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Winghart, Stefan [Editor]; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]; Kaspar, Fred [Oth.]; Gläntzer, Volker [Oth.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Güter, Pachthöfe und Sommersitze: Wohnen, Produktion und Freizeit zwischen Stadt und Land ; [... 23. Jahrestagung der nordwestdeutschen Hausforscher im März 2011 ...] — Hameln: Niemeyer, Heft 43.2014

DOI issue:
Landgüter von Bürgern und Beamten, Lebens- und Wirtschaftsformen
DOI article:
Böcker, Axel; Barthold, Peter; Kaspar, Fred: Ein Sommerhaus für Münsteraner Hofbeamte von 1594: Haus Westerhaus bei Drensteinfurt-Rinkerode (Kreis Warendorf)
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https://doi.org/10.11588/diglit.51273#0328
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Landgüter von Bürgern und Beamten - Lebens- und Wirtschaftsformen

Anmerkungen
1 Diese historisch bedeutende Fotografie zeigt die nördliche
Längswand des Wohnteils und hat sich im Bildarchiv der
LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur erhalten.
2 Albert Ludorff, Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises
Münster-Land. Münster 1897, S. 146.
3 Wilhelm Lindner, Die bäuerliche Wohnkultur in der Provinz
Westfalen und ihren nördlichen Grenzgebieten, in: Engelbert
von Kerkerinck zur Borg (Hg.), Beiträge zur Geschichte des
westfälischen Bauernstandes. Berlin 1912, S. 635-840, hier
S. 780-781 (mit zwei Abbildungen, die vom Freifräulein von
Kerckerinck zur Borg angefertigt wurden).
4 Richard Klapheck, Die Meister von Schloß Horst im Broi-
che. Düsseldorf 191 5, S. 244-246 (mit zwei Abbildungen).
5 Es diente als Vergleich für das Haus Ägidiistraße 62 in
Münster (Max Geisberg, Bau- und Kunstdenkmäler von
Westfalen. Bd. 41: Die Stadt Münster, Teil III. Münster 1934,
S. 230. Nach Geisberg ist diese Einzelform vor allem in
Bremen und Dänemark oft nachzuweisen.
6 Er kannte das Haus seit spätestens 1950, wie einige von
ihm angefertigte und in dieses Jahr datierte Fotografien der
Werksteinfronten im Bildarchiv der LWL-Denkmalpflege,
Landschafts- und Baukultur in Westfalen belegen.
7 Karl-Eugen Mummenhoff, Die Profanbaukunst im Ober-
stift Münster von 1450 bis 1650. Münster 1961, S. 299-300.
8 Axel Böcker (jetzt Saarbrücken) übernahm federführend
die Darstellung der Familiengeschichte, Peter Barthold die
Dokumentation der Baubefunde vor Ort und Fred Kaspar die
Darstellung der baugeschichtlichen Ergebnisse.
9 Probenentnahme durch Peter Barthold. Gutachten vom
10. März 1999 und 7. Juli 1999 durch das Büro Tisje, Neu-
Isenburg. Die Datierungen im Einzelnen:
1554/55 Dachwerk, Südseite, 10. Sparren von Osten
1553/54 Torbogen, südlicher Ständer
1554 +-1 Dachwerk, Nordseite, 11. Sparren von Osten
(zweitverwendet)
1554/55 Dachwerk, Südseite, 12. Sparren von Westen
(BZ Illi)
Frühjahr
1594 Kopfband unter dem Luchtbalken
1587 +-6 Kopfband unter dem Luchtbalken
1593 +-1 Dachwerk, Südseite, 9. Sparren von Westen (BZ III)
1 594 +-1 Dachwerk, Südseite, 8. Sparren von Westen (BZ II)
1594/95 Dachwerk, Südseite, 4. Sparren von Westen (BZ III)
1591 +-8 Dachwerk, Nordseite, 2. Sparren von Westen
10 Hier konnte allerdings bei der dendrochronologischen
Datierung kein Ergebnis erzielt werden.
11 Durchgeführt von Axel Böcker. Die Überlieferung des 18.
und 19. Jahrhundert durch Fred Kaspar.
12 Insbesondere wurden folgende Bestände ausgewertet: im
Stadtarchiv Münster (STaMS): Gerichtsarchiv, Akten (nach
Namenskartei Gerichtsarchiv). - Im Landesarchiv Nordrhein-
Westfalen, Abteilung Münster (LA NW, Abt. MS): Reichs-
kammergericht (RKG); Dep. Archiv Landsberg-Velen, Be-
stand Westerhaus; Dep. Altertumsverein Münster, Familien-
archiv Mensing; Manuskripte MSCR VI, Nr. 254: Stammtafel
Mensing. - Aus Privatarchiven wurden genutzt: Archiv Brück-

