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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 18.1893

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Heft 2
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Brueckner, Alfred; Pernice, Erich: Ein attischer Grabstein
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https://doi.org/10.11588/diglit.37662#0107

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EIN ATTISCHER FRIEDHOF

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recht bis zu einer Höhe von 0,95m, nur ihren oberen Rand
hatte man hei der Ebnung des Bodens gekappt. Es ist eine je-
ner grossen Dipylonvasen, ihren Fuss umgeben Ornament-
bänder, den Mittelstreifen des weitgeöffneten oberen Teiles
umzieht eine ausführliche Darstellung des Leichenzuges. Nach-
dem sie von dem umgebenden Schutte gereinigt war, ist die
Ansicht aufgenommen worden, welche der Skizze Fig. 4 zu
Grunde liegt. Der hohle Fuss der Vase war fest mit Erde aus-
gefüllt. Der Schacht, in dessen Mitte sie stand, hatte eine Breite
von 1,55m, eine Länge von l,70m.
Nach Heraushebung der Vase gruben wir in die Tiefe, den
harten Rändern des Schachtes folgend. Noch eine Schutt-
schiebt von 45cm war zu beseitigen, dann verengte sich der
Schacht an den beiden Langseiten und alsbald stiessen wir
in seiner Mitte auf das 0,85 breite, 1,70,n lange Grab. Im Osten
stand eine bronzene Urne, welche wenige calcinirte Knochen,
wie es schien eines Jünglings oder Mädchens, enthielt. Die


Fig. 5.

Bronze war so dünn, dass die ohnehin durch die Last der Erde
etwas eingedrückte Urne beim Herausnehmen zerbrach. Die
vorstehende Skizze (5) liess sich machen, als die Urne noch in
der Erde stak: es ist eine breite Urne, mit einem gewölbten
Deckel verschlossen. Nach die Mitte des Grabes zu lag eine
grosse Amphora—um sie zu stellen, hatte offenbar die Höhe des
Grabes nicht ausgereicht—daneben zwei Büchsen, ein Skyphos
und eine Kanne, dicht bei einander und alle wolerhalten;
 
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