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50

QaAs ZuUH FU ANLLEe,

geft 2.



den Brennpunkt des großſtädtiſchen und Geſchäfts-
lebens, in die innere Stadt zu ziehen, Da ſich ſein
Kundenkreis ſtetig erweitert. Und ev iſt überzeugt,
in wenigen Jahren ſchon zu einem der erſten,Tailleurs“,
wie er ſich als moderner Menſch natürlich längſt nennt,
zu werden. ; ;

Eine norwegiſche Karriolfahrt.
8 Siehe das Bild auf Seite 48.)
Wa in das Innere Norwegens reiſen will, der iſt für
weite Strecken mur auf die Benutzung von Wagen an
gewiejen, aber die Straßen ſind gut, und die Beförderung


oder dem einſitzigen Karriol, und die meiſten Reiſenden
ziehen das letztere Gefährt vor, deſſen Benutung von einem
beſonderen Reize ift, Das Karriol iſt ein zZWweiväderiger
Karren, und der Neiſende ſitzt zwiſchen den Rädern über der


in feſten Steigbügeln, über die Beine und den Unterleib
wird ein Spritzleder gezogen. Hinten i{t ein Brett, auf das
der Koffer aufgeſchnalll wird. Auf dieſen ſetzt ſich der Be-
gleiter, in der Regel ein Knabe, zuweilen auch ein Mädchen,
jelten ein Erwaͤchfener Man muß allein die Zügel führen
und lernt dieſe Kunſt ſchnell, denn die munteren norwegiſchen
Ponnies ſind vorzüglich eingefahren. Der Peitſche — eine
ſolche iſt mur ausnahnısweije vorhanden — bedarf es faſt
nie; den Weg kennen die Tiexe genau, da ſie immer die-
jelbe Strecke zwiſchen zwei Stationen machen, und um
ihren Lauf zu beſchleunigen, genügt ein leichtes Schwingen
der langen Zügelleine im Kreije. An allen größeren Straßen
liegen Skydoͤſtätionen in 12 bis 15 Kilometer Entfernung,
auf denen man ein Kaxriol bis zur nächſten Station vom
Skydoͤſkaffer oder Poſthalter für einen genau beſtimmten,
jehr niedrigen Preis mieten fann. Lange Unterhandlungen
oder gar Wortwechſel ſind ganz ausgeſchloſſen.
metertaxe für Karriol und Pferd pflegt 17 Dere (etwas über
19 Pfennig) zu ſein; im Durchſchnitt zahlt man 2 Nark
25 Pfennig für 10 Kilometer Weges einſchließlich des Trink-
geldes. Iſt die Entfernung zwiſchen den Stationen kurz,
und das Pferd gut, ſo kann man auch wohl zwei Stationen
in einem Zuge fahren. Bei den kleineren Stationen, den
ſogenannten Anſagftationen, und auf Nebenſtraßen thut man
gut, ſtets ſchon tagS vorher durch eine Poſtkarte eine „VBor-
botfchaft“ zu ſenden, da man ſonſt längere Zeit auf Weiter-
beförderung warten muß. Die Stationen ſind zugleich Wirts-
häuſer, und man kann bei der Vorausbeſtellung des Fuhr-
werks gleichzeitig angeben, ob man zu eſſen wünſcht und was.
Alles regelt ſich auf die einfachſte und angenehmſte Weiſe,
was das Vergnügen des Reiſens durch das wildſchöne
und eigenartigẽ Land nicht wenig erhöht! An einem hellen
Tage auf guten Wegen auf dem Karriol bergauf und bergab,
durch Feloͤſchluchten, über Hochebenen, vorüber an Seen,
Waſſerfällen und Schneefeldern dahinzufahren, wie unſer
Bild auf S. 48 e$ zeigt, gehört zu den intexeſſanteſten Er-
lebniſſen und Eindruͤcken einer Nordlandsreiſe.

Wotan und Prünnhilde.

Siehe das Bild auf Seite 49.)

