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C ttUMANÜ ÜND w. DOERPF'ELt)
überzog das Ganze, auf dem man an geschützten Stellen noch
die ziemlich rohe Bemalung sieht. Nach der Menge des Schut-
tes zu urteilen stand hier ein grosser Bau, wahrscheinlich ein
Gymnasium, welches im Ganzen ein Viereck von etwa 130 zu
120m füllte. Das hauptsächlichste Baumaterial sind gebrannte
Ziegel aus welchen riesige Bögen und Gewölbe bestehen, die
zum Teil trotz ihres Sturzes noch zusammenhängend aus der
Schuttmasse hervorragen. Östlich ist der Fuss einer Säu-
lenstellung teilweise sichtbar, von nachstehender Form und
Grösse :
Das Innere dieses Raumes muss einst reich geschmückt ge-
wesen sein, denn hier wurde ausser mehreren römischen Kö-
pfen auch die schon genannte Aphrodite gefunden.
Ein anderes grösseres Ruinenfeld, auf dem noch allerlei in
ihrem Zusammenhang nicht erkennbare niedrige Mauern aus
Feldsteinen stehen, findet sich in der nördlichen Stadthälfte,
3Ü01" westlich vom Stadion. Ausserdem liegen eine Anzahl
von Schutthügeln, die grössere Bauten decken, auf dem Gebiet
der Stadt zerstreut,wie die Karte sie anzeigt (ft. 7?).Wenn hier
und da ein Bauglied sichtbar ist, so gehört es der römischen
Zeit an. Der grösste dieser Trümmerhügel liegt etwas nörd-
lich vom israelitischen Friedhofe. Die Griechen haben dort
eine byzantinische Kirche freigelegt, deren Fussboden zwei
Meter unter der heutigen Oberfläche liegt; nach Osten hin hat
sie drei Rundnischen. Da die ersten Christen mit Vorliebe
ihre Kirchen auf den Trümmern alter Tempel hauten, so dür-
fen wir hier in der Nähe einen solchen vermuten, der nach
der grossen Ausdehnung des Schutthügels nicht unbedeutend
gewesen sein kann. Hier soll die weibliche Gewandstatue ge-
funden sein, die sich jetzt in der Evangelischen Schule zu
Smyrna befindet. Der in A'idin ansässige griechische Lokal-
antiquar Herr Michael Pappa-Konstantin u verlegt nach einer
C ttUMANÜ ÜND w. DOERPF'ELt)
überzog das Ganze, auf dem man an geschützten Stellen noch
die ziemlich rohe Bemalung sieht. Nach der Menge des Schut-
tes zu urteilen stand hier ein grosser Bau, wahrscheinlich ein
Gymnasium, welches im Ganzen ein Viereck von etwa 130 zu
120m füllte. Das hauptsächlichste Baumaterial sind gebrannte
Ziegel aus welchen riesige Bögen und Gewölbe bestehen, die
zum Teil trotz ihres Sturzes noch zusammenhängend aus der
Schuttmasse hervorragen. Östlich ist der Fuss einer Säu-
lenstellung teilweise sichtbar, von nachstehender Form und
Grösse :
Das Innere dieses Raumes muss einst reich geschmückt ge-
wesen sein, denn hier wurde ausser mehreren römischen Kö-
pfen auch die schon genannte Aphrodite gefunden.
Ein anderes grösseres Ruinenfeld, auf dem noch allerlei in
ihrem Zusammenhang nicht erkennbare niedrige Mauern aus
Feldsteinen stehen, findet sich in der nördlichen Stadthälfte,
3Ü01" westlich vom Stadion. Ausserdem liegen eine Anzahl
von Schutthügeln, die grössere Bauten decken, auf dem Gebiet
der Stadt zerstreut,wie die Karte sie anzeigt (ft. 7?).Wenn hier
und da ein Bauglied sichtbar ist, so gehört es der römischen
Zeit an. Der grösste dieser Trümmerhügel liegt etwas nörd-
lich vom israelitischen Friedhofe. Die Griechen haben dort
eine byzantinische Kirche freigelegt, deren Fussboden zwei
Meter unter der heutigen Oberfläche liegt; nach Osten hin hat
sie drei Rundnischen. Da die ersten Christen mit Vorliebe
ihre Kirchen auf den Trümmern alter Tempel hauten, so dür-
fen wir hier in der Nähe einen solchen vermuten, der nach
der grossen Ausdehnung des Schutthügels nicht unbedeutend
gewesen sein kann. Hier soll die weibliche Gewandstatue ge-
funden sein, die sich jetzt in der Evangelischen Schule zu
Smyrna befindet. Der in A'idin ansässige griechische Lokal-
antiquar Herr Michael Pappa-Konstantin u verlegt nach einer