Ein neues Pforthaus (1745) mit Jägerwohnung (1760) für Haus Dieck
237
an die Familie von Hanxleden (Dobelmann 1976 [wie Anm.
11], S. 20).
23 Die Brüder Adolf Hermann und Hermann Kaspar von
Hanxleden ließen ihr elterliches Erbe Groß und Klein Eickel
versteigern. Es wurde hierbei von Victor von Voß angekauft.
24 Er war ab 1740 Domherr, ab 1751 Präsident der Hof-
kammer in Münster, ab 1756 Domküster und starb am 19.
Januar 1760. Vgl. Wilhelm Kohl, Das Domstift St. Paulus zu
Münster, Band 2. Berlin 1982, S. 245.
25 Größter Pächter war Dietrich zum Ziel aus Westkirchen
mit 114 Rthl. (Archiv Haus Dieck, Akten Nr. 242).
26 1774 wurde er als Burgmann zu Sassenberg aufgeschwo-
ren.
27 Ferdinand Wilhelm war Sohn aus der 1699 geschlossenen
ersten Ehe des Johann Matthias von der Recke zu Steinfurt
mit Anna Maria Magdalena Bernardina Freiin von Pletten-
berg zu Lehnhausen (t 17. September 1707). Er wurde in
Drensteinfurt geboren und erbte Haus Heessen (Constantin
von der Recke-Volmarstein, Geschichte der Herren von der
Recke. Breslau 1878, S. 172).
28 Schon 1765 hatte er das Gut Herzhaus in der Bauern-
schaft Westerode bei Nordwalde (Kr. Steinfurt) erworben
(heutige Adresse ist Westerode 20). Es blieb bis 1842 ein Teil
der Familiengüter und wurde dann an den Pächter Wachelau
verkauft. Um 1830 hatte man das dortige Herrenhaus abge-
brochen und stattdessen auf dem Hofgelände ein massives
Pächterhaus in der Tradition eines Vierständerhallenhauses
errichtet.
29 Aloysia von der Reck forderte mit Eingabe beim Hof-
gericht vom 23. Oktober 1765 zusammen mit ihren sechs
Schwestern die Auszahlung des ihnen zustehenden Braut-
schatzgeldes aus dem Steinfurtschen Fideikommiss von
Engelbert von Landsberg (Archiv von Landsberg-Steinfurt,
Loc. 40, Nr. 8 - freundlicher Hinweis von R. Klötzer vom
13.11.2012). Als Vorschuss hieraus hatte sie schon 1762
Gelder zum Erwerb der Stiftspräbende in Freckenhorst erhal-
ten (Archiv von Landsberg-Steinfurt, Loc. 42, Nr. 14).
30 Im Archiv von Haus Dieck ist der Grundriss von Keller und
Erdgeschoss des hochadeligen Hauses Hertzhausen überlie-
fert. Hierbei handelt es sich um das 1765 vom Herrn von
Hanxleden erworbene Haus Herzhaus bei Nordwalde. Der
nicht datierte und signierte Plan scheint als Anregung bei
den Bauplanungen gedient zu haben (Archiv Haus Dieck,
Akten Nr. 255). Bauaufnahme des Herrenhauses Haus Diek
von 1961 im Planarchiv LWL-Denkmalpflege, Landschafts-
und Baukultur in Westfalen. Ein bislang nicht ausgewerteter
Bestand an Akten über den Bau des Hauses zwischen Herbst
1771 und Herbst 1775 hat sich im Archiv von Haus Dieck
erhalten. Hierbei handelt es sich um Teile der Rechnungen
der ausführenden Handwerker, Abrechnungen über die
Handlanger, die im Tageslohn auf der Baustelle tätig waren
sowie Abrechnungen über die angekauften Baumaterialien
(Archiv Haus Dieck, Akten Nr. 243). Danach begannen die
Arbeiten im Frühjahr 1771 und dauerten bis mindestens
Oktober 1775. Zudem ist für die ausstehende Forschung zu
dem Haus auf das ausführliche und jeden einzelnen Raum
erfassende Inventarverzeichnis von 1801 sowie weitere
Mobilienverzeichnisse dieser Zeit zu verweisen (s. u.). 1803
wurde das Dach des Hauses neu mit vom Zieglermeister
Stark aus Clarholz gelieferten glasierten Pfannen eingedeckt
(Archiv Haus Dieck, Akten Nr. 243).
31 Es gehörte zuvor der Familie von Nagel zu Vornholz.
32 Der Tochter Constantine Bernhardine von Hanxleden
wurde schon als kleines Kind (spätestens 1779) eine
Präbende im Stift Freckenhorst erkauft. Sie trat die Stelle zu
nicht bekannter Zeit an und lebte in dem von ihren Eltern um
1782 neu erbauten Kurienhaus. Ein weiteres dort vorhande-
nes altes Stiftshaus, 1768 von den Herren von Vincke zu
Kilver angekauft, war durch die spätere Frau von Hanxleden
bis zur Eheschließung 1771 bewohnt und dann 1773 wieder
verkauft worden. Entwurf Kaufvertrag über 300 Rthl. mit
Herrn von Wrede zu Melschede s. Archiv Haus Dieck, Akten
Nr. 137.
33 Unmittelbar nach ihrem Tode wurde ein umfangreiches
Inventar aufgenommen, das alle Gegenstände nach Räumen
aufzeichnet (Archiv Haus Dieck, Akten Nr. 16). Den Hof erbte
ihr jüngerer Sohn Paul Karl von Hanxleden, verheiratet mit
Clementine von Wenge. Nach seinem Tode wurde am 18.
April 1801 ein weiteres raumweise verzeichnetes Inventar
aufgenommen (Archiv Haus Dieck, Nr. 16). Die einzige
Tochter und Erbin Marie Louise von Nesselrode in Düsseldorf,
geb. von Hanxleden, verkaufte den Hof 1822 an die letzte
Freckenhorster Äbtissin Anna Franziska von Ketteier zu
Harkotten. Hier waren schon 1811 Mitglieder der Familie
von Ketteier als Mieter nachweisbar, die zudem den benach-
barten Hof an der Straße besaßen (Weidner 2000 [wie Anm.
13], S. 871-872).
34 Danach wurde ein Gesamtinventar der Güter und
Kapitalien erstellt (Archiv Haus Dieck, Akten Nr. 16).
35 Nach Archiv Haus Dieck, Akten Nr. 26: Nachdem schon
zuvor Gräben und Brücken angelegt waren, ist der Garten
mit dem Gartenhaus ab 1782 angelegt worden (Plan dazu
eingelegt in der Akte Archiv Haus Dieck, Nr. 137: Haus in
Freckenhorst). Der Zustand des Gartens und des Garten-
hauses im Jahre 1801 ist durch das ausführliche Inventar
belegt.
36 Hölker 1936 (wie Anm. 2), S. 502 und 503.
37 Das ausführliche Versteigerungsprotokoll ist erhalten
(Archiv Haus Dieck, Akten 261 und 262). Es führt die große
Zahl der gegen Barzahlung verkauften Gegenstände aller-
dings nicht nach einer Ordnung auf, die einen Bezug zu den
ehemaligen Räumen erkennen lässt. Es werden alle
Gegenstände und die erzielten Kaufpreise, nicht aber die
Käufer genannt. Die Versteigerung begann am 20. Februar
und dauerte bis zum 5. April. Man begann mit dem Verkauf
von vier Kutschen, gefolgt von umfangreichen Kleidungs-
beständen, Möbeln sowie Geschirr und selbst Schmuck,
sodass davon ausgegangen werden kann, dass es fortan kei-
nen herrschaftlichen Haushalt mehr gab. Der Gesamterlös
aus der Auktion wurde mit der hohen Summe von 7 968
Rthl. berechnet.
38 Nach ihrem Testament vom 30. Dezember 1793 und der
Zusatz hierzu vom 8. März 1796 (Archiv Haus Dieck, Akten
261) sollte er den Nießbrauch des Vermögens erhalten und
237
an die Familie von Hanxleden (Dobelmann 1976 [wie Anm.
11], S. 20).
23 Die Brüder Adolf Hermann und Hermann Kaspar von
Hanxleden ließen ihr elterliches Erbe Groß und Klein Eickel
versteigern. Es wurde hierbei von Victor von Voß angekauft.
24 Er war ab 1740 Domherr, ab 1751 Präsident der Hof-
kammer in Münster, ab 1756 Domküster und starb am 19.
Januar 1760. Vgl. Wilhelm Kohl, Das Domstift St. Paulus zu
Münster, Band 2. Berlin 1982, S. 245.
25 Größter Pächter war Dietrich zum Ziel aus Westkirchen
mit 114 Rthl. (Archiv Haus Dieck, Akten Nr. 242).
26 1774 wurde er als Burgmann zu Sassenberg aufgeschwo-
ren.
27 Ferdinand Wilhelm war Sohn aus der 1699 geschlossenen
ersten Ehe des Johann Matthias von der Recke zu Steinfurt
mit Anna Maria Magdalena Bernardina Freiin von Pletten-
berg zu Lehnhausen (t 17. September 1707). Er wurde in
Drensteinfurt geboren und erbte Haus Heessen (Constantin
von der Recke-Volmarstein, Geschichte der Herren von der
Recke. Breslau 1878, S. 172).
28 Schon 1765 hatte er das Gut Herzhaus in der Bauern-
schaft Westerode bei Nordwalde (Kr. Steinfurt) erworben
(heutige Adresse ist Westerode 20). Es blieb bis 1842 ein Teil
der Familiengüter und wurde dann an den Pächter Wachelau
verkauft. Um 1830 hatte man das dortige Herrenhaus abge-
brochen und stattdessen auf dem Hofgelände ein massives
Pächterhaus in der Tradition eines Vierständerhallenhauses
errichtet.
29 Aloysia von der Reck forderte mit Eingabe beim Hof-
gericht vom 23. Oktober 1765 zusammen mit ihren sechs
Schwestern die Auszahlung des ihnen zustehenden Braut-
schatzgeldes aus dem Steinfurtschen Fideikommiss von
Engelbert von Landsberg (Archiv von Landsberg-Steinfurt,
Loc. 40, Nr. 8 - freundlicher Hinweis von R. Klötzer vom
13.11.2012). Als Vorschuss hieraus hatte sie schon 1762
Gelder zum Erwerb der Stiftspräbende in Freckenhorst erhal-
ten (Archiv von Landsberg-Steinfurt, Loc. 42, Nr. 14).
30 Im Archiv von Haus Dieck ist der Grundriss von Keller und
Erdgeschoss des hochadeligen Hauses Hertzhausen überlie-
fert. Hierbei handelt es sich um das 1765 vom Herrn von
Hanxleden erworbene Haus Herzhaus bei Nordwalde. Der
nicht datierte und signierte Plan scheint als Anregung bei
den Bauplanungen gedient zu haben (Archiv Haus Dieck,
Akten Nr. 255). Bauaufnahme des Herrenhauses Haus Diek
von 1961 im Planarchiv LWL-Denkmalpflege, Landschafts-
und Baukultur in Westfalen. Ein bislang nicht ausgewerteter
Bestand an Akten über den Bau des Hauses zwischen Herbst
1771 und Herbst 1775 hat sich im Archiv von Haus Dieck
erhalten. Hierbei handelt es sich um Teile der Rechnungen
der ausführenden Handwerker, Abrechnungen über die
Handlanger, die im Tageslohn auf der Baustelle tätig waren
sowie Abrechnungen über die angekauften Baumaterialien
(Archiv Haus Dieck, Akten Nr. 243). Danach begannen die
Arbeiten im Frühjahr 1771 und dauerten bis mindestens
Oktober 1775. Zudem ist für die ausstehende Forschung zu
dem Haus auf das ausführliche und jeden einzelnen Raum
erfassende Inventarverzeichnis von 1801 sowie weitere
Mobilienverzeichnisse dieser Zeit zu verweisen (s. u.). 1803
wurde das Dach des Hauses neu mit vom Zieglermeister
Stark aus Clarholz gelieferten glasierten Pfannen eingedeckt
(Archiv Haus Dieck, Akten Nr. 243).
31 Es gehörte zuvor der Familie von Nagel zu Vornholz.
32 Der Tochter Constantine Bernhardine von Hanxleden
wurde schon als kleines Kind (spätestens 1779) eine
Präbende im Stift Freckenhorst erkauft. Sie trat die Stelle zu
nicht bekannter Zeit an und lebte in dem von ihren Eltern um
1782 neu erbauten Kurienhaus. Ein weiteres dort vorhande-
nes altes Stiftshaus, 1768 von den Herren von Vincke zu
Kilver angekauft, war durch die spätere Frau von Hanxleden
bis zur Eheschließung 1771 bewohnt und dann 1773 wieder
verkauft worden. Entwurf Kaufvertrag über 300 Rthl. mit
Herrn von Wrede zu Melschede s. Archiv Haus Dieck, Akten
Nr. 137.
33 Unmittelbar nach ihrem Tode wurde ein umfangreiches
Inventar aufgenommen, das alle Gegenstände nach Räumen
aufzeichnet (Archiv Haus Dieck, Akten Nr. 16). Den Hof erbte
ihr jüngerer Sohn Paul Karl von Hanxleden, verheiratet mit
Clementine von Wenge. Nach seinem Tode wurde am 18.
April 1801 ein weiteres raumweise verzeichnetes Inventar
aufgenommen (Archiv Haus Dieck, Nr. 16). Die einzige
Tochter und Erbin Marie Louise von Nesselrode in Düsseldorf,
geb. von Hanxleden, verkaufte den Hof 1822 an die letzte
Freckenhorster Äbtissin Anna Franziska von Ketteier zu
Harkotten. Hier waren schon 1811 Mitglieder der Familie
von Ketteier als Mieter nachweisbar, die zudem den benach-
barten Hof an der Straße besaßen (Weidner 2000 [wie Anm.
13], S. 871-872).
34 Danach wurde ein Gesamtinventar der Güter und
Kapitalien erstellt (Archiv Haus Dieck, Akten Nr. 16).
35 Nach Archiv Haus Dieck, Akten Nr. 26: Nachdem schon
zuvor Gräben und Brücken angelegt waren, ist der Garten
mit dem Gartenhaus ab 1782 angelegt worden (Plan dazu
eingelegt in der Akte Archiv Haus Dieck, Nr. 137: Haus in
Freckenhorst). Der Zustand des Gartens und des Garten-
hauses im Jahre 1801 ist durch das ausführliche Inventar
belegt.
36 Hölker 1936 (wie Anm. 2), S. 502 und 503.
37 Das ausführliche Versteigerungsprotokoll ist erhalten
(Archiv Haus Dieck, Akten 261 und 262). Es führt die große
Zahl der gegen Barzahlung verkauften Gegenstände aller-
dings nicht nach einer Ordnung auf, die einen Bezug zu den
ehemaligen Räumen erkennen lässt. Es werden alle
Gegenstände und die erzielten Kaufpreise, nicht aber die
Käufer genannt. Die Versteigerung begann am 20. Februar
und dauerte bis zum 5. April. Man begann mit dem Verkauf
von vier Kutschen, gefolgt von umfangreichen Kleidungs-
beständen, Möbeln sowie Geschirr und selbst Schmuck,
sodass davon ausgegangen werden kann, dass es fortan kei-
nen herrschaftlichen Haushalt mehr gab. Der Gesamterlös
aus der Auktion wurde mit der hohen Summe von 7 968
Rthl. berechnet.
38 Nach ihrem Testament vom 30. Dezember 1793 und der
Zusatz hierzu vom 8. März 1796 (Archiv Haus Dieck, Akten
261) sollte er den Nießbrauch des Vermögens erhalten und