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Bartels, Johann Heinrich; Dieterich, Johann Christian; Dieterich, Johann Christian [Editor]; Bartels, Claes [Oth.]; Riepenhausen, Ernst Ludwig [Oth.]
Briefe über Kalabrien und Sizilien (Theil 1): Reise von Neapel bis Reggio in Kalabrien — Göttingen: Dieterich, 1791 [VD18 90408470]

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https://doi.org/10.11588/diglit.53497#0327
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Kasali di Kostnza. 261
5lr'k der Stadt sehr verschönern, bleibk mir noch ein
Work zu sagen übrig, ehe ich diesen Brief schliße; denn
was ich Ihnen von der Bevölkerung der Provinz des
diesseitigen Kalabriens Zu sagen habe, das verspüre ich
bis auf den Brief, in welchem ich von der Bevölkrung
des jenseitigen Kalabriens reden werde. Die Kafali
um Kosenza sind aus dem roten Iarhunderke. Wie
damals ohngefar ums Iar 975 die Sarazenen Kosenza
eroberten und beinah ganz zerstörten, flohen die wenigen
Ueberblibenen in die Gebirge, und legten dort zuerst den
Grund Zu denselben. Seit der Zeit waren die Kafali
immer sehr ansehnlich, und es scheint, daß bei der nach-
maligen Blüte der Stadt, sich nach und nach immer
mehr verschidene Bewoner aus entferntem Distrikten
derselben näherten, um von ihrem Reichtum und dleber-
flusse desto gewisseren Vorteil zu zihen. So vergrößer-
ten sich die Kasali immerfort. Aber die Nähe der
Stadt, die so oft em Raub der Feinde ward, die in
der Folge noch oft von Sarazenen und Gothen zerstört
wurde, und selbst in den neuern Zeiten zuweilen die
Strafrute der Feinde fülte, war ihnen sehr nachteilig,
so daß sie fast immer dasselbe Loos traf, das über Ko-
senza geworfen ward. Bei der Zerrüttung der Finan-
zen des Neapolitanischen Hofes von 1644, handelte man
sogar mit ihnen wie mit einer Waare, und verkaufte sie
dem Grosherzoge von Toskana: aber der alt - bruttische
Geist müßte die Einwoner nicht mehr beseelt haben,
hatten sie dieß ruhig geduldet, sie fülten auch zu bald
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