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Landgüter von Bürgern und Beamten - Lebens- und Wirtschaftsformen
4 Haus Lohfeld. Straßenansicht der Gesamtanlage von Nordosten. Im Vordergrund das Bauernhaus von 1827 mit dem rück-
wärtig anschließenden Sommerhaus, rechts davon das Wirtschaftsgebäude (Brauhaus und Scheune) von etwa 1830 (um
1930).
Zur Anlage des Hofes
Die Hofanlage ist heute von einer inzwischen stark
verlandeten Gräftenanlage umgeben. Diese wird von
dem an der Nordseite vorbeiführenden Bachlauf ver-
sorgt. Die regelmäßige, rechteckige und weitläufige
Anlage, die auch weite Gartenflächen südwestlich des
Wohngebäudes einschließt, dürfte in dieser Gestalt
wohl erst im 18. Jahrhundert entstanden oder neu ge-
staltet worden sein und könnte eine ältere, enger um
die eigentliche Hofstelle gefasste Gräftenanlage
ersetzt haben.
Der eigentliche Hofplatz liegt im Südosten der
Gräftenanlage und wird durch das große Bauernhaus
als Hauptgebäude des Hofes bestimmt, wobei der
Wirtschaftsgiebel mit seiner Toreinfahrt nach Osten
weist. Von dieser Seite dürfte der Hofplatz auch seit
Langem von einem kleineren örtlichen Weg von
Everswinkel nach Norden erschlossen gewesen sein,
der weiter nördlich auf den alten Münsterweg von
Münster nach Warendorf stieß. Diese historische Er-
schließung der Hofanlage sollte sich durch den Bau
der Chaussee Telgte-Warendorf im Jahre 1832, der
dieser seit 1886/87 folgenden Eisenbahnstrecke und
dem wenig nördlich des Hofes angelegten Bahnhofes
Raestrup-Everswinkel wesentlich ändern. 1890/91
wurde die bisherige östlich am Hof vorbeiführende
kleine Straße durch die Amtsverwaltung Everswinkel
als Chaussee ausgebaut42 und schließlich 1891 mit
Ausnahme der Passage durch den Wald mit Obstbäu-
men bepflanzt. Nur die letzte kurze Strecke vor dem
Bahnhof (zur Telgter Bauernschaft Raestrup gehö-
rend) erhielt eine Bepflanzung mit Ulmen.
Nördlich parallel zum Bauernhaus und als nördliche
Grenze des Wirtschaftshofes stand bis in das 19. Jahr-
hundert ein Wirtschaftsgebäude (1826 werden zwei
Schoppen genannt), während südlich neben dem
Wohnteil des Haupthauses ein kleines Nebengebäude
stand, das wohl als Speicher mit Backofen diente
(1826 als Backhaus bezeichnet). Westlich an das
Haupthaus wurde um 1774 ein Sommerhaus für die
in Münster lebende Besitzerfamilie angebaut, das sich
auf drei Seiten zu den recht weitläufigen Garten-
anlagen innerhalb des Gräftenringes öffnete. Alle
landwirtschaftlichen Gebäude sind im 19. Jahrhun-
dert abgebrochen und durch Neubauten ersetzt wor-
den, wobei statt der Scheune und dem Stall ein vielen
Zwecken dienender Neubau entstand, der den
Hofplatz westlich von dem westlich anschließenden
Gartengelände abschirmte.
Landgüter von Bürgern und Beamten - Lebens- und Wirtschaftsformen
4 Haus Lohfeld. Straßenansicht der Gesamtanlage von Nordosten. Im Vordergrund das Bauernhaus von 1827 mit dem rück-
wärtig anschließenden Sommerhaus, rechts davon das Wirtschaftsgebäude (Brauhaus und Scheune) von etwa 1830 (um
1930).
Zur Anlage des Hofes
Die Hofanlage ist heute von einer inzwischen stark
verlandeten Gräftenanlage umgeben. Diese wird von
dem an der Nordseite vorbeiführenden Bachlauf ver-
sorgt. Die regelmäßige, rechteckige und weitläufige
Anlage, die auch weite Gartenflächen südwestlich des
Wohngebäudes einschließt, dürfte in dieser Gestalt
wohl erst im 18. Jahrhundert entstanden oder neu ge-
staltet worden sein und könnte eine ältere, enger um
die eigentliche Hofstelle gefasste Gräftenanlage
ersetzt haben.
Der eigentliche Hofplatz liegt im Südosten der
Gräftenanlage und wird durch das große Bauernhaus
als Hauptgebäude des Hofes bestimmt, wobei der
Wirtschaftsgiebel mit seiner Toreinfahrt nach Osten
weist. Von dieser Seite dürfte der Hofplatz auch seit
Langem von einem kleineren örtlichen Weg von
Everswinkel nach Norden erschlossen gewesen sein,
der weiter nördlich auf den alten Münsterweg von
Münster nach Warendorf stieß. Diese historische Er-
schließung der Hofanlage sollte sich durch den Bau
der Chaussee Telgte-Warendorf im Jahre 1832, der
dieser seit 1886/87 folgenden Eisenbahnstrecke und
dem wenig nördlich des Hofes angelegten Bahnhofes
Raestrup-Everswinkel wesentlich ändern. 1890/91
wurde die bisherige östlich am Hof vorbeiführende
kleine Straße durch die Amtsverwaltung Everswinkel
als Chaussee ausgebaut42 und schließlich 1891 mit
Ausnahme der Passage durch den Wald mit Obstbäu-
men bepflanzt. Nur die letzte kurze Strecke vor dem
Bahnhof (zur Telgter Bauernschaft Raestrup gehö-
rend) erhielt eine Bepflanzung mit Ulmen.
Nördlich parallel zum Bauernhaus und als nördliche
Grenze des Wirtschaftshofes stand bis in das 19. Jahr-
hundert ein Wirtschaftsgebäude (1826 werden zwei
Schoppen genannt), während südlich neben dem
Wohnteil des Haupthauses ein kleines Nebengebäude
stand, das wohl als Speicher mit Backofen diente
(1826 als Backhaus bezeichnet). Westlich an das
Haupthaus wurde um 1774 ein Sommerhaus für die
in Münster lebende Besitzerfamilie angebaut, das sich
auf drei Seiten zu den recht weitläufigen Garten-
anlagen innerhalb des Gräftenringes öffnete. Alle
landwirtschaftlichen Gebäude sind im 19. Jahrhun-
dert abgebrochen und durch Neubauten ersetzt wor-
den, wobei statt der Scheune und dem Stall ein vielen
Zwecken dienender Neubau entstand, der den
Hofplatz westlich von dem westlich anschließenden
Gartengelände abschirmte.