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Zeitschrift für christliche Kunst — 27.1914

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Witte, Fritz: Talmi gegen Gold: Über schlechte u. echte Metallkunst im Dienste der Kirche
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https://doi.org/10.11588/diglit.4362#0016

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Nr. 1/2.

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

s f 'i it.

Abb. 4.Schmiedeeiserner Türbeschlag. XV. Jahrh.

gold- oder silberstrahlende Fläche zur
Geltung brachte, sei es durch Treiben
von Figuren und Ornament, sei es durch
die aus Einzelflächen zusammengesetzte
Grundform. Licht saugen die Arbeiten
vielfach in großer Fülle, scharfe Kanten
reflektieren es, der Schlag des Hammers
teilt die Einzelflächen wiederum auf in
tausend und abertausend unregelmäßige
Flecken, die sich wie die Goldsteinchen
eines Mosaiks zu einer zitternden Fläche
zusammensetzen. Das jeweilige Bedürf-
nis nach Farbe kommt in seinen Stärke-
graden überall zum Ausdruck. Die hoch-
liegenden, aus dem Metall herausragen-
den farbigen Steine drängen sich vor;
dagegen bleibt der Grubenschmelz de-
zent in der Ebene des Metalles, wird
ein Teil seines Organismus (Abb. 3).
Glänzende Leistungen erzielt die Gold-
schmiedekunst sogar durch die mecha-
nische Herstellung gedrückter Orna-
mentstreifen, die durch ihre klein-
mustenge Belebung eine prickelnde
Metallwirkung erhalten mit einer oft
ungemein feinfühligen gleichwertigen
Verteilung Licht reflektierender und im
Schatten liegender Partien. Wir können

Abb. 5.

Schmiedeeiserner Türbeschlag.
 
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