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Zeitschrift für christliche Kunst — 30.1917

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Arntz, Ludwig: St.-Maria-Lyskirchen im Kölner Stadtbilde
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Lohmeyer, Karl: Die Trierer Domschatzkammer und ihre Meister
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https://doi.org/10.11588/diglit.4334#0127

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112

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST. Nr. 8/9

So hat denn St.-Maria-Lyskirchen durch wechselnde Schicksale in ihrer
Erscheinung und in ihrem Stimmungswert manches unwiederbringlich ein-
gebüßt. Was uns unbefriedigend und befremdend erscheint, ist weniger auf
den Kirchen bau selbst als auf die bauliche Umgebung zurückzuführen, die
nun einmal bei dem eingebauten Charakter der Pfarrkirche im Stadtbilde
wesentlich mitspricht und — sollte je eine bezügliche Wiederherstellung in Frage
kommen — auch entschieden mitsprechen sollte. Um aber eine solche nicht leichte
Aufgabe befriedigend lösen zu können, bedarf es jedenfalls sorgfältiger Vorstudien,
welche dem überlieferten Bauwerk und seinen Lebensbedingungen möglichst
gerecht werden. Für die künstlerische Gestaltung der baulichen Umgebung
bieten die älteren geschichtlichen Aufnahmen jedenfalls wertvolle Hinweise und
Anregungen, namentlich was die Herstellung einer angemessenen Sakristei und
eines Küsterhauses anlangt. Letzteres wird zweckmäßigerweise im südlichen
Kirchhof, in der Flucht der alten Stadtmauer, angelegt werden können, wobei
für den Oberbau das alte Fachwerkhaus vorbildlich sein dürfte. Bei einer
solchen Verlegung wird um so leichter auch eine würdige Wiederherstellung
der Unterkirche ins Auge gefaßt werden können. So ergeben sich aus der
baugeschichtlichen Betrachtung zwanglos bestimmte Richtlinien, welche im Sinne
einer künstlerischen Denkmal- und Heimatpflege wohl zu verfolgen wären.

Jedenfalls wird sich empfehlen, durch geeignete Maßnahmen, etwa durch
ein bezügliches Ortsstatut wirksame Fürsorge zu treffen, um den eingebauten
Hofbezirk von Maria-Lyskirchen vor weiterer Verunstaltung durch Nachbar-
bauten zu bewahren, namentlich soweit das rheinseitige Stadtbild in Frage
kommt. Hat doch letzteres ohnehin im letzten Jahrzehnt durch gewaltsame
Einbrüche und Durchbrüche sowie durch aufdringliche Neubauten in seinem
geschichtlichen Gepräge folgenschwere Einbußen erlitten. Neben wirksamen
gesetzlichen Schutzvoi kehrungen muß aber als unbedingte Ergänzung eine dem
geschichtlichen Bestände pietätvoll angepaßte Baupflsge einsetzen, welche auch
berechtigten neuzeitlichen Zwecken in echt künstlerischer Gestaltung gerecht
zu werden vermag. L. Arntz.

DIE TRIERER DOMSCHATZKAMMER
UND IHRE MEISTER.

(Mit 3 Abbildungen.)

Die Stadt Trier birgt zwei Perlen eigenartiger Barockkunst, bei denen die
Meister bestrebt waren, in geistreicher Grundrißlösung geradezu zu
prunken — der Kesselstadtische Adelshof und die Domschatzkammer.
Von dem ersteren Bauwerk konnte ich erstmals seinen Meister in Johann
Valentin Thoman1 ermitteln. Seitdem hat man viel darüber geschrieben
und dieser wichtige, früher in der Kunstgeschichte unbeachtete Mainzer Barock-
künstler hat auch schon erfreulicherweise seine Monographie erhalten2. Nach

1 Lohmeyer, Der Meister des Kesselstadtischen Palastes zu Trier. Trier. Chronik

1911, VII, S. 154 ff.

2Döbler, Joh. Anton Valentin T h o m a n (1695—1777). Mainz 1915,
bei von Zabern, auch Mainzer Zeitschrift X, 1915.
 
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