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Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung [Hrsg.]
Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung — 13.1874

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214

C Z. 2 nähert sich der Cursivschrift: überhaupt deutet der Charakter
der Schriftzüge, so weit er aus der Abbildung bei Hons beurtheilt
werden kann, auf spätere Zeit; Z. 3 ist wol IVLIVS zu ergänzen oder
liegt ein gallo-römischer Namen verborgen; das TO der Z. 4 ist un-
zweifelhaft Rest von (EXVO)TO und die dahinter stehende Krümmung
offenbar der Kopf eines P (posuit), nicht aber wie Hr. Dr. Lersch an-
nimmt, ein D.
3. Untertheil eines Votivaltars:
..LAILON
MADDGARISI
ANVSBATAVS
Vgl. Th. Hons Vorläufige Mittheilungen u. s. w. S. 18 mit Ab-
bildung Taf. I Nr. 3 Dr*. Lersch im Correspondenzblatte u. s. w.
a. a. 0.
Wenn Hr. Dr. Lersch a. a. 0. sagt: „ein zweites Steinfragment,
vielleicht von einem Matronensteine, trug die noch unentzifferten Worte
LAILON MADD GARISIANVS BATAVS, grade als ob auch ein Bataver
d. h. ein Holländer dort im Quartier gelegen hätte. Es ist hier wohl
Madr. statt Madd zu lesen, fehlerhaft fürMatr., die Matrone hiess wohl
Lailon, im Celtischen lae, klein, Ion Wohnort“; so muss diese Vermu-
thung bei dem bruchstücklichen Zustande der Inschrift dahin gestellt
bleiben. Uns scheint, wie oben bemerkt, die Inschrift ebenfalls den
Nymphae gewidmet gewesen zu sein und in dem offenbar ungenau co-
pierten MADD sammt den voraufgehenden Buchstabenresten weitere
Namen, vielleicht des „Garisianus“ selbst zu stecken. Letzterer ist
sicherlich CARISIANVS zu lesen und erscheint als Beinamen (cog-
nomen) bei einem hispanisch-römischen Q. Fulvius Garisianus (Corp.
Insc. Lat. II, 1064); ebenso dürfte er zu fassen sein bei einen C. Cari-
sianus Hylas (Murat. 1425, 5) und einem angeblichen C. Caristan ....
(Grut. 302, 1), welcher offenbar in einen Carisian .... zu verbessern
ist. Dürfte man aus dem cognomen ADDO (Brambach 1788) auf einen
Geschlechtsnamen ADDIVS schliessen, so würde das räthselhafte MADD
sich in ein Marcus Addius auflösen. Der Heimath nach wird unser
CARISIANVS als BATAVS d. h. Batavus bezeichnet, wobei in der
Schreibung des Wortes (statt BATAVVS) das eine V nach ziemlich
häufiger Uebung in dem andern quiesciert, wie bei Brambach 1517:
T. Flavius Germinus, natione BATAVS: vgl. FLAVS (Corp. Insc. Lat.II,
950, 2625), INGENVS (Brambach 958), IVENTVS (Brambach 1243)
u. a. m.
 
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