hausen: Bestand Mensing, Akten; Archiv Frhr. von Ketteler-
Harkotten I, Bestand Möllenbeck, Akten.
Wertvolle Hinweise sind Karl-Heinz Kirchhoff in Münster zu
verdanken, der im Jahre 2000 Auszüge aus dem in Bear-
beitung befindlichen Häuserbuch der Stadt Münster zur Ver-
fügung stellte. Ebenso ist Clemens Steinbicker zu danken,
dessen Aufzeichnungen aus den Kirchenbüchern in Münster
und Rinkerode verwendet werden konnten.
13 Ein Zusammenhang mit dem nur wenig weiter östlich in
der zum Kirchspiel Albersloh gehörenden Bauernschaft Alst
liegenden Gut Westerhaus konnte nicht nachgewiesen wer-
den. Dieses war im 14. und 15. Jahrhundert ein Lehen des
Bischofs von Münster. 1348 wird statt Johann Travelmann
nun Johann Stevening aus Münster mit dem Gut parva
Westerhus belehnt (LA NW, Abt. MS Gesamtarchiv von
Landsberg-Velen (Dep.), Velen - Urkunden, Nr. 4) und scheint
später seine Nachfolge in dem grundherrlich gebundenen
Hof Westermann gefunden zu haben (Martina Bäcker:
1171-1996. 825 Jahre Albersloh. Sendenhorst 1996, S.
137). Den Neubau des bäuerlichen Anwesens könnte Jo-
hann Verendorp veranlasst haben, der 1592 zusammen mit
seiner Frau das Gut verkaufte (hierzu weiter unten).
14 LA NW, Abt. MS, RKG S 989 Bd. 1 BI. 114-115 Abschrift
des Kaufvertrags von 1592 zur Vorlage beim Reichskam-
mergericht im Verfahren von 1596. Der Verkäufer Johann
Verendorp (1519-1592) war ein angesehener münsterischer
Bürger, der in der Martinileischaft am Hörsterberg wohnte.
Er war Ziegelherr (1574), Bierherr (1576, 1579-1582), Hospi-
talherr (1 594) sowie Gruetherr (1586-1592). Sein Vermögen
umfasste etwa 4 000 Rthl. (R. Po-chia Hsia, Society and Reli-
gion in Münster, 1535-1618. New Haven 1984, S. 250, Nr.
143). Aus seinem Vermögen, das er zusammen mit seiner
Frau gestiftet hatte, wurde 1592 nach seinem Tod das Wai-
senhaus am Wegesende gegründet, von dem umfangreiches
Archivgut im Stadtarchiv Münster überliefert ist.
15 LA NW, Abt. MS. RKG K 1117/ (diese Akten wurden nicht
detailliert ausgewertet!).
16 STaMS, Gerichtsarchiv Acta Criminalia Nr. 103, Nr. 6 vom
08.12.1594. S. auch Anm. 86.
17 STaMS, KuR 36 vom 2. Juni 1599: Joh. Lütke Woestmann
besaß die Hofstelle als Eigenhöriger des münsterischen Erb-
manns Rudolph (Roleff) von der Tinnen zum Kaldenhoff
(1540-1612/14). Mit der Vermessung werden Johann Schul-
te Pröbsting zu Rinkerode, Reinhold Brennsmann und Mel-
chior Veldmann beauftragt. Weiterführende Personendaten
zu von der Tinnen bei Gerd Dethlefs, Rudolph von der
Tinnen (1612-1702), in: Dreihundert Jahre Stiftung Rudolph
von der Tinnen. Münster 1988, S. 15-73. Der Grundstücks-
tausch wurde am 20. März 1600 durch ein Protokoll abge-
schlossen, das vermutlich unmittelbar nach der Vermessung
durch die im Vertrag von 1599 benannten Nachbarn ange-
fertigt wurde (Archiv Frhr. v. Ketteler-Harkotten. Best. Möl-
lenbeck. Akten 237).
18 STaMS, Gerichtsarchiv, c.d. 80 Der Pfennigmeister stand
der fürstlichen Pfennigkammer vor, deren Aufgabe es war,
die Einnahmen und Ausgaben des Landesherren aus allge-
meinen Landsteuern (Schatzungen) zu verwalten. Weiter-
 
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