WIEDERHOLUNGEN EINER SATYRSPIELVASE
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Schurzes erkennbar. Nach der straffen Haltung des linken
Standbeins scheint der Oberkörper etwas zurückgebogen ge-
wesen zu sein. Vielleicht lehnte er sich an den Tisch hinter
ihm, von dem nur die Beine erhalten sind. Faltige Gewänder
hängen von ihm herab: vielleicht die Mäntel der Jünglinge,
die jetzt als Satyrn costümiert sind.
Rechts von dem Tisch sitzt ein Mann, von dem nur der
vorgeschobene halbe Unterschenkel und von dessen Stuhl
nur der untere Teil eines Beines erhalten sind (Taf. XIV 5).
Er wird etwa dem Chorodidaskalos Demetrios auf der Neap-
ler Satyrvase entsprechen h Von der vor ihm stehenden
Figur sind nur noch die Füsse und der untere Rand ihres
Gewandes übrig, von dem ein Zipfel hinten bis an die Ferse
herabhängt. Es war höchst wahrscheinlich ein Jüngling im
Mantel, wie der links vom Tisch und der zwischen Flöten-
bläser und viertem Paar.
Die linke Figur des letzteren Paars scheint in Vorder-
ansicht gezeichnet gewesen zu sein. Die allein erhaltenen
Unterschenkel zeigen den rechten Fuss und das linke Knie
von vorn. Da aber der linke Fuss im Profil nach links steht,
so war die Figur vielleicht gerade im Unwenden begriffen.
Es liegt nahe, sie in Haltung und Bedeutung dem Kitha-
risten Charinos auf der Neapler Satyrvase gleichzusetzen. Sie
hielt jedoch keinesfalls die Leier in der linken Hand wie
jener, sondern stützte die Linke auf den gerade aufgestellten
Stab, dessen unteres Ende sich mit dem schräg vorgescho-
benen Stab des gegenüberstehenden Choreuten kreuzt (Ta-
fel XIV 4. 5). Das obere Ende dieses schrägen Stabs ist mit-
samt dem rechten Arm und dem Gesicht des Satyrn ver-
loren, es muss jedoch unter die Achsel gestemmt gewesen
^ Neapler Satyrvase: Mon. dell'Inst. III Taf. 31 ; Wiener Vorlegeblätter
Serie E Taf. 6/7; Schreiber, Kulturhistorischer Bilderatlas Taf. III Nr. 1 ;
Wieseler, Theatergebäude u. Denkmäler des Bühnenwesens Taf. VI 2, vgl.
Das Satyrspiel nach Maassgabe eines Vasenbildes dargestellt; de Prott,
De amphora Neapolitana fabulae satyricae apparatum scaenicum reprae-
sentante, Schedae philologae Hermanno Usener oblatae 47ff.; Heydemann,
Vasensammlungen des Museo Nazionale zu Neapel Nr. 3240; Bieber, Dres-
dener Schauspielerreiief 16f. Abb. 3; Nicole, Meidias 120f. Fig. 29.
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Schurzes erkennbar. Nach der straffen Haltung des linken
Standbeins scheint der Oberkörper etwas zurückgebogen ge-
wesen zu sein. Vielleicht lehnte er sich an den Tisch hinter
ihm, von dem nur die Beine erhalten sind. Faltige Gewänder
hängen von ihm herab: vielleicht die Mäntel der Jünglinge,
die jetzt als Satyrn costümiert sind.
Rechts von dem Tisch sitzt ein Mann, von dem nur der
vorgeschobene halbe Unterschenkel und von dessen Stuhl
nur der untere Teil eines Beines erhalten sind (Taf. XIV 5).
Er wird etwa dem Chorodidaskalos Demetrios auf der Neap-
ler Satyrvase entsprechen h Von der vor ihm stehenden
Figur sind nur noch die Füsse und der untere Rand ihres
Gewandes übrig, von dem ein Zipfel hinten bis an die Ferse
herabhängt. Es war höchst wahrscheinlich ein Jüngling im
Mantel, wie der links vom Tisch und der zwischen Flöten-
bläser und viertem Paar.
Die linke Figur des letzteren Paars scheint in Vorder-
ansicht gezeichnet gewesen zu sein. Die allein erhaltenen
Unterschenkel zeigen den rechten Fuss und das linke Knie
von vorn. Da aber der linke Fuss im Profil nach links steht,
so war die Figur vielleicht gerade im Unwenden begriffen.
Es liegt nahe, sie in Haltung und Bedeutung dem Kitha-
risten Charinos auf der Neapler Satyrvase gleichzusetzen. Sie
hielt jedoch keinesfalls die Leier in der linken Hand wie
jener, sondern stützte die Linke auf den gerade aufgestellten
Stab, dessen unteres Ende sich mit dem schräg vorgescho-
benen Stab des gegenüberstehenden Choreuten kreuzt (Ta-
fel XIV 4. 5). Das obere Ende dieses schrägen Stabs ist mit-
samt dem rechten Arm und dem Gesicht des Satyrn ver-
loren, es muss jedoch unter die Achsel gestemmt gewesen
^ Neapler Satyrvase: Mon. dell'Inst. III Taf. 31 ; Wiener Vorlegeblätter
Serie E Taf. 6/7; Schreiber, Kulturhistorischer Bilderatlas Taf. III Nr. 1 ;
Wieseler, Theatergebäude u. Denkmäler des Bühnenwesens Taf. VI 2, vgl.
Das Satyrspiel nach Maassgabe eines Vasenbildes dargestellt; de Prott,
De amphora Neapolitana fabulae satyricae apparatum scaenicum reprae-
sentante, Schedae philologae Hermanno Usener oblatae 47ff.; Heydemann,
Vasensammlungen des Museo Nazionale zu Neapel Nr. 3240; Bieber, Dres-
dener Schauspielerreiief 16f. Abb. 3; Nicole, Meidias 120f. Fig. 29.