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Zeitschrift für christliche Kunst — 27.1914

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Nr. 3.

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

53

gemacht und in seiner Entwicklung verfolgt
hat unter den hohen Protektoren und vorzüg-
lichen Direktoren von Eitelberger, von Falke,
Bucher, vonScala.wie den zahlreichen tüchtigen
Assistenten und Professoren, bringt den Tribut
der Bewunderung und Dankbarkeit dar für die
gewaltigen Erfolge, die nicht nur in dem Wachs-
tum und der Vervollkommnung der Samm-
lungen, sondern auch in den unaufhörlichen
Veranstaltungen bestehen, durch Vorträge,
Kurse, Spezialausstellungen Aufklärung zu
verbreiten hinsichtlich der Formen, Techniken,
wirtschaftlichen Beziehungen. Die enormen
Opfer, die finanziellen und persönlichen, die
in diesem Zusammenhange aufgeboten sind,
haben sich reichlich gelohnt wie bezüglich
der ungemein umfassenden, zum Teil überaus
kostbaren Sammlungsobjekte so durch die
an sie anknüpfende Wiedergeburt mancher
kunstgewerblicher Zweige. Auf verschiedenen
Gebieten hat das Museum eine führende Rolle
gespielt, so daß es bei seinem fünfzigjährigen
Jubiläum voll Befriedigung zurückschauen
darf auf seine Entwicklung, zu der es die
wärmsten Glückwünsche erwarten darf von
allen, die sie verfolgt haben oder auch er-
kennen aus der vorliegenden glänzenden
Festschrift. Sdinütgen.

Die Bau- und Kunstdenkmäler
des Regierungsbezirks Wies-
baden. BandV, Bau- und Kunstdenk-
mäler der Kreise Unter-Westerwald, St.
Goarshausen, Untertaunus und Wiesbaden
Stadt und Land. Im Auftrage des Bezirks-
verbandes des Regierungsbezirks Wiesbaden
bearbeitet von Ferdinand Luth-
m e r. Mit 256 Abbildungen und einer
Karte. — Heinrich Keller in Frankfurt
a.M. 1914. M. 10.—.
Dieser Band bringt die Inventansation
dieses Regierungsbezirks, die zu den besten
in Deutschland zählt, zum Abschluß, die vor-
hergehenden Bände durch die Vortrefflichkeit
der Aufnahmen (unter denen ungewöhnlich
viele zeichnerischer Art) wie der Beschreibung
fast noch übertreffend. Im Vordergrunde
stehen die Kirchenbauten, von denen
die romanische Johanniskirche zu Nieder-
lahnstein von besonderer Bedeutung, aber
auch manche gotische Kirche des XIV. und
XV. Jahrh. sehr beachtenswert, wie die zwei-
schiffige Wallfahrtskirche in Bornhofen. Aber
auch die Renaissance ist vertreten und noch
mehr Barock, Rokoko und Klassizismus. —
Sehr zahlreich sind die Burgen und
Wehrbauten, die, obwohl zumeist
dem XIV. Jahrh. angehörend, eine unge-

wöhnliche Mannigfaltigkeit der baulichen
Gestaltung zeigen. — Auch an Schloß-
bauten fehlt es nicht, die mehr als zwei
Jahrhunderte umfassen. — Weit stärker ist
das Bürgerhaus vertreten: Rathaus und
Wohnhaus, in den Städten wie auf dem
Lande, und daß ihm besondere Aufmerk-
samkeit gewidmet ist, darf als ein besonderer
Vorzug bezeichnet werden. — Durch Zahl
und Mannigfaltigkeit zeichnen sich auch die
kleinen Denkmäler, wie m den Kirchen, so in
der Öffentlichkeit aus, während die eigent-
lichen Kleinkunstgegenstände, also die Er-
zeugnisse des Kunstgewerbes, sich nur in
geringer Anzahl erhalten haben. — Alles
Beachtenswerte ist in anschaulicher Art zur
Darstellung gebracht, so daß auch dieser
Abschlußband als eine Musterleistung be-
zeichnet werden darf, würdig des unermüd-
lichen Altmeisters, dem sie zu danken ist.

Sdinütgen.
G e s c h i c h t s el, Mißverstandenes
und Mißverständliches aus
der Geschichte. Gesammelt und
erläutert von Dr. SimonPeterWid-
mann. II. Auflage. Schöningh in Pader-
born 1913. M. 3.20.

Dieser Band ist vielmehr ein Nachschlage-
als ein Erzählungsbuch, obwohl es reich ist
an kleinen Erzählungen, die auf den Orient,
Griechenland und Rom, mehr noch auf
Deutschland zurückgehen, vielfach der Kir-
chengeschichte entnommen sind, in dem
Sinne, daß es Aufklärung bietet über eine
große Menge von Mißverständnissen, die an
Worte, Personen, Gegenstände sich knüpfen.
Tausende von Ausdrücken, Bezeichnungen,
Redewendungen, die, obwohl mehr oder
weniger gang und gäbe, vielfach unrichtig
aufgefaßt werden, erhalten hier ihre Deutung.
In welchem Umfange das geschieht, beweisen
schon die 33 Seiten des doppelzeiligen Sach-
registers. Für die Zuverlässigkeit der Er-
klärungen dürfte schon der Umstand zeugen,
daß der Autor identisch ist mit dem Verfasser
der „Geschichte des deutschen Volkes", also
ein bewährter Historiker. Scfinütgen.

AlbanStolzunddieSchwestern
R i n g s e l s. Ein freundschaftlicher Fe-
derkrieg. Herausgegeben von Alois
Stockmann, S.J. Zweite und dritte er-
gänzte Auflage. Mit drei Bildern. — Herder
in Freiburg 1914. M. 5.—.
Dieser zuerst in den „Laacher Stimmen"
veröffentlichte eigenartige Briefwechsel hat in
Buchform noch größeres Interesse geweckt,
so daß bereits die II. (und III.) Auflage er-
 
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