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SCHLOSS BRANDIGAN UND EREc’s UNERSCHROCKENHEIT. 257

wand’ ez durch ein gevelle lief,
daz selbe tal was also tief,
swer üf die zinnen sitzen gie
und er ze tal diu ougen lie,
den dülite daz gevelle
sam er saehe in die helle:
der swindel in ze tal zöch,
so daz er wider in Hoch,
an der andern siten
da man zuo mohte riten,
da stuont ein stat vil riche,
bezimbert vil richliche,
diu einhalp an daz wazzer gie:
anderhalp daz undervie
ein boumgart schcene unde wit,
daz weder vor noch sit
dehein schoener wart gesehen:
des hörte ich im den meister jehen.
Als Erec daz hüs ersach,
ze sime gesellen er sprach,
ob er die burc erkande,
daz er im si nande.
sus antwurt’ im der herre
«ja ich, wir sin verre
geriten von unser sträze.
daz ez got verwäze!
iedoch so manege zite
so ich disen wec rite,
so ist mir bceslich geschehen:
ich hän mich übele übersehen,
gezeiget zuo der winstern baut.»
er sprach «Britanje daz laut
des endes verre bin lit.

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7875 gevelle sin., Abgrund, enges und abschüssiges Thal, Geklüft. —
7878 und er, sodaß er. — 7886 bezimbert, mit Bauwerken, Gebäuden ver-
sehen. — 7888 anderhalp, auf der andern Seite. — undervähen stv., ver-
hindern, trennen, abgrenzen. — 7889 boumg art—boumg arte, Baumgarten;
vgl. Wigalois 20, 8. — 7890 weder vor noch sit, weder vorher noch nachher.
•— 7892. das hörte ich von ihm meinen Gewährsmann sagen.
7895 erkande ist wie nande im folgenden Verse conj. prseteriti. —
7900 ein Fluch: Gott verdamme es! hol es der Henker! — 7901 so manege
zite so, so oft, so oft als. — 7904 ich habe mich stark versehen, ich habe
ein übles Versehen begangen. — 7905 winster, link. — 7907 des endes,
in dör Richtung, nach jener Gegend. —

HARTMANN VON AUE. I.

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