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Zeitschrift für christliche Kunst — 27.1914

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Fröhlicher, Elsa: Die moderne Spitze u. ihre Verwendung in der Paramentik
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https://doi.org/10.11588/diglit.4362#0062

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ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

Nr. 3.

Höhe erhoben und will als Qualitätsarbeit angesehen sein. Neben der tech-
nischen Sorgfalt steht das fortwährende Streben nach guten, künstlerisch be-
friedigenden Entwürfen, die der Spitzenkunst wieder das hohe Ansehen erringen
wollen, die sie im XVII. und XVIII. Jahrhundert besessen hat.

Nicht aus den alten
Spitzenländern Italien
und Belgien oder Frank-
reich kam der Fortschritt,
vielmehr brachten Öster-
reich und Deutschland
einen zeitgemäßen Stil in
die Spitzenkunst; ähn-
liche Tendenzen sind in
Ungarn und Schweden
wirksam. Eine vollstän-
dige Sicherheit in der
Formbehandlung ist noch
nicht erreicht, ein rein
ornamentaler Stil ist zwar
schon gefunden, wird aber
immer noch häufig von
einem geschmacklosen
Naturalismus verdrängt.
Es kostet noch viel Arbeit,
bis die gute Formgebung
in der Spitzenkunst zum
Allgemeingut der Zeich-
ner geworden ist.

Die Spitzenerzeugung
war schon in alter Zeit
eine Hausindustrie und
ist auch jetzt — soweit
es sich um Handarbeit
handelt — nicht in fabrik-
mäßige Herstellungsweise
übergegangen. In ver-
schiedenen Ländern be-
stehen Fachschulen, doch
dienen diese in ersterLinie
dem Lehren der Technik,
Abb.6. Kaselkreuz. Entw. E.Jaskolla,Nürnberg, Ausführ.Tiefenbadi. und in einigen Fällen
 
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