Fliegende Blätter (41.1864 (Nr. 991-1016))

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War es eine gute oder eine böse Fee?

süßen Träumen empor. Der holde Gott des Traumes hatte
die graziöse Baronin in eine Loge des Opernhauses geführt
und Signora Searamuzzi sang soeben, zum vierten Male
heraus applaudirt, die Arie „Voi che sapete, che cosa e
l’amor,“ als die Thurmuhr des Schlosses zu Greifenstein
5 Uhr schlug.

Die Baronin fand ihr Lager heute extremement hart
und knollig und wollte ihrer temme de chambre schel-
len, aber es fand sich kein Silberglöckchen und die Baronin
erkannte bald zu ihrem bodenlosen Schrecken, daß sie in
einem abscheulichen Kämmerlein, mit wenigen erbärmlichen
Möbeln ausgestattet, auf einem höchst unbequemen Lager
sich befand.

(Forstes

Ominöse Rauchfänge.

Doch sie sammelte sich und die Erinnerung an den
gestrigen Abend belehrte sie, daß sie heute einen Tag aus dem
Leben ihrer Urahnin Jutta von Greifenstein durchempfinden
werde. Das schien ihr äußerst interessant und sie harrte ge-
duldig der kommenden Ereignisse.

Sie kleidete sich selbst in ein blaues Kleidchen von
ziemlich festem Stoffe, das über einen hohen Eichenstuhl neben
ihrem Bette hing. Dann öffnete sie das Fenster und blickte
hinaus.

Ach, wie war sie getäuscht in ihrer Erwartung.
Sie sah hinab in einen kleinen, von hohen Mauern umschlos-
senen Hof, in welchem 10 Hennen und ein laut krähender
Hahn auf einem Düngerhaufen sich's bequem machten,
az folgt.)

Nichts umsonst.

„Nun, Herr Condueteur, die hiesige Aktienfabrik scheint
doch gute Geschäfte zu machen. Ich sehe ja noch einen Rauch-
fang." — „Ja wohl, bei dem kleinen gehen die Zinsen und
bei dem großen das Eapital hinaus."

Fremder: „Wo wohnt denn da der Herr Mandeles?
— „Was geben Sie mir, wenn ich's Ihnen sag'?"