Dichtung erwachte, ist auch die Theilnahme an jener Wissen-
schaft, welche im Dienste dieser’ Dichtung steht, in weitere
Kreise gedrungen.
Einen Hauptantheil an der Erweckung und Belebung dieser
Theilnahme für die altdeutsche Poesie der Vorzeit und für
die altdeutsche Wissenschaft darf gewiss den Bemühungen
Franz Pfeiffer’s zugeschrieben werden. Nach diesem doppelten
Ziele hat er seit Jahren unablässig gerungen; zuerst durch
Gründung der Zeitschrift „Germania“ (1856) und neuerdings
durch die Herausgabe der „Deutschen Classiker des Mittel-
alters“. In der „Germania“ war er bestrebt, zu zeigen,
daß strengwissenschaftliche Forschung nicht unvereinbar ist
mit durchsichtiger, gefälliger Darstellung; in den „Deutschen
Classikern des Mittelalters“ hat er die Meisterwerke unserer
jugendlichen Dichtung einem großem Leserkreise zum ersten
Male in der Originalsprache näher zu führen gesucht. Das
Eine wie das Andere ist ihm unleugbar in glänzender Weise
gelungen. Die „Germania“, gleich anfangs mit allgemeinem
Beifall begrüßt, fand eine ausgedehntere Verbreitung als
jemals früher eine deutsch-antiquarische Zeitschrift, und hat
unter unverminderter Theilnahme gegenwärtig ihren zwölften
Jahrgang angetreten. Und mit welch außerordentlicher Theil-
nahme die „Deutschen Classiker des Mittelalters“ aufgenommen
wurden, ist bekannt.
Aber nicht leichten Kaufes, vielmehr unter heftigem Kampf
und Widerspruch, sind diese Erfolge errungen worden. Dies
spiegelt sich zum Theil in diesen kleinen Schriften ab, welche
der Verfasser nicht ohne guten Grund „Freie Forschung“
nennt. Die freie Forschung war es eben, die Pfeiffer bei der
Gründung der „Germania“ auf seine Fahne schrieb, für Frei-
heit der Wissenschaft, namentlich für ihre Befreiung vom
lästigen, jeden Aufschwung hemmenden Schulzwang hat er
seitdem unerschrocken und unverdrossen gekämpft.
schaft, welche im Dienste dieser’ Dichtung steht, in weitere
Kreise gedrungen.
Einen Hauptantheil an der Erweckung und Belebung dieser
Theilnahme für die altdeutsche Poesie der Vorzeit und für
die altdeutsche Wissenschaft darf gewiss den Bemühungen
Franz Pfeiffer’s zugeschrieben werden. Nach diesem doppelten
Ziele hat er seit Jahren unablässig gerungen; zuerst durch
Gründung der Zeitschrift „Germania“ (1856) und neuerdings
durch die Herausgabe der „Deutschen Classiker des Mittel-
alters“. In der „Germania“ war er bestrebt, zu zeigen,
daß strengwissenschaftliche Forschung nicht unvereinbar ist
mit durchsichtiger, gefälliger Darstellung; in den „Deutschen
Classikern des Mittelalters“ hat er die Meisterwerke unserer
jugendlichen Dichtung einem großem Leserkreise zum ersten
Male in der Originalsprache näher zu führen gesucht. Das
Eine wie das Andere ist ihm unleugbar in glänzender Weise
gelungen. Die „Germania“, gleich anfangs mit allgemeinem
Beifall begrüßt, fand eine ausgedehntere Verbreitung als
jemals früher eine deutsch-antiquarische Zeitschrift, und hat
unter unverminderter Theilnahme gegenwärtig ihren zwölften
Jahrgang angetreten. Und mit welch außerordentlicher Theil-
nahme die „Deutschen Classiker des Mittelalters“ aufgenommen
wurden, ist bekannt.
Aber nicht leichten Kaufes, vielmehr unter heftigem Kampf
und Widerspruch, sind diese Erfolge errungen worden. Dies
spiegelt sich zum Theil in diesen kleinen Schriften ab, welche
der Verfasser nicht ohne guten Grund „Freie Forschung“
nennt. Die freie Forschung war es eben, die Pfeiffer bei der
Gründung der „Germania“ auf seine Fahne schrieb, für Frei-
heit der Wissenschaft, namentlich für ihre Befreiung vom
lästigen, jeden Aufschwung hemmenden Schulzwang hat er
seitdem unerschrocken und unverdrossen gekämpft.