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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 16.1891

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Heft 3
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Herrmann, Paul: Athletenkopf aus Perinthos
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https://doi.org/10.11588/diglit.37656#0329

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ATHLETENKOPF AUS PERINTHOS

(Hierzu Tafel IV. V)
Auf Tafel IV und V ist in Lichtdruck in dreifacher Ansicht
die Abbildung eines marmornen Jünglingskopfes gegeben,
welcher dank den eifrigen Bemühungen Paul Arndts vor Kur-
zem für die dresdener Skulpturen-Sammlung erworben wer-
den konnte1. Der Kopf wurde nach den durchaus glaubwür-
digen Angaben des früheren Besitzers 1855 in Thrakien auf
der Stätte des alten Perinthos ausgegraben. Das Material ist
ein harter, fester Marmor von ziemlich feinem Korn und weis-
ser, in das Graublaue spielender Färbung, hier und dort
durchzogen von Adern einer schwarzen, metallisch glänzen-
den, in kleinen Partikelchen eingesprengten Masse2. Farbe
und Korn erinnern am meisten an pentelisehen Marmor, auch
stimmen dazu die eingesprengten Erzpartikelchen3.

1 Vgl. die kurze Erwerbungsnotiz von Georg Treu, Berliner philol. Wo-
chenschrift 1891 S. 546. Ich wiederhole daraus, dass der Kopf bereits ge-
formt ist und Abgüsse durch die Formerei der K. Skulpturen-Sammlung
bezogen werden können.
2 Eine solche Ader läuft in störender Weise vom Ansatz des linken
Brauenbogens an schräg nach oben über die Stirn und lässt sich in ihrem
weiteren Verlauf sowohl auf der linken Nasenwandung wie oben auf dem
Haar verfolgen. Sie ist auf der Abbildung in der Vorderansicht deutlich zu
erkennen.
3 Vgl. R. Lepsius, Griech. Marmorstudien S. 17 (Anhang zu den Ab-
handl. der berliner Akademie 1890). Lepsius giebt an, dass die Eisenerz-
körnchen beim pentelischen Marmor nur vereinzelt im Marmor liegen und
sich seltener zu mehreren vereinigen. In unserem Falle sind sie dagegen
an der bezeichneten Stelle zu einer ziemlich langen Ader, an einer andern
über der rechten Augenbraue zu einer kreisförmigen Gruppe angeordnet.
Ob auch diese Formation beim pentelischen Marmor vorkommt, muss ich
Kundigeren zur Entscheidung überlassen.
 
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