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ENITENS EMPFANG AN ABTUS’ HOFE.

61

als diu sunne in lichtem tage
ir schin vil vollecliche hat,
und gähes da für gät
ein wölken dünne und niht breit,
so ist ir schin niht so bereit
als man in vor sach:
sus leit kurzen ungemach
diu juncfrowe Euite
von schäme unlange zite.
do si zuo der tür in gie,
ir schoenez antlütze gevie
der wünneelichen varwe me
und wart schoener danne e:
ey wie wol ez ir gezam!
dö ir varwe wandel nam,
von grözer schäme daz geschach:
wan si nie me gesach
sitzen ensämt so manegen helt
von ganzen fugenden üz erwelt.
dö diu maget in gie,
von ir schcene erschräken die
zuo der taveirunde säzen
so daz si ir selber vergäzen
und käphten die maget an.
da enwas dehein man,
er’n begünde ir zer schoenisten jehen
die er ie hsete gesehen.
der künec gegen ir gie:
bi der hant er si vie,
frouwen Eniten,
und sazte s’ an sin siten,
unde anderhalp sin
33f die tugenthaften künegin.

Nu geduhte ouch den künec zit
daz er den ritterlichen strit
zehant enden wolde.

1720

1725

1730

1735

1740

1745

1750

1718 und mit einem Male davortritt. — 1720 bereit, vollständig, voll-
kommen. — 1724 unla-nc, kurz. — 1726 gevähen, erhalten, bekommen. —
1727 me, mehr; mit dem Genitiv verbunden. — 1730 wandel nemen, sich
verwandeln. — 1732 nie me, noch nie. — 1733 ensamt, beisammen. —
1734 durch vollkommene Tugenden ausgezeichnet. — 1739 an kaphen, an-
starren. — 1741 der sie nicht für die schönste erklärt hätte. — 1747 ander-
halp sin, an die andere Seite von sich.
 
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