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https://doi.org/10.11588/diglit.62511#0120
96
VIII. AVENTIUEE ,
guoter wille si zesamne truoc.
nu erriet er in daz er’s emphant
zen vier nageln gegen der haut,
also sere er in stach
daz im daz fürbüege brach,
darmgürtel und surzengel brast,
sam ez waere ein fülez hast,
im beleip ein swachez phant,
der zoum zebrochen in der haut,
er viel dö im misselanc
vorne ros wol drier schefte laue,
daz er in dem satel gesaz,
vil sere priste Erecken daz:
wände er het es ere.
dane was ze tuon niemere.
2795
•2800
2805
Nü het der turnei ende,
äne missewende
schiet diu massenie dan.
Erec der tugenthafte man
wart ze vollem lobe gesagt,
den pris het er tlä bejagt
und den so volleclichen
daz man’n begunde glichen
an wistuom Salomöne,
an schiene Absalöne,
an Sterke Samsönes gnöz.
sin milte dühte si so gröz,
diu gemäzte in niemen ander
2810
2815
2792 guoter (guot.?) wille, kampfbereiter Wille, unverdrossene Kampflust
(vgl. 2606) trieb sie aneinander. — 2793 erraten stv., treffen; vgl. J. Titurel
2151 er het einen fürsten erraten (: häten). — 2794 da wo die vier Nägel
im Schilde saßen (worauf gewöhnlich der Speer des Gegners beim Zielen
gerichtet war), der Hand gegenüber, die den Schild trug. — 2796—97 dar-
über vgl. zu 817 und 819. — bresten st., brechen, reißen. — 2798 hast
als Neutrum selten und meist nur aus späterer Zeit, vgl. Germania 7, 444;
Enenkel S. 173; Otnit im Heldenbuche 1, S. 24, 206; Nürnb. Polizei-
ordnung S. 166; sonst Masculinum. — 2802 drier schefte lanc, drei Schaft-
längen weit vom Bosse entfernt; vgl. 6922. — 2803 gesizen, fest sitzen
bleiben. — 2804 prisen, verherrlichen, zieren. — 2805 denn er hatte
davon Ehre.
2808 ohne Nachtheil, Schande. — 2810—11 Erec ward auf das
höchste gepriesen; man ertheilte ihm in vollstem Maße Lob; vgl. 9891
und Mhd. Wörterbuch 2b, 16a, 20 fg.; Seifr. Helbling 2, 349; Rayenna-
schlacht 1123. — 2814 glichen swv., vergleichen; vergleichend oder bildlich
bezeichnen als. — 2817 Samsönes gnöz, Simson gleich. — 2819 gemäzen
VIII. AVENTIUEE ,
guoter wille si zesamne truoc.
nu erriet er in daz er’s emphant
zen vier nageln gegen der haut,
also sere er in stach
daz im daz fürbüege brach,
darmgürtel und surzengel brast,
sam ez waere ein fülez hast,
im beleip ein swachez phant,
der zoum zebrochen in der haut,
er viel dö im misselanc
vorne ros wol drier schefte laue,
daz er in dem satel gesaz,
vil sere priste Erecken daz:
wände er het es ere.
dane was ze tuon niemere.
2795
•2800
2805
Nü het der turnei ende,
äne missewende
schiet diu massenie dan.
Erec der tugenthafte man
wart ze vollem lobe gesagt,
den pris het er tlä bejagt
und den so volleclichen
daz man’n begunde glichen
an wistuom Salomöne,
an schiene Absalöne,
an Sterke Samsönes gnöz.
sin milte dühte si so gröz,
diu gemäzte in niemen ander
2810
2815
2792 guoter (guot.?) wille, kampfbereiter Wille, unverdrossene Kampflust
(vgl. 2606) trieb sie aneinander. — 2793 erraten stv., treffen; vgl. J. Titurel
2151 er het einen fürsten erraten (: häten). — 2794 da wo die vier Nägel
im Schilde saßen (worauf gewöhnlich der Speer des Gegners beim Zielen
gerichtet war), der Hand gegenüber, die den Schild trug. — 2796—97 dar-
über vgl. zu 817 und 819. — bresten st., brechen, reißen. — 2798 hast
als Neutrum selten und meist nur aus späterer Zeit, vgl. Germania 7, 444;
Enenkel S. 173; Otnit im Heldenbuche 1, S. 24, 206; Nürnb. Polizei-
ordnung S. 166; sonst Masculinum. — 2802 drier schefte lanc, drei Schaft-
längen weit vom Bosse entfernt; vgl. 6922. — 2803 gesizen, fest sitzen
bleiben. — 2804 prisen, verherrlichen, zieren. — 2805 denn er hatte
davon Ehre.
2808 ohne Nachtheil, Schande. — 2810—11 Erec ward auf das
höchste gepriesen; man ertheilte ihm in vollstem Maße Lob; vgl. 9891
und Mhd. Wörterbuch 2b, 16a, 20 fg.; Seifr. Helbling 2, 349; Rayenna-
schlacht 1123. — 2814 glichen swv., vergleichen; vergleichend oder bildlich
bezeichnen als. — 2817 Samsönes gnöz, Simson gleich. — 2819 gemäzen