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Gut Koppel und sein T-Haus von 1727 und 1765
Heinz Riepshoff
Einführung
Im Aller-Weser-Gebiet wird die Landschaft geprägt
von geschlossenen Dörfern und Streusiedlungen. Vor
allem die großen Meierhöfe befinden sich in Streula-
ge. Das zugehörige Land ist in unmittelbarer Nähe um
die Hofgebäude verteilt. Die Anzahl der erhaltenen
Meierhöfe ist relativ groß, hingegen die mit histori-
scher Bausubstanz deutlich geringer. Dennoch sind
Ortsfremde überrascht über die große Zahl histori-
scher Bauernhäuser, bei denen es sich in der Regel um
niederdeutsche Hallenhäuser von beträchtlicher Grö-
ße handelt.
Selbst unter der einheimischen Bevölkerung viel weni-
ger bekannt ist die relativ große Zahl an früheren ade-
ligen Gütern.' Der Hauptgrund ist wohl darin zu fin-
den, dass die adeligen Höfe im Laufe der Jahrhun-
derte entweder aufgegeben wurden oder, soweit sie
überlebten, seit Anfang des 20. Jahrhunderts zu
einem großen Teil in die Hände von „normalen" Bau-
ern gelangten und damit ihre Sonderstellung sowohl
in gesellschaftlicher als auch in ökonomischer Hinsicht
verloren.
Im Mittelpunkt unserer Betrachtung steht das Gut
Koppel (Abb. 1 und 2) in der Gemeinde Langwedel,
Ortsteil Etelsen, Landkreis Verden.2 Die in wirtschaftli-
cher oder verwandtschaftlicher Verbindung mit Gut
Koppel stehenden Güter sind: Varste, Donnerhorst,
Clüverswerder, Baden, Cluvenhagen, Wiepelsbusch,
Ottersberg, Weyhe und Mandelsloh und das nahe
Etelsen. Allein diese Aufzählung macht die ehemals
hohe Dichte von Gütern in unserer Region deutlich.
Viele von ihnen, so auch Gut Koppel, liegen in den
Niederungen von Aller und Weser oder direkt an der
Geestkante, wo der Hof vor Überschwemmungen
sicher war.
Gut Koppel erreichen wir auf der Landstraße von
Verden kommend entlang der Geestkante bis Etelsen,
biegen an dem früheren Gut Etelsen mit Schlossge-
bäude aus dem 19. Jahrhundert nach Westen ab und
fahren der Weser entgegen. Bevor wir die Brücke
1 Gut Koppel, Wirtschaftsgiebel von 1727 (Zustand 1956).
Gut Koppel und sein T-Haus von 1727 und 1765
Heinz Riepshoff
Einführung
Im Aller-Weser-Gebiet wird die Landschaft geprägt
von geschlossenen Dörfern und Streusiedlungen. Vor
allem die großen Meierhöfe befinden sich in Streula-
ge. Das zugehörige Land ist in unmittelbarer Nähe um
die Hofgebäude verteilt. Die Anzahl der erhaltenen
Meierhöfe ist relativ groß, hingegen die mit histori-
scher Bausubstanz deutlich geringer. Dennoch sind
Ortsfremde überrascht über die große Zahl histori-
scher Bauernhäuser, bei denen es sich in der Regel um
niederdeutsche Hallenhäuser von beträchtlicher Grö-
ße handelt.
Selbst unter der einheimischen Bevölkerung viel weni-
ger bekannt ist die relativ große Zahl an früheren ade-
ligen Gütern.' Der Hauptgrund ist wohl darin zu fin-
den, dass die adeligen Höfe im Laufe der Jahrhun-
derte entweder aufgegeben wurden oder, soweit sie
überlebten, seit Anfang des 20. Jahrhunderts zu
einem großen Teil in die Hände von „normalen" Bau-
ern gelangten und damit ihre Sonderstellung sowohl
in gesellschaftlicher als auch in ökonomischer Hinsicht
verloren.
Im Mittelpunkt unserer Betrachtung steht das Gut
Koppel (Abb. 1 und 2) in der Gemeinde Langwedel,
Ortsteil Etelsen, Landkreis Verden.2 Die in wirtschaftli-
cher oder verwandtschaftlicher Verbindung mit Gut
Koppel stehenden Güter sind: Varste, Donnerhorst,
Clüverswerder, Baden, Cluvenhagen, Wiepelsbusch,
Ottersberg, Weyhe und Mandelsloh und das nahe
Etelsen. Allein diese Aufzählung macht die ehemals
hohe Dichte von Gütern in unserer Region deutlich.
Viele von ihnen, so auch Gut Koppel, liegen in den
Niederungen von Aller und Weser oder direkt an der
Geestkante, wo der Hof vor Überschwemmungen
sicher war.
Gut Koppel erreichen wir auf der Landstraße von
Verden kommend entlang der Geestkante bis Etelsen,
biegen an dem früheren Gut Etelsen mit Schlossge-
bäude aus dem 19. Jahrhundert nach Westen ab und
fahren der Weser entgegen. Bevor wir die Brücke
1 Gut Koppel, Wirtschaftsgiebel von 1727 (Zustand 1956).