DIE JONISCHEN AüGKNSCHALEN
99
Stier und Bock, Schlange und — in Jonien ! — Delphin sind
des Dionysos heilige Tiere, und den Hasen sehen wir so oft
in der Hand seiner Begleiterinnen, der Mänaden, dass wir wol
nicht fehl gehen, wenn wir auch ihn für dionysisch erklären.
Zu einem Bedenken an dieser Deutung könnte der dreieckige
Fleck aut der Stirne des Stierkopfes der munchener Amphora
veranlassen, das Zeichen des Apis, dessen Gegenhild man als
den Bock von Mendes zu erklären versucht sein könnte. Aber
der ganze Zusammenhang, namentlich auch die leidener Am-
phoren mit Hasen, Delphin und Schlangen sprechen dagegen.
Dass in der Gestaltung des Stirntleckens. vielleicht auch in
der Bildung der Hörner eine Reminiscenz an ägyptische Apis-
bilder vorliegt, wäre natürlich möglich, und hei den Beziehun-
gen Joniens zu Ägypten auch nicht verwunderlich.
J. BÖHLAU
Zu den von Endt aufgezählten kann ich hinzufiigen, sicherlich ohne dami.
den uns erhaltenen Bestand zu erschöpfen: zwei Tassen München, Jahn
1046. 1048, einen einhenkligen Kantharos ohne Fuss ebenda Jahn 1067, ei-
nen ebensolchen mit Fuss Neapel 905, alle mit laufenden Frauen mit Blät-
tern. Ferner die Würzburger Amphora Urlichs 339: Dionysos zwischen Mä-
nade und menschenfüssigem Silen,Rückseite: Hephaistos (ohne Andeutung
der Verkrüppelung) auf Maultier sitzend zwischen zwei Männern, deren ei-
ner (Dionysos?) das Tier am Zügel führt; eine florentiner Amphora: Dio-
nysos, laufend zwischen zwei menschenfüssigen Silenen und Nymphet
Rückseite: Mann und gezäumtes Pferd; eine Amphora in Bonn: gleichfalls
mit Dionysos, Silen und Mänade,Rückseite: sitzende umschauende Sphinx,
Mit den 'p°rU'Schen' Vasen hat die Klasse nichts zu thun. Sie gehört ei-
ner Richtung an,die etwa derjenigen der Northampton-Amphora und ihrer
Verwandten parallel ist.
Nr. 15
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Stier und Bock, Schlange und — in Jonien ! — Delphin sind
des Dionysos heilige Tiere, und den Hasen sehen wir so oft
in der Hand seiner Begleiterinnen, der Mänaden, dass wir wol
nicht fehl gehen, wenn wir auch ihn für dionysisch erklären.
Zu einem Bedenken an dieser Deutung könnte der dreieckige
Fleck aut der Stirne des Stierkopfes der munchener Amphora
veranlassen, das Zeichen des Apis, dessen Gegenhild man als
den Bock von Mendes zu erklären versucht sein könnte. Aber
der ganze Zusammenhang, namentlich auch die leidener Am-
phoren mit Hasen, Delphin und Schlangen sprechen dagegen.
Dass in der Gestaltung des Stirntleckens. vielleicht auch in
der Bildung der Hörner eine Reminiscenz an ägyptische Apis-
bilder vorliegt, wäre natürlich möglich, und hei den Beziehun-
gen Joniens zu Ägypten auch nicht verwunderlich.
J. BÖHLAU
Zu den von Endt aufgezählten kann ich hinzufiigen, sicherlich ohne dami.
den uns erhaltenen Bestand zu erschöpfen: zwei Tassen München, Jahn
1046. 1048, einen einhenkligen Kantharos ohne Fuss ebenda Jahn 1067, ei-
nen ebensolchen mit Fuss Neapel 905, alle mit laufenden Frauen mit Blät-
tern. Ferner die Würzburger Amphora Urlichs 339: Dionysos zwischen Mä-
nade und menschenfüssigem Silen,Rückseite: Hephaistos (ohne Andeutung
der Verkrüppelung) auf Maultier sitzend zwischen zwei Männern, deren ei-
ner (Dionysos?) das Tier am Zügel führt; eine florentiner Amphora: Dio-
nysos, laufend zwischen zwei menschenfüssigen Silenen und Nymphet
Rückseite: Mann und gezäumtes Pferd; eine Amphora in Bonn: gleichfalls
mit Dionysos, Silen und Mänade,Rückseite: sitzende umschauende Sphinx,
Mit den 'p°rU'Schen' Vasen hat die Klasse nichts zu thun. Sie gehört ei-
ner Richtung an,die etwa derjenigen der Northampton-Amphora und ihrer
Verwandten parallel ist.
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