Woa großartiges Bühnenfeſtſpiel Der Ring des Nibe-
lüngen beginnt mit dem Vorſpiel Rheingold! worauf
dann mit der Walküre! die eigentliche Trilogie anhebt. In
Ddiefent zweiten Drama verſucht die Walküre Brünnhike,
Wotans liebſtẽ Tochter und Vertraute, gegen des Vaters
Befehl und doch in Nebereinftimmung mit ſeinem innerſten
Herzenswunfch, den Wälſung Siegmund zu retten, und wird
dafuͤr von dem zürnenden, aber ſie immer noch liebenden
Vater beſtraft. Dieſe ergreifenden Scenen füllen den dritten
und letzten Aufzug des Dramas, der auf dem SGipfel des
Walkürenberges fpielt, woͤhin Uuns das Bild auf S. 49 (nach
einem Gemälde von F. Leeke] verſetzt. Die neun Walküren
ſind Töchter Wotans und der weiſen Erda; ſie „kieſen“ ihm
den „Wal“, die Geſamtheit der gefallenen Helden, das heißt
ſie verteilen die Todesloſe, reiten kriegeriſch gerüſtet auf das
Schlachtfeld und bringen die im Kanipfe heldenhaft Gefallenen
nach der davon benannten Burg Walhall. Von den neun
Töchtern der Erda ſtand Brünnhilde Wotans Herzen am
nächſten; mit ihr, die das Wiſſen der Mutter bejaß, ging der
Valer ſtets zu Rate, und ihr waren daher alle ſeine Ge-
danken über das Götter⸗ und Menſchenſchickſal vertraut. Auf
Andringen ſeiner Gattin Fricka, der Hütexin der Che, muß
Wotan den Brünnhilde zuerſt erteilten Befehl, Siegmund in
dem Zweikampf mit Hunding, dem Gatten der mit jenem
entflohenen Sieglinde, den Sieg zu verleihen, widerrufen.
Siegmund ſoll fallen, aber die Walküre erkennt den Zwieſpalt
im Herzen ihres Vaters und beſchließt, tretz der ihr an-
gedrohten ſchrecklichſten Strafe ſeiner erſten Weiſung treu zu
bleiben. Da tritt am Schluß des zweiten Aufzuges Wotan
ſelbſt zwiſchen die beiden Kämpfer; Siegmunds Schwert
Nothung zerſpringt an dem vorgehaltenen Speer des Gottes,
und der Wälfung fällt, von Hundings Stahl durchbohrt. Im
dritten Aufzug kommt nun Brünnhilde, vor dem zürnenden
Heervater flüchtend, mit Sieglinde auf dem Walkürenberge
an. Sie befiehlt der Frau, die dem Helden Siegfried das
Leben geben ſoll allein weiter zu fliehen, indem ſie ihr den
Wald als Zufluchtsſtätte anweiſt, wo der in einen Lindwurm
verwandelte Fafner Alberichs Ring hütet, und übergiebt ihr
die Stücke von Siegmunds Schwert. Als Wotan dann zorn-
ſchnaubend heranbraͤuſt, decken die übrigen Walküren ihre
ſchuldige Schweſter, vexgebens Fürbitte für ſie einlegend. Ob
Brünnhilde ſich feig der verdienten Strafe entziehen wolle,




fragt Wotan. Da trill diefe demütig, aber doch feſten Schrittes
hervor und nun ſpricht der Gott feierlich die Strafe über
ſie aus:

Von göttlicher Schar
biſt du geſchieden,
ausgeſtoßen
aus der Ewigen Stamm;
gebrochen iſt unſer Bund;
aus meinem Angeſicht biſt du verbannt!
Hierher auf den Berg
banne ich dich;
in wehrloſen Schlaf
ſchließe ich dich;
der Manı dann fange die Maid,
der am Wege ſie findet und weckt.“

