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Winghart, Stefan [Editor]; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]; Kaspar, Fred [Oth.]; Gläntzer, Volker [Oth.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Güter, Pachthöfe und Sommersitze: Wohnen, Produktion und Freizeit zwischen Stadt und Land ; [... 23. Jahrestagung der nordwestdeutschen Hausforscher im März 2011 ...] — Hameln: Niemeyer, Heft 43.2014

DOI issue:
Güter Adeliger, Lebens- und Wirtschaftsformen
DOI article:
Riepshoff, Heinz: Gut Koppel und sein T-Haus von 1727 und 1765
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.51273#0139
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Gut Koppel und sein T-Haus von 1727 und 1765

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14 Gut Koppel, Blick auf die linke Ständerreihe (2012).

Länge eingehälst oder gezapft, worauf die Balken
aufgekämmt sind. Sowohl in Längsrichtung als auch
quer zur Diele befinden sich verhältnismäßig breite,
zum Teil winkelfüllende Kopfbänder. Die Dielenkopf-
bänder verfügen, am Ständer gemessen, über eine
Höhe von 1,70-1,75 m. Damit sind es die größten
Kopfbänder, die bisher in unserer Region festgestellt
werden konnten. Wenn wir bedenken, dass die Bo-
denaufschüttung auch im Innern stattgefunden hat,
verfügten die Ständer im Ursprung über eine Höhe
von 3,45 m.
Die Holz- und Raumdimensionen von Bauernhäusern
an der Mittelweser sind für ihre Größe und Mächtig-
keit bekannt. Das Gerüst dieser Diele gehört sicher zu
den größten, vor allem kann es unmöglich aus der
Entstehungszeit von 1727 stammen (Abb. 14 und
15). Die dendrochronologischen Daten des Innenge-
rüstes verweisen auf zwei Kollektive, die neuen Stän-
der stammen von einem Zweiständergerüst mit Fäll-
datum 1578 (keiner dieser Ständer gehörte zum Flett
oder zum Wirtschaftsgiebel), drei Ständer und die
Balken gehören zu dem Neubau von 1727. Zu den
Balken muss noch hinzugefügt werden, dass der
Überstand über die Ständer gut 1 m beträgt. Balken
im 16. Jahrhundert hatten hingegen so gut wie kei-
nen Überstand. Die Balken aus dem Gerüst von 1 578
wurden deshalb zugunsten eines größeren Dachrau-
mes nicht wiederverwendet, sondern gegen neue,
längere Balken ausgetauscht. Eine Ausnahme gibt es
aber doch: Der Balken am Ende der Diele über der
Scherwand ist noch ein Originalbalken des wiederver-


15 Gut Koppel, Blick auf die linken Ständer (2012).
 
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