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Winghart, Stefan [Hrsg.]; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]; Institut für Denkmalpflege [Hrsg.]; Kaspar, Fred [Bearb.]; Gläntzer, Volker [Bearb.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Güter, Pachthöfe und Sommersitze: Wohnen, Produktion und Freizeit zwischen Stadt und Land ; [... 23. Jahrestagung der nordwestdeutschen Hausforscher im März 2011 ...] — Hameln: Niemeyer, Heft 43.2014

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Landgüter von Bürgern und Beamten, Lebens- und Wirtschaftsformen
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Barthold, Peter: Freihöfe des 16. bis 19. Jahrhunderts im Fürstentum Minden
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https://doi.org/10.11588/diglit.51273#0364
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Landgüter von Bürgern und Beamten - Lebens- und Wirtschaftsformen

Freihöfe des 16. bis 19. Jahrhunderts im Fürstentum Minden
Peter Barthold

Im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm wird der
Begriff „Freihof" definiert als ein „freies Landgut, das
keiner Dienstbarkeit unterworfen" ist.1 Freihöfe sind
also landwirtschaftliche Höfe oder Güter, die sich im
freien Eigentum befinden. Zudem befinden sich diese
Betriebe nicht in den Städten.
Es stellt sich die Frage, ob und wodurch sich diese
Freihöfe von anderen Formen freien Besitzes landwirt-
schaftlicher Betriebe unterscheiden. Da der Begriff im
frühen 19. Jahrhundert seine Bedeutung verlor, weil
seitdem jeder Besitz an Grund und Boden frei eigen
war und nicht mehr mit bestimmten Rechten und
Pflichten verbunden war, wird der Blick insbesondere
auf die Jahrhunderte davor gelenkt.

Anhand von Beispielen des 16. bis 19. Jahrhundert im
Territorium des Fürstentums Minden soll ein Überblick
über Entstehung und Vergehen sowie die bauliche
Vielfalt von Freihöfen gegeben werden. Die zahlrei-
chen im Umkreis der Stadt Minden noch nachweisba-
ren Freihöfe boten sich für eine solche exemplarische
Untersuchung besonders an, da einige von ihnen
archivalisch ungewöhnlich gut überliefert sind. Dies
muss als besonderer Glücksfall gelten, da dieser freie
Besitz in der Regel kaum Niederschlag in öffentlichen
Archiven fand und wegen seiner oft zahlreichen Besit-
zerwechsel auch selten geschlossene private Archiv-
bestände entstanden sind.2 Durch die exemplarische
Untersuchung von zehn Gutshöfen in chronologischer
Anordnung nach ihrer zumeist bekannten oder


1 Karte mit Eintrag der im Folgenden behandelten Freihöfe: 1. Hille-Eickhorst: Der Freihof, 2. Hille-Rothenuffeln: Das Wen-
trupsche Hofgut, 3. Minden: Gut Rodenbeck, 4. Minden: Gut Tietzels Denkmal, 5. Minden: Gut Kuhlenkamp, 6. Minden:
Gut Masch, 7. Minden-Aminghausen: Der Duxsche Freihof, 8. Minden-Aminghausen: Der Barkhausensche Hof, 9. Bücke-
burg-Cammer: Der Cammerhof, 10. Porta Westfalica-Lohfeld: Der Hof Kriete".
 
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