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Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft — 22.1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.14168#0533
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520

BESPRECHUNGEN.

leitungen und die stetige Proportion, die sich aus dieser Grundlage ergibt, am
häufigsten verwendet. Der Nachweis wird geführt, indem von einem gemessenen
Maß eines Bau- oder Bildwerks ausgegangen wird und die übrigen Maße auf
rechnerischem Wege gefunden werden. Diese errechneten Maße werden dann auf
ihre Übereinstimmung mit den gemessenen geprüft. Ein reichliches Material ist auf
diese Weise von Mössel in großer Arbeitsleistung durchgearbeitet worden. Aber
die Art, wie Grundriß und Aufriß vor allem mittelalterlicher Bauten in ein sich aus
der »Kreisgeometrie« ergebendes Liniennetz eingespannt werden, besitzt nicht durch-
weg etwas Überzeugendes und erscheint oft willkürlich. Am wenigsten ist dem
Aufsuchen der sich aus der Kreisgeometrie ergebenden Schemata, die nur ange-
deutet werden, in dem Aufbau der Bildwerke zu folgen. Trotz allem bleiben die
angestellten Untersuchungen auch der literarischen Quellen höchst aufschlußreich.
Dem rechnerischen Nachweis folgen Hinweise über Ursprung und werktechnische
Handhabung der Kreisgeometrie, wie über ihre ästhetische Bedeutung. Auch für
Mössel bleibt die geometrische Proportion nur eine Bedingung künstlerischer Form-
gestaltung unter anderen, die nicht durch sie ersetzt werden können.
Breslau.

- Peter Brieger.

Dokument deutscher Kunst. Düsseldorf 1926. Herausgegeben von Prof. Rieh.
Klaphek. L. Schwann, Düsseldorf.

Den Plan von Wilhelm Kreis, den Bauschöpfungen der Gesolei auch literarisch
ein Denkmal zu setzen, hat der Herausgeber in sorgfältiger Zusammenstelluno
und Anordnung des Aufsatz- und Bildermaterials zu Ende geführt. Kurze Aufsätze
der wirtschaftlichen und technischen Leiter, eine Skizze von W. Kreis über die »Bau-
kunst vor dem Kriege und heute« und eine stilkritische Würdigung seiner Bauten
durch M. Osborn geben in verhaltenem Enthusiasmus Aufschluß über Baugeschichte,
Baugesinnung und künstlerischen Wert. Mit einer Fülle von Abbildungen auch der
schon niedergelegten Bauten und dekorativer Einzelheiten gewährt dieses Ausstel-
Sungsbuch ein anschauliches Bild der baukünstlerischen Bedeutung der Gesolei.

Breslau.

_ Peter Brieger.

Julius Stockhausen, Der Sänger des deutschen Liedes. Nach Doku-
menten seiner Zeit dargestellt von Julia Wirth, geb. Stockhausen, Bd. X der
Frankfurter Lebensbilder, herausgeg. von der Histor. Kommission der Stadt
Frankfurt a. M. Verlag Englert & Schlosser, Frankfurt a. M. 1927. 544 S.,
18 Bildtafeln. 14 M.

Franz Haböck, Die Kastraten und ihre Gesangskunst. Eine gesangs-
physiologische, kultur- und musikhistorische Studie, herausgeg. von Dr. Mar-
tina Haböck, geb. von Kink. Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart, Berlin und
Leipzig 1927. XVII und 510 S. 12 M.
Albrecht Thausing, Die Sängerstimme. Ihre Beschaffenheit und Entstehung
ihre Bildung und ihr Verlust. Zweite, neu bearbeitete und vervollständigte
Auflage. Cotta'sche Buchhandlung Nachf., Stuttgart und Berlin 1927. XII und
200 S., 15 Abbildungen. 7 M.
Daß im Rahmen dieser Zeitschrift auf einige Neuerscheinungen aus dem Ge-
biete der Gesangskunst hingewiesen werden darf, rechtfertigen die oben angezeigten
Werke hinsichtlich ihres Gegenstandes sowohl wie seiner Bearbeitung in vollem
Maße. Weit entfernt von dem sonst so unerfreulichen Methodenstreit verdienen
 
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