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Gezeichnet.

— Roman von Hedwig Schmechebier-Erlin.
(Forffekung.)
— Nachdruck verboten)

Sieberites Rapitel.

Yg ir werden bereits erwartet, Schab,“ ſagte
Haſſo, als er am anderen Morgen mit
* * 4* — 7

7 Wl die Ausflügler ſich zum Treffort beſtimm

— —

— — Hell tönte ihnen der von Käthe beliebte
Signalpfiff entgegen, und in foͤrſcher Soldatenhaltung,
die Hand grüßend an den MatrofjenhHut geleat, {tanD
dieſe, die Ankommenden erwartend. Ihr zur Seite Anita,
lindlich lächelnd, mit ſtrahlendem Geſichtchen.

„Zur Stelle!“ präſentierte im Meldeton ſich Käthe.
„Der Herr. Oberſt laſſen ſich als dienſtlich verhindert
entſchuldigen, werden aber, wenn möglich, noch nach-
kommen Und dero Frau Mutter, viellieber Vetter?”
E „Läßt ſich ebenfalls entſchuldigen,“ gab Haſſo lächelnd

zurück. „Sie fand, daß die Partie ihren Kräften doch
zu viel zumuten werde, und zog es vor, inzwiſchen
dem Vater dieſer jungen Dame“ — er Drücte zärtlich
Margaretes Hand — „SGefellfhaft zu leiſten, damit
dieſe in voller Sorgloſigkeit ſich unſeres Bummels er-
freuen könne.“

Kein Wort kam von Margaretes Lippen. Keine
Miene verriet, daß ſie gleich ihin die zarte Feinfühlig-
keit des Vorwandes empfand, unter dem ſeine Mutter
4 zugeſagte Teilnahme an der Partie zurückgezogen
atte.

. „Da ſind wir alfo,“ rief Käthe luſtig, ohne ſchall-
dämpfende Oberhoheit ganz unter uns. Na, da ſoll
mal der Wald was von Fidelitas zu hören FIriegen.“

Da ſtieg ſchon wieder die alte, düſtere Falte zwiſchen
Margaretes Brauen empor. Sie entgegnete herb: „Hoffent-
lich wirke auch ich nicht als Schalldämpfer, da meine Fi-
delitas zu lauͤt nicht werden dürfte.“

&In Oldenhofen quoll e& heiß empor, ein jähes
Zornempfinden, das am liebſten mit heftigem Wort
ſich gegen die gewandt hätte, die ſo in jede Stunde,
jede Stimmung hinein Ddie feindliche Bitternis ihres
Inneren trug. Warum dieſes ſtete, faſt gefliſſentliche
Hervorkehren ihres Unglücks? In der weichen Stim-
mung nach jener ernſten Stunde in feinem Waffen-




Käthe ihre Teilnahme an dem, vorher ſo ſchroff ab-
gelehnten Ausflug zugeſagt. Und nun, ſtatt einmal
zu verſuchen, in Seibflvergeſſenheit, fröhlich zu ſein mit
den Fröhlichen, mwollte fie den Frohmut, den ſie ſelbſt
nicht zu empfinden vermochte, den anderen neidiſch ver-


es irgend zu hindern vermochte!

Es lag wie eine ſtumme Zuſicherung in dem Lächeln,
womit er Anitas Hand, die ſte ihm bot, nachdem ſie
Margarete begrüßt, in die ſeine nahm! Sein Blick




Zuſtunflsplãne.
Nach einem Gemälde von C. Hartmann. (S. 331)

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