Während die Walküren durch Gebärden ihr Entſetzen zu er-
kennen geben und dann fofort den Berg verlaſſen müſſen,
ſinkt Brünnhilde mit einem Aufſchrei vor dem Vater nieder
Dieſen Monient hHat der Maler des Bildes zur Wiedergabe
gewählt. Endlich fragt Brünnhilde, ſich langſam wieder er-
hebend, ob denn ihre That wirklich jo ſchrecklich gewefen ſei,
die doch Wotan ſelber gewollt, ehe Fricka ſeinen Sinn ge-
ändert. Sie fleht, daß Wotan ſie doch nicht von einem wert-

loſen Manne geivinnen laſſen möge, aber dieſer bleibt dabei:

In feſten Schlaf

verſchließ ich dich:

wer ſo die Wehrloſe weckt,

dem ward, erwacht, ſie zum Weib.“

Da bittet Brünnhilde flehentlich, daß er dann wenigſtens
den Fels mit loderndem Feuer umgeben möge, und dieſer


nicht zu widerſtehen! Nachdem er die auf einem niedrigen
Vooshügel Entſchlummernde mit dem langen Stahlſchilde der


vielleicht die ergreifendſten ſind, welche der Meiſter von
Bahreuth je geſchrieben! Dann weckt er den Feuerzgubex!
Loge muß auf ſeinen Befehl den Felſen, auf deſſen Höhe die
Waͤlküre ſchläft, als „wabernde Lohe“ umbrennen. Hierauf
verſchwindet der Göttervater mit den Worten:

Wer meines Speeres
Spitze fürchtet,
durchſchreite das Feuer nie!“

Das Gaſthaus zum Treib am vierwaldſtätter See.

Siehe das Bild auf Seite 52.)

den Städter im Hochgebirge ſo anzieht, iſt nicht nur
- die Großartigkeit der Landſchaft, ſondern auch das Leben
und Treiben des Gebirgsvolkes und Bauart und Ausſehen
der Häuſer mit ihrer weichen, braunen Holzfarbe, den ſilber-
glänzenden Schindeldächern, auf denen in den höheren Lagen
Steine laſten, den Altanen, den urwüchſigen Zieraten und
Sprüchen, kurz dem ganzen ſo ungemein maleriſchen und an-
heimelnden Drauf und Dran. Gewöhnlich führt man im


wenigftens das Haus auf einen ſteinernen Sockel. Das untere
Geſchoß dient entweder als Stallung oder Keller, wie viel-
fach in der Schweiz, oder, wie meiſt in Oberbayern und
Tirol, als Küche und gemeinſame Wohnftube. Vom erſten


konſtruktion iſt, ſo daß Balken auf Balken liegt, oder Fach-
werk, das außen mit Brettern oder Schindeln verſchalt wird.
Trotz aller Gemeinſamkeit in der Anlage und im Stil hat
doch jeder Teil der Alpen, ja jede Thalſchaft ihre beſondere
Lokalarchitektur! Meiſt umgeben breite, mit künſtlich aus-
geſägten Bruſtwehren verſehene Söller oder Altane das Haus
an einer oder mehreren Seiten, die durch das weit por-
ſpringende Schindeldach ſo gegen Sonne und Regen geſchützt
werden, daß während der beſſeren Jahreszeit dort manche
häusliche Arbeit vorgenommen werden kann. Auf der Brüſtung
des Altans ſtehen oft Blumen, die ſich von dem braunen
Holzton der Wände höchſt wirkungsvoll abheben. Das weit
über die Giebelfront des Hauſes hinausgebaute Dach iſt
häufig mit einem ausgeſägten Bretterrand verkleidet, und die
Giebelſpitze und die Enden der Tragbalken laufen ebenfalls
in irgend einen Zierat aus. Nicht jelten iſt auch in einem
freiliegenden querüberlaufenden Balken der Name des Haus-
eigentümers und des Baumeiſters, wohl gar noch ein Kern-
ſpruch eingemeißelt. Eines der prächtigſten alten Schweizer-
häuſer führt uns das Bild auf S. 52 vor Augen, das
Wirtshaus zum Treib am Viexwaldſtätter See. Es iſt im
Blockhausſtil gebaut mit Schindelüberkleidung an den Ecken
und auf den merkwürdigen Schutzdächern, die ſich zwiſchen
den Stockwerken hinziehen und den Schnee von den Fenſtern
abhalten ſollen. Der an einer Seite im Waſſer ſtehende


