AÜSGftAÖUNGEN ίΝ TRALLES
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früher gefundenen Inschrift die Agora dorthin. Dieselbe wür-
de dann ungefähr im Mittelpunkt der Stadt gelegen haben.
Gehen wir von hier nach Norden zu, so gelangen wir bald
an den Fuss der Akropolis. Schon von ferne sieht man die in
die Hügelwand eingeschnittene Theater-Mulde. Noch ragen
hoch in Gussmauerwerk, längst ihrer Quadern entkleidet, die
Mauerflügel, die vorgeschoben waren, um auch für die oberen
Sitzreihen das Halbrund herzustellen. Hart vor dem Theater
und parallel mit seiner Skene, liegt das Stadion ; für die Sitz-
reihen der einen Langseite war die Berglehne benutzt, für
diejenigen der anderen Langseite und des Kopfes hat man
einen Erd wall als Unterlager aufgeworfen. In Ephesos und
Pergamon, wo die Stadion-Anlagen analog sind, ruhten die
Sitze der äusseren Langseite auf Gewölben; hier verbot das
der Mangel an Steinen. Sechzig Meter westlich vom Stadion
ist der kolossale Kopf des Dionysos gefunden; auch eine In-
schrift, die einem Dionysosbeiligtum zu entstammen scheint,
ist hier später zu Tage gekommen1.
Die Akropolis steigt in zwei Terrassen an. die von einer
langen, schmalen Kuppe überragt sind. Die untere Terrasse
zieht sich, 50-80ra breit, in der Höhe der obersten Theater-
stufe nach Nordwesten fast horizontal durch; 5U,n höher liegt
eine zweite, durchaus schmale Terrasse, die kaum Raum für
Gebäude liess, ebensowenig wie die letzte Burgspitze, die sich
darüber erhebt. Nach Norden und Osten fällt hier der Boden
mehr als 100 Fuss senkrecht in die Tiefe ah, jeden Zugang
unmöglich machend. Überhaupt ist der Abfall an der ganzen
Ostseite der Burg bis zur türkischen Schule, vom Plateau ab
zunächst auf eine gewisse Höhe senkrecht. Man erkennt in
dieser Wand viele viereckige Löcher von einigen Fuss Höhe
und Breite und geringer Tiefe; es waren Gräber, einst in der
Bergwand angelegt und dann verschlossen. Die Verwitterung
der Bergwand hat den Verschluss und den vorderen Teil der
Grabhöhlung hinab stürzen lassen. Ähnliche Löcher liegen
1 Bull, de corr. hell, XIII S. 280.
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früher gefundenen Inschrift die Agora dorthin. Dieselbe wür-
de dann ungefähr im Mittelpunkt der Stadt gelegen haben.
Gehen wir von hier nach Norden zu, so gelangen wir bald
an den Fuss der Akropolis. Schon von ferne sieht man die in
die Hügelwand eingeschnittene Theater-Mulde. Noch ragen
hoch in Gussmauerwerk, längst ihrer Quadern entkleidet, die
Mauerflügel, die vorgeschoben waren, um auch für die oberen
Sitzreihen das Halbrund herzustellen. Hart vor dem Theater
und parallel mit seiner Skene, liegt das Stadion ; für die Sitz-
reihen der einen Langseite war die Berglehne benutzt, für
diejenigen der anderen Langseite und des Kopfes hat man
einen Erd wall als Unterlager aufgeworfen. In Ephesos und
Pergamon, wo die Stadion-Anlagen analog sind, ruhten die
Sitze der äusseren Langseite auf Gewölben; hier verbot das
der Mangel an Steinen. Sechzig Meter westlich vom Stadion
ist der kolossale Kopf des Dionysos gefunden; auch eine In-
schrift, die einem Dionysosbeiligtum zu entstammen scheint,
ist hier später zu Tage gekommen1.
Die Akropolis steigt in zwei Terrassen an. die von einer
langen, schmalen Kuppe überragt sind. Die untere Terrasse
zieht sich, 50-80ra breit, in der Höhe der obersten Theater-
stufe nach Nordwesten fast horizontal durch; 5U,n höher liegt
eine zweite, durchaus schmale Terrasse, die kaum Raum für
Gebäude liess, ebensowenig wie die letzte Burgspitze, die sich
darüber erhebt. Nach Norden und Osten fällt hier der Boden
mehr als 100 Fuss senkrecht in die Tiefe ah, jeden Zugang
unmöglich machend. Überhaupt ist der Abfall an der ganzen
Ostseite der Burg bis zur türkischen Schule, vom Plateau ab
zunächst auf eine gewisse Höhe senkrecht. Man erkennt in
dieser Wand viele viereckige Löcher von einigen Fuss Höhe
und Breite und geringer Tiefe; es waren Gräber, einst in der
Bergwand angelegt und dann verschlossen. Die Verwitterung
der Bergwand hat den Verschluss und den vorderen Teil der
Grabhöhlung hinab stürzen lassen. Ähnliche Löcher liegen
1 Bull, de corr. hell, XIII S. 280.