
Wohlstand Israels auf seiner nationalen Scholle (siehe z. B. 3.B.M. 26;3-13).
Andererseits wird dem Volk Israel bei Verfehlung seiner Aufgaben die Bestrafung durch
Vertreibung aus dem Lande Israel angedroht (3.B.M. 26;14-46).
Die jüdische Religion ist nicht nur eine Glaubensgemeinschaft, sondern eine Volksreli-
gion (entstanden als Stammesreligion), die das ganze Leben der jüdischen Volksgemein-
schaft regelt. Diese Religion kann nur in einer Gemeinschaft gelebt und verwirklicht
werden, die nicht anderen religionsfremden Autoritäten unterstellt ist.
Aus diesem Grunde braucht das Judentum zu seiner freien Entfaltung und praktischen
Verwirklichung nationale Freiheit und Selbständigkeit in einem freien Staat in seiner
biblischen Heimat.
So hat bereits Awrahäm seine Heimat in Mesopotamien verlassen, um in Eigenstängig-
keit in einer neuen Heimat die von ihm erkannte neue Geistesausrichtung (der Aner-
kennung des einen Gottes und der von IHM gestellten moralischen Pflichten) wirksam
entwickeln zu können und schließlich ein ganzes Volk zur Verwirklichung dieses Zieles
zu begründen.
Im Gegensatz dazu steht das verkümmerte und leidende Ghetto-Judentum in der Diaspo-
ra, d. h. im Galüt mVl ("Zerstreuung" unter den Völkern), das zumeist nationaler Un-
terdrückung und religiösen Verfolgungen ausgesetzt war und sich daher selten und nur
begrenzt kreativ entwickeln konnte.
Der Staat Israel ist fest in der jüdischen Religion verankert. Die unzähligen Verkündun-
gen der Propheten Israels über die Wiederaufrichtung des jüdischen Staatswesens in gei-
stig-kultureller Blüte und über die Rückkehr des Volkes in seine biblische Heimat, war
stets die Basis für die jüdischen Hoffnungen auf die Erlösung aus dem abnormalen n-1^1-
Zustand einer nur geduldeten und oft grausam verfolgten Minderheit zwischen den Völ-
kern.
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DER STAAT ISRAEL
AUS RELIGIÖSER SICHT
I. DER STAAT ISRAEL - ME'DINAT-JISSRAEL 17S'iy?-n3,7? -
AUS RELIGIÖSER SICHT
Die ganze biblische Geschichte Israels verweist auf die Notwendigkeit eines Stammlan-
des zur freien Entfaltung des jüdischen Volkes bzw. zur Verwirklichung seiner Volksre-
ligion. Die Torah betont immer wieder, daß Israel das geheiligte Land der "Kinder Is-
raels" (d. h. des jüdischen Volkes) ist, das ihnen von der göttlichen Vorsehung gege-
ben wurde, um dort ihre Volksreligion zu entwickeln und zu verwirklichen.
Gottes Segen für das Volk Israel bei Einhaltung der Gebote Gottes erfolgt durch den
Wohlstand Israels auf seiner nationalen Scholle (siehe z. B. 3.B.M. 26;3-13).
Andererseits wird dem Volk Israel bei Verfehlung seiner Aufgaben die Bestrafung durch
Vertreibung aus dem Lande Israel angedroht (3.B.M. 26;14-46).
Die jüdische Religion ist nicht nur eine Glaubensgemeinschaft, sondern eine Volksreli-
gion (entstanden als Stammesreligion), die das ganze Leben der jüdischen Volksgemein-
schaft regelt. Diese Religion kann nur in einer Gemeinschaft gelebt und verwirklicht
werden, die nicht anderen religionsfremden Autoritäten unterstellt ist.
Aus diesem Grunde braucht das Judentum zu seiner freien Entfaltung und praktischen
Verwirklichung nationale Freiheit und Selbständigkeit in einem freien Staat in seiner
biblischen Heimat.
So hat bereits Awrahäm seine Heimat in Mesopotamien verlassen, um in Eigenstängig-
keit in einer neuen Heimat die von ihm erkannte neue Geistesausrichtung (der Aner-
kennung des einen Gottes und der von IHM gestellten moralischen Pflichten) wirksam
entwickeln zu können und schließlich ein ganzes Volk zur Verwirklichung dieses Zieles
zu begründen.
Im Gegensatz dazu steht das verkümmerte und leidende Ghetto-Judentum in der Diaspo-
ra, d. h. im Galüt mVl ("Zerstreuung" unter den Völkern), das zumeist nationaler Un-
terdrückung und religiösen Verfolgungen ausgesetzt war und sich daher selten und nur
begrenzt kreativ entwickeln konnte.
Der Staat Israel ist fest in der jüdischen Religion verankert. Die unzähligen Verkündun-
gen der Propheten Israels über die Wiederaufrichtung des jüdischen Staatswesens in gei-
stig-kultureller Blüte und über die Rückkehr des Volkes in seine biblische Heimat, war
stets die Basis für die jüdischen Hoffnungen auf die Erlösung aus dem abnormalen n-1^1-
Zustand einer nur geduldeten und oft grausam verfolgten Minderheit zwischen den Völ-
kern.
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