ſtation der Dampfſchiffe für die hoch oben liegende Sommer-
friſche Seelisberg und wird als einer der reizendſten Punkte
des Vierwaldſtälter Sees gegenüber Brunnen von Touriſten
viel beſucht, und gar mancher kehrt in dem einfachen Wirts-
haus mur deshalb ein, weil das Aeußere einen jo ungemein
anheimelnden, altväteriſchen und echt gebirgleriſchen Eindruck
macht.

Pflichtvergeſſen.

Siehe das Bild auf Seite 53.)

Den Ausſpruch des Dichters:
„Das Reich der Dichtung iſt das Reich der Wahrheit,
Schließt auf das Heiligtum, es werde Licht!“

betrachtet Emilie, das niedliche Zinunermädchen, als beſonders
auf ſie ſelber gemünzt, wenn ſie ihn vielleicht auch etwas



anders auffaßt, als Adalbert v. Chamiſſo ihn gemeint. Sie
ſchwärmt für Bildung im allgemeinen und für intereſſante
und ſpannende Romane, die für ſie den Inbegriff aller „Dich-
tung“ darſtellen, im befonderen. Wenn ſie Ddaher . jeden '
Morgen in dein Bibliothekzimmer abzuſtäuben hHat, ıvo auf dem


den Schränken ein Band ſich an den anderen reiht, J0 kann
ſie ſelten der Verſuchung widerſtehen, eines von den Büchern
hexvorzuholen, um einen Blick hineinzuwerfen, darin hexum-
zublättern und wenigſtens ein paar Minuten zu leſen. Heute
aber iſt ſie dabet auf eine Geſchichte geſtoßen, in der ſie die
wenigen Zeilen, die ſie anfangs überflog, dermaßen feſſelten,
daß ſie ſich nicht wieder losreißen konſtte, ſondern weiter-
leſen mußte. Alles um ſich her vergeſſend, ſitzt ſie, wie auf
unſerem Bilde S. 53 zu fehen, vben auf der Leiter, den
Stäuber aus Federn unter dem Arı 1und das aufgeſchlagene
Buch auf den Knieen haltend! — Mittlerweile iſt aber der im
WohHnzimmer befchäftigten „Snädigen‘“ aufgefallen, daß man
von Emiliens Abſtäuben, das ſonſt nicht ganz geräufchlos vor
ſich geht, ſchon feit mindeſtens einer Stunde gar nicht$ mehr
Hört, und daß das Mädchen gar nicht wieder zum Vorſchein
fommt. Wo mag ſie nur ſtecken? Was in aller Welt kann
ſie treiben? Ddenft ſie und tritt über die Schwelle die
Portiere zur Seite ſchiebend Da erblict ſie die Pflicht-
vergeſſene, wie ſie der Künſtler uns vor Augen führt Nun,
die jugendliche Hausherrin fieht nicht ſo aus, als ob ſie all-
zuhart mit der Sünderin ins Gericht gehen werde! Allein
an einer nachdrücklichen Mahnung zur Arbeit, die Emilie aus
ihrem „Reich der Dichtung“ in die rauhe Wirklichkeit zu-
rückſcheucht, wird ſie es doch nicht fehlen laſſen.

die Alligatorſchildkröte.

Siehe das Bild auf Seite 55.)

