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Winghart, Stefan [Editor]; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]; Kaspar, Fred [Oth.]; Gläntzer, Volker [Oth.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Güter, Pachthöfe und Sommersitze: Wohnen, Produktion und Freizeit zwischen Stadt und Land ; [... 23. Jahrestagung der nordwestdeutschen Hausforscher im März 2011 ...] — Hameln: Niemeyer, Heft 43.2014

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Güter Adeliger, Lebens- und Wirtschaftsformen
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Kaspar, Fred; Barthold, Peter: Ein neues Pforthaus (1745) mit Jägerwohnung (1760) für Haus Dieck: (Ennigerloh-Westkirchen, Kr. Warendorf)
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.51273#0238
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Güter Adeliger, Lebens- und Wirtschaftsformen


8 Haus Dieck, Gesamtanlage von Südosten (Winter 2012).

Es fand sich im Pforthause:
In der Wagen Remise
Eine Brandsprütze mit Schlangen und neunzehn
ledern Eimer, Ein Hebelbanck, Einige alte Stücke
Holtz,
Im Thor daselbst
Ein Hühner behalter, Eine alte Bödde, Ein hölzerner
Kranen mit verschiedenen dazu zugehörigen und eini-
gen anderen Stücken Holtz.
Im Deckerstall
Ein Gänsebehalter, Drey Heugabeln, Ein Heckerlings
Kiste.
In dem daran liegenden Schlafzimmer
Drey alte Bettladen, Ein ganz alter Tisch, Ein neus
dannnen Holz zusammen geschllagener Kleider-
schrank. Ein ganz alter Besenstuhl.
Im Herrschaftlichen Stall
Neue Heckerlings Kiste, Ein Sägebock.
In der Kammer über dem. Zimmer des Jägers
Eine alte Kasten, Ein Bred Klotz mit Messer, Eine
Bettlade, Ein alter Kupferner Kessel, Eine große und
eine kleine Butterkarre, Eine alte dito, Ein Fäßgen,
Verschiedene alte Blendladen, Verschiedene Stücke
von alten Rahmen und sonstigen zerbrochenen Holtz-
werke, Vier zerbrochene Stühle, An den Wänden fin-
den sich vier Bancke, worauf vormals Küßn gelegt
worden.
Aufm Zimmer daneben
Zwey Betteladen, Eine alte Tonne.56

Umbauten (1867/68?)
Der Baukomplex ist einmal einschneidend erneuert
worden. Dies dürfte nach dem Verkauf der Anlage
1867 an die Familie von Nagel-Doornick auf Haus
Vornholz zu Ostenfelde erfolgt sein. So erhielt der Bau
wohl auch in diesem Zusammenhang eine 1867 da-
tierte und mit dem Allianzwappen Nagel-Merveldt
versehene Wetterfahne über dem nördlichen Voll-
walm. Hintergrund des Umbaus dürfte gewesen sein,
dass fortan nicht mehr damit gerechnet wurde, dass
auf Haus Dieck eine herrschaftliche Haushaltung ein-
gerichtet werden könne und daher auch die bisherige
Nutzung des Gebäudes als Wagenschuppen wohl
nicht mehr aufrechterhalten zu werden brauchte.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt scheint man auch das
alte Bauhaus östlich des Herrenhauses abgebrochen
zu haben.
Das Gebäude wurde als Stall- und Lagergebäude ein-
gerichtet, wobei es zu umfangreichen Reparaturen
am Fachwerkgerüst mit Auswechslung einzelner
Hölzer sowie inneren Umbauten und auch teilweiser
Erneuerung der Schwellen kam. Der Torbogen im
nördlichen Flügel wurde ausgebaut und durch
Fachwerk mit einer größeren Wirtschaftstür ersetzt.
Der Bau scheint zudem erst zu dieser Zeit (statt der
Lehmgefache bzw. der Holzbohlen) eine Ausfachung
mit Backsteinen erhalten zu haben und dürfte zudem
auch mit einer neuen Eindeckung mit Tonhohlpfan-
nen versehen worden sein, die man auf die alten brei-
ten Eichenlatten der Bauzeit legte. Zu diesem Zeit-
 
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