Neu-Damm. — Neu-Weger sieben.
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Neu - Damm,
im IG. Jalirh. mit dem neuen Wege über das Bruch angelegt, seit 1705 ein