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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 25.1900

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Heft 3
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Noack, Ferdinand: Neue Untersuchungen in Alexandrien
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https://doi.org/10.11588/diglit.39818#0288

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278

F. NOACK

Die betreffenden Mitteilungen der arabischen Historiker
knüpfen sämtlich an den Pharosleuchtturm an. Nocli im
Jahre 1303 befand sieh in ihm ein arabischer Betraum1. In
demselben Jahre, am 7. August (dem 23. Dzulkigga 702 ara-
bischer Rechnung) trat ein gewaltiges Erdbeben in Aegypten
und den umliegenden Ländern auf; am heftigsten wütete es in
Alexandrien selbst, es zerstörte die Mauern, die Türme (Forts
oder Kastelle) und eine Seite des Pharos, natürlich auch den
darin befindlichen Betraum, der aber im folgenden Jahre wie-
der hergestellt wurde. Das Meer drang in die Stadt ein und
überschwemmte die Gärten2, ln Kairo stürzte die Al-Azhar-
Moschee in Trümmer u. s. f. Schon 1326 bestätigt Ihn Ba-
tiitah nach eigenem Augenschein, dass die eine Seite des Pha-
ros darniederlag; als er 1349 die Stelle zum zweiten Mal be-
suchte, war er vollkommen zerstört (Voyages I S. 29 f.). Die
starke Senkung des alexandrinischen Bodens hat man daher,
wie es scheint, mit gutem Grund, derselben Katastrophe zu-
geschrieben , welcher das Wunderwerk des Sostratos zum
Opfer fiel. So sah noch 1440 ein anderer Augenzeuge Qalqa-
chandi nur dieTrümmer des mächtigen Baues(M. van Berchem
S. 342). Im Jahre 1477/8 besuchte der Sultan Qältbäi während
seiner Anwesenheit in Alexandrien auch die Stelle des alten
Pharos und befahl auf seinen alten Fundamenten ein
Fort zu bauen. Als er zwei Jahre später J 479/80 wiederkam,
konnte er bereits den fertigen Bau inspiciren 3. Wiederholt

1 Es war einfach ein Raum im Pharos zu dieser 'Moschee’ hergerichtet
worden. Erwähnt in Makrizis Chitat I, 158, 5 ff.
3 Von der Moschee abgesehen, stehen alle diese Angaben in Ihn Ijas
ägyptischer Chronik I (Kairo 1311) S. 146,5 f Weil, Gesch. der Chalifen
IV S. 264 lässt den am Pharos angerichteten Schaden unerwähnt.
3 Ihn Ijas II S. 173 ff. 189. Sowol S. 174, 1 wie 189,5 wird ausdrücklich
betont, dass das Fort a uf der Stelle des alten Pharos gelegen habe,
nicht, wie Weil a.a.O. V S. 358 sagt, es sei (ein Jahr später, 1480/81) an
der Seite des früheren Leuchtturms errichtet worden. Der Bau des neuen
Forts wird als ein Wunder in seiner Art beschrieben. Auf steinernen Bögen
ruhte ein bedeckter Gang, der von der Küste (der Pharosinsel) in das Meer
hineinlief und im Fort endete. Damit vgl. Janko S.323: 'der Molo, der die
 
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