INSCHRIFTEN AUF LEROS
1. Die griechischen Inschriften, die wir von Leros kennen,
sind begreiflicher Weise sehr gering an Zahl1 * 3, Volksbeschlüsse
vor allem fehlen fast ganz. Das Ehrendekret, welches L. Ross
1842 im 2. Heft seiner Inscriptiones graecae ineclitae S. 68
veröffentlicht und behandelt hat, ist wie es scheint,verschwun-
den ; um so mehr musste es begrüsst werden, als 1886 bei der
Bucht von Partheni ein zweites Ehrendekret zum Vorschein
kam. Über den Fundort im Allgemeinen vgl. Ross, Inselrei-
sen II S. 121, dessen Ansetzung des Parthenosheiligtums an
dieser Stelle durch den neuen Fund bestätigt wird. Ich habe
den Platz selbst besucht und mir die genauere Fundstelle
nachweisen lassen ; sie ist auf der Karte der brittischen Admi-
ralität (Nr. 1666) da anzusetzen, wo dicht oberhalb der Worte
Farm belonging to Monks of Patmos unmittelbar nebenein-
ander zwei Ruinenstücke gezeichnet sind.
Der Stein ist kurz nach seiner Auffindung zweimal ungenau
veröffentlicht worden, von ’I. Σακκελίων im Παρνασσός X, 1886,
S. 93 und von Δ. Οίκονομόπουλος in seinem Buch Λεριακα ήτοι
χωρογραφία τής νήσου Λερού, Athen 1888, S. 153. Auch die von
letzterem angegebenen Masse sind unrichtig. Der Stein, der
sich im Amtsgebäude der griechischen Δημογεροντία auf dem
Markt der Griechenstadt befindet, ist 105c“ hoch,oben 45cm breit
und gegen 10cm dick. Er ist oben mit einem Giebel abgeschlos-
sen, dessen Feld ein Kranz in Relief füllt. Unmittelbar darun-
ter beginnt die Inschrift mit Buchstaben von ungleicher Höhe,
durchschnittlich von 1 '/2cm> die mit einem kleinen Flachmeis-
1 Eine nach Patmos verschleppte Inschrift (Έφημερίς άρχ. 1862 S. 260,229)
ist von A. Wilhelm Leros zugewiesen Arch.-epigr. Mittheilungen XV S. 9.
3
ATHEN. MITTHEILUNGEN XXI.
1. Die griechischen Inschriften, die wir von Leros kennen,
sind begreiflicher Weise sehr gering an Zahl1 * 3, Volksbeschlüsse
vor allem fehlen fast ganz. Das Ehrendekret, welches L. Ross
1842 im 2. Heft seiner Inscriptiones graecae ineclitae S. 68
veröffentlicht und behandelt hat, ist wie es scheint,verschwun-
den ; um so mehr musste es begrüsst werden, als 1886 bei der
Bucht von Partheni ein zweites Ehrendekret zum Vorschein
kam. Über den Fundort im Allgemeinen vgl. Ross, Inselrei-
sen II S. 121, dessen Ansetzung des Parthenosheiligtums an
dieser Stelle durch den neuen Fund bestätigt wird. Ich habe
den Platz selbst besucht und mir die genauere Fundstelle
nachweisen lassen ; sie ist auf der Karte der brittischen Admi-
ralität (Nr. 1666) da anzusetzen, wo dicht oberhalb der Worte
Farm belonging to Monks of Patmos unmittelbar nebenein-
ander zwei Ruinenstücke gezeichnet sind.
Der Stein ist kurz nach seiner Auffindung zweimal ungenau
veröffentlicht worden, von ’I. Σακκελίων im Παρνασσός X, 1886,
S. 93 und von Δ. Οίκονομόπουλος in seinem Buch Λεριακα ήτοι
χωρογραφία τής νήσου Λερού, Athen 1888, S. 153. Auch die von
letzterem angegebenen Masse sind unrichtig. Der Stein, der
sich im Amtsgebäude der griechischen Δημογεροντία auf dem
Markt der Griechenstadt befindet, ist 105c“ hoch,oben 45cm breit
und gegen 10cm dick. Er ist oben mit einem Giebel abgeschlos-
sen, dessen Feld ein Kranz in Relief füllt. Unmittelbar darun-
ter beginnt die Inschrift mit Buchstaben von ungleicher Höhe,
durchschnittlich von 1 '/2cm> die mit einem kleinen Flachmeis-
1 Eine nach Patmos verschleppte Inschrift (Έφημερίς άρχ. 1862 S. 260,229)
ist von A. Wilhelm Leros zugewiesen Arch.-epigr. Mittheilungen XV S. 9.
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ATHEN. MITTHEILUNGEN XXI.