* Ungeheuer in Geſtalt und Weſen nennt Brehm die
Schnapp- oder Alligatorſchildkröte (Chelydra serpentina),
die in den Flüſſen und größeren Sünpfen des Südens der
Vereinigten Staaten von Nordamerifa, beſonders im Miſſiſſippi-
delta, häufig vorkommt! Dieſes Tier wird L Meter lang
und unterjcheidet ſich in ſeinem Aeußeren wie in ſeinem Weſen
von allen übrigen Schildkrötenarten. Der flach gewölbte
Rückenpanzer zeigt drei Reihen mäßiger Kielhöcker, die ſeit-
lichen Randplatten, fünfundzwanzig an Zahl, liegen in ein-
facher Reihe nebeneinander, der Bruſtſchild iſt ſchmal, kreuz-
förmig, aus zehn, ausnahmsweiſe aus elf Platten zuſammen-
geſetzt; der Kopf iſt groß, plaͤtt und dreieckig, hat äußerſt
kräftige und ſcharfe Kiefer; der beim Ruhen kurz erſcheinende
Hals kann weit vorgeſtreckt werden; die Beine ſind ſehr
kräftig, der Schwanz fällt auf durch ſeine Länge und Dicke.
Eine rauhe, überall mit kleinen Schuppen bedeckte Alligator-
haut umhüllt alle nicht vom Panzer umſchloſſenen Körperteile.
Die Färbung der Haut iſt ein vielfach wechſelndes Oelgrün;
der Rückenſchild ſieht oben ſchmutzig dunfkel- oder ſchwaxzbraun,
unten gelbbraun aus. Bei jungen Tieren iſt die Färbung
lichter. Im Gegenſatz zu anderen Schildkröten, deren Weſen
eine gewiſſe dumme Gutmütigkeit auszeichnet, iſt die Alligator-
ſchildkröte von einer wilden Kampfeswut und Bosheit und
viel beweglicher, als alle ihre Berwandten! Fiſche, Fröſche
und andere im Waſſer lebende Wirbeltiere bilden ihre Nah-
rung, aber ſie ergreift auch Enten und Gänſe, zieht ſie unter
das Waſſer und verzehrt jie. Ihren Namen Schnappſchild-


in den Weg kommt, vermag mit ihrem harten Raubvogel-
ſchnabel ſehr gefährliche Wunden beizubringen und wehrt ſich
aucd) gegen den Menſchen grimmig, daher man alle Urſache
hat, bei ihrem Fange vorſichtig zu fein, - „KNaunm ſibt eine
gefangene Schnappſchildkröte im Boot, erzählt Weinland,
ſo wirft ſich das wütende Tier auf die mächtigen Hinter-
beine zurück, um im nächſten Augenblicke einen halben Meter
vorwärts zu ſtürzen und grimmig in das dargebotene Ruder
zu beißen. Und was ſie einmal gepackt hat, läßt ſie ſo leicht
nicht wieder los.“ Weinland verſichert, daß ein centimeter-
dickes Ruder von dem harten Schnabel des Tieres wie von
einer Kugel durchbohrt werden kann, und andere Beobachter
berichten übereinſtimmend, daß ſelbſt jüngere Alligatorſchild-
fröten einen ziemlich ſtarken Spazierſtock glatt durchheißen.
Unſer Bild auf S. 55 zeigt uns zwei der intereſſanten
Tiere, während ſie träge anı ſandigen Ufer eines Fluſſes
ruhen, wie ſie zu thun pflegen, wenn ſie ſich ſattgefreſſen
haben.! Doch ſcheuen ſie die Sonne und ſuchen ſtets dunkle
oder doch ſchattige Plätze dazu aus, da ihr Leben ein vor-
zugsweiſe nächtliches iſt.

Lilterariſche Neklamebureaus.
Auz dem modernen Gefchaftsleben.

Von Karl Wildlenſtein.

Nachdruck verboten)

as hervorſtechendſte Merkmal aller Unter-
Y nehmungen der Gegenwart iſt ihre Groß-
artigkeit! Aber noch ein zweiter Umſtand
A macht ſich bemerkhar! das ift - die Intenſi-
tät, mit welcher ſie betrieben werden. Unwieder-
bringlich vorüber ſind die patriarchaliſchen Zeiten,
in denen große Unternehmungen ihren gemütlichen
Gang gingen, gewiſſermaßen wie Lin Kaͤrren, den
man in Bewegung gebracht hat, und der dann von
felbſt mweiterläuft. Nein, heute wird mit Anſpannung



 
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