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Zeitschrift für christliche Kunst — 18.1905

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Becker, Ludwig: Die neue Pfarrkirche zu Mettlach
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https://doi.org/10.11588/diglit.4575#0117

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1905. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 7.

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Eogenstellung abgeschlossen und andererseits
durch einen Verbindungsgang mit der Kirche
verbunden ist.

Die ganze Länge der Kirche beträgt 50 m,
lrn Ausseren gemessen, und 45 m Länge im
Inneren, wovon der Chor 14 m beansprucht.
Die Breite im Inneren beträgt 20,20 m bei
einer lichten Weite des Mittelschiffes von
8,60 m.

Die Fläche des Laienraumes mißt 575 gm,
und ist bestimmt, die Einwohner von Mett-
lach und Keuchingen (zus. 3215) aufzunehmen.

Vorbildern entnommen. In ruhiger Farben-
wirkung: weißgrau und braunschwarz in immer
wechselnden Musterungen präsentiert sich der
Boden recht ruhig und stilgerecht (Abb. 3
und 4). Der hohe Chor ist provisorisch mit
I mehrfarbigen Platten belegt und soll später
durch einen Mosaikboden ersetzt werden. Die
Altarpodien der drei Altäre jedoch sowie die
Wandfelder über dem Muttergottesaltar (Abb.
2 und 4) und die Pfeilerlisenen in den Neben-
schiffen haben den Glasmosaikschmuck, Meister-
werke in Technik und in koloristischer Wir-

Abb. 2.

Die Höhe der Westtürme (Abb. 5) beträgt 39 m,
die der Chorflankentürmchen 25,50 m; die lichte
Höhe des Mittelschiffes beträgt 14,80, die der
Nebenschiffe 6,80 m.

Die Baukosten betragen: 221,463,17 Mk.
für den Rohbau, für die bis jetzt fertiggestellte
Ausstattung 90,932,32 Mk., für Wegebauten,
Erdbewegungen etc. 9,598,12 Mk., in Summa
somit 321,993,61 Mk.

Die Familie von Boch plant eine reiche
Ausstattung der Kirche mit Mosaiken und
Wandplatten, und ist teilweise mit dieser Aus-
schmückung bereits begonnen.

Der Fußboden in der Kirche ist mit Platten
aus der Mettlacher Mosaikfabrik belegt, die
reliefierten Einlagen sind alten romanischen

Abb. 3.

kung, bereits erhalten. Auf den Hochschiff-
wänden ist in Mosaiken eine Darstellung
des Lebens des hl. Ludwinus geplant; für die
Stirn des Triumphbogens und die Chorge-
wölbe sind ebenfalls entsprechende Darstellun-
gen vorgesehen.

Herrliche Glasfenster aus dem Atelier des
Glasmalers Martin (Wiesbaden), die sich durch
stilstrenge, farbenfreudige und originelle
Komposition wie durch feurige Lichtwir-
kung auszeichnen, sind bereits eingesetzt,
und ist derselbe Künstler auch mit der Kom-
position der Glasmosaiken betraut, wodurch
eine einheitliche Ausbildung des Innenraumes
in koloristischem und stilistischem Sinne ge-
sichert ist.
 
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