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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 25.1900

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Heft 3
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Amelung, Walter: Zum Apoll von Belvedere
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https://doi.org/10.11588/diglit.39818#0296

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ZUM APOLL VOM BELVEDERE

Veranlassung zu diesen Zeilen giebt mir die kürzlich an
eben dieser Stelle (1899 S. 468 ff.) von Kieseritzky veröffent-
lichte Verteidigung der Echtheit des Apollon Stroganoff. Über
die Berechtigung dieser Apologie , soweit sie sich auf den
äusseren Zustand der Bronze bezieht, sind die vorstehenden
Bemerkungen Furtwänglers S. 280 ff. zu vergleichen. Mir sei
zu diesem Punkte nur eine kurze Bemerkung gestattet.
Kieseritzky schreibt S. 477 in Betreff der Übereinstimmung
der Statuette mit dem Apoll vom Belvedere: 'Stimmt der
Mantel doch auch sonst mit dem der belvederisehen Statue in
der Anlage der Falten um den Hals, in der Klammer, wel-
che die rechte Seite des Mantels auf dem Rücken zu-
sammengeschoben hält, so überein . . . ’ In einer Anmer-
kung gesteht er, sonst an keiner Figur eine derartige 'Klam-
mer’ zu kennen. Sehr begreiflich, da es sich bei dem Apoll
vom Belvedere gar nicht um eine 'Klammer’, sondern um ein
Stück des Köcher-Riemens handelt; er ist hier wie vorne ein-
fach umrändert. Augenscheinlich hat der Künstler angenom-
men, der Köcher sei durch die heftige Bewegung der Figur
über den Rand des Mantels geworfen worden.
Der Köcher ist, soweit er jetzt erhalten ist, ganz antik und
war niemals gebrochen. In der unteren Bruchfläche ist ein
rundes Loch, das wol von einer ehemaligen Ergänzung des
unteren Endes in Gips herrührt. Oben ist ein Teil des oberen
ausgeschweiften Teiles links abgebrochen ; eine Ansatzstelle
am Mantelrande links davon macht es zweifellos, dass hier
der aufgeklappte Deckel abgebrochen ist. Von dem Tragband
ist das eine Ende oben am Köcher sichtbar; es verläuft schräg
von links unten nach rechts oben, so dass es unzweifelhaft ist,
dass wir hier die direkte Fortsetzung des 'feiles des Bandes
 
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