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Landgüter von Bürgern und Beamten - Lebens- und Wirtschaftsformen
errichtet worden. Das Gebäude sollte in erster Linie
jeweils einem Priester aus der Familie Scheffer-
Boichorst aus Münster zur Verfügung stehen und ihm
für die Vacanz dienen, d. h. in der freien Zeit, der
Freizeit. In der heutigen Form wurde das Gebäude auf
dem alten Sockel schon 1789/91 noch einmal in der
bestehenden Form völlig erneuert. Es ist ein Wohn-
haus mit zwei Querwänden, wobei die mittlere Ein-
gangszone auch ein Herdfeuer aufweist, an dem ne-
ben der Wärmung der Besucher auch eine Nahrungs-
23, 24 Haus Daerl bei Wolbeck (Münster) war ein kleines freies Adelsgut, was sich schon seit dem Spätmittelalter in der Hand
verschiedener Erbmännerfamilien Münsters befand. Es wurde als Sommerhaus genutzt und die Landwirtschaft verpachtet. Im
Jahre 1705 wurde das Gut von den Reichsgrafen von Merveldt zu Wolbeck erworben. Während er die Landwirtschaft weiter-
hin verpachtete, ließ er 1713 an das Pächterwohnhaus ein kleines pavillonartiges Herrenhaus anbauen, das wohl zunächst
als Jagdhaus diente und später zur Försterei bestimmt wurde. Das angebaute Pächterwohnhaus wurde dann 1836(d) als
Längsdielenhaus von Fachwerk erneuert (nach Bauuntersuchung durch Kaspar, Lammers und Barthold im Jahre 2002).
Erdgeschossgrundriss des Herrenhauses und Pächterhauses: Rekonstruktionszeichnung (I. Frohnert 2013) und Ansicht der
Anlage (2011).
Landgüter von Bürgern und Beamten - Lebens- und Wirtschaftsformen
errichtet worden. Das Gebäude sollte in erster Linie
jeweils einem Priester aus der Familie Scheffer-
Boichorst aus Münster zur Verfügung stehen und ihm
für die Vacanz dienen, d. h. in der freien Zeit, der
Freizeit. In der heutigen Form wurde das Gebäude auf
dem alten Sockel schon 1789/91 noch einmal in der
bestehenden Form völlig erneuert. Es ist ein Wohn-
haus mit zwei Querwänden, wobei die mittlere Ein-
gangszone auch ein Herdfeuer aufweist, an dem ne-
ben der Wärmung der Besucher auch eine Nahrungs-
23, 24 Haus Daerl bei Wolbeck (Münster) war ein kleines freies Adelsgut, was sich schon seit dem Spätmittelalter in der Hand
verschiedener Erbmännerfamilien Münsters befand. Es wurde als Sommerhaus genutzt und die Landwirtschaft verpachtet. Im
Jahre 1705 wurde das Gut von den Reichsgrafen von Merveldt zu Wolbeck erworben. Während er die Landwirtschaft weiter-
hin verpachtete, ließ er 1713 an das Pächterwohnhaus ein kleines pavillonartiges Herrenhaus anbauen, das wohl zunächst
als Jagdhaus diente und später zur Försterei bestimmt wurde. Das angebaute Pächterwohnhaus wurde dann 1836(d) als
Längsdielenhaus von Fachwerk erneuert (nach Bauuntersuchung durch Kaspar, Lammers und Barthold im Jahre 2002).
Erdgeschossgrundriss des Herrenhauses und Pächterhauses: Rekonstruktionszeichnung (I. Frohnert 2013) und Ansicht der
Anlage (2011).