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Landgüter von Bürgern und Beamten - Lebens- und Wirtschaftsformen
2 Grundriss des Hauses vom Amtmann in Nörde bei Warburg (Kr. Höxter) vom Kloster Hardehausen nach einer vor dem
Abbruch 1972 erstellten Bestandsaufnahme. Das Längsdielenhaus wurde 1656 als Fachwerkbau mit einem Vierständergerüst
errichtet und erhielt 1696 durch den Vater von Johann Conrad Schlaun einen neuen Wohnteil, der einen massiven
Vorgängerbau weiter nutzte.. Dieser teilweise massive Wohnteil wurde bei anderer Traufbreite selbständig in der Form eines
eigenen Gebäudes mit unterkellerter - als Dienstzimmer genutzter - Saalkammer errichtet, an die sich seitlich die zentrale
Küche des Hauses und nach Norden zwei Wohnräume mit Kornboden darüber anschlossen (Planarchiv LWL-Denkmalpflege).
von Münster als bedeutenster Lehnsherr im Hochstift
Münster hatte im 14. Jahrhundert etwa 400 Lehns-
leute, deren Zahl sich durch Besitzkonzentration bis
um 1500 auf immerhin noch 200 Lehnsleute vermin-
derte.5 Die Verminderung der Lehnsleute soll wesent-
lich darauf zurückgehen, dass die zunächst breite
Schicht der Freien und des niederen Adels zwischen
höherem Adel und Bauern im Laufe des 14. bis 16.
Jahrhunderts verschwand.6 In ihrem Besitz und ihren
ökonomischen Grundlagen unterschieden sie sich nur
wenig von den größeren Bauern.7 Bemerkenswert für
die weiteren Betrachtungen ist es, dass aus wirt-
Landgüter von Bürgern und Beamten - Lebens- und Wirtschaftsformen
2 Grundriss des Hauses vom Amtmann in Nörde bei Warburg (Kr. Höxter) vom Kloster Hardehausen nach einer vor dem
Abbruch 1972 erstellten Bestandsaufnahme. Das Längsdielenhaus wurde 1656 als Fachwerkbau mit einem Vierständergerüst
errichtet und erhielt 1696 durch den Vater von Johann Conrad Schlaun einen neuen Wohnteil, der einen massiven
Vorgängerbau weiter nutzte.. Dieser teilweise massive Wohnteil wurde bei anderer Traufbreite selbständig in der Form eines
eigenen Gebäudes mit unterkellerter - als Dienstzimmer genutzter - Saalkammer errichtet, an die sich seitlich die zentrale
Küche des Hauses und nach Norden zwei Wohnräume mit Kornboden darüber anschlossen (Planarchiv LWL-Denkmalpflege).
von Münster als bedeutenster Lehnsherr im Hochstift
Münster hatte im 14. Jahrhundert etwa 400 Lehns-
leute, deren Zahl sich durch Besitzkonzentration bis
um 1500 auf immerhin noch 200 Lehnsleute vermin-
derte.5 Die Verminderung der Lehnsleute soll wesent-
lich darauf zurückgehen, dass die zunächst breite
Schicht der Freien und des niederen Adels zwischen
höherem Adel und Bauern im Laufe des 14. bis 16.
Jahrhunderts verschwand.6 In ihrem Besitz und ihren
ökonomischen Grundlagen unterschieden sie sich nur
wenig von den größeren Bauern.7 Bemerkenswert für
die weiteren Betrachtungen ist es, dass aus wirt-