Statue des Satyrs. 99
auch dazu einen besonder» Erlaubnißschein haben. Doch
mit dem soll man nicht völlig so freigebig, wie mit
den übrigen sein. Das Stük selbst ist eine kleine
Gruppe aus Marmor, ohngefar halb Lebens Größe,
und in Pompeji gefunden: es herscht in demselben ein
sehr auffallender Scil, und sowol der Zigenkopf, als
auch der Satyrs Kopf sind schön, nur ist in dem lezken
nicht Auödruk genug. Die Zige ligt vor dem Satyr
aus dem Rüken, und in ihrer ganzen Lage ist der höchste
Ausdruk des wollüstigen Genusses. Der Rüken des
Satyrs aber ist Karrikatur, es herscht keine richtige
Anatomie in demselben, und er ist zu gedehnt; dagegen
smd die Füße zu kurz. Ueberhaupt ist die Arbeit nicht
vollendet genug. Daß man in dem Vaterlande der Pri-
apen, — denn das war Pompeji, wie die vielen Vor-
stellungen desselben zeigen, — aus eine solche Ides
kommen konnte, nimmt mich nicht Wunder; aber wahr
bleibt es immer, die Polissonnerie ist zu groß, und
wenn es Scherz sein sollte, der Scherz zu plump, als
daß man mit Vergnügen dabei verweilen könnte. Im
Ernste scheint mir das ganze Stük es nicht zu verdie-
nen, daß man so viel Wesen daraus macht, als geschihet.
Sobald ein Fremder einmal die Erlaubniß erhalten
hat, das Museum zu sehen, so kann er sich immer auf
denselben Schein berufen, und so ost wiederkommsn
wie er will; aber Zeichnungen zu machen erlaubt man
ihm nicht; schreiben kann er allenfalls, doch hangt dieß
. G 2 großen-
auch dazu einen besonder» Erlaubnißschein haben. Doch
mit dem soll man nicht völlig so freigebig, wie mit
den übrigen sein. Das Stük selbst ist eine kleine
Gruppe aus Marmor, ohngefar halb Lebens Größe,
und in Pompeji gefunden: es herscht in demselben ein
sehr auffallender Scil, und sowol der Zigenkopf, als
auch der Satyrs Kopf sind schön, nur ist in dem lezken
nicht Auödruk genug. Die Zige ligt vor dem Satyr
aus dem Rüken, und in ihrer ganzen Lage ist der höchste
Ausdruk des wollüstigen Genusses. Der Rüken des
Satyrs aber ist Karrikatur, es herscht keine richtige
Anatomie in demselben, und er ist zu gedehnt; dagegen
smd die Füße zu kurz. Ueberhaupt ist die Arbeit nicht
vollendet genug. Daß man in dem Vaterlande der Pri-
apen, — denn das war Pompeji, wie die vielen Vor-
stellungen desselben zeigen, — aus eine solche Ides
kommen konnte, nimmt mich nicht Wunder; aber wahr
bleibt es immer, die Polissonnerie ist zu groß, und
wenn es Scherz sein sollte, der Scherz zu plump, als
daß man mit Vergnügen dabei verweilen könnte. Im
Ernste scheint mir das ganze Stük es nicht zu verdie-
nen, daß man so viel Wesen daraus macht, als geschihet.
Sobald ein Fremder einmal die Erlaubniß erhalten
hat, das Museum zu sehen, so kann er sich immer auf
denselben Schein berufen, und so ost wiederkommsn
wie er will; aber Zeichnungen zu machen erlaubt man
ihm nicht; schreiben kann er allenfalls, doch hangt dieß
. G 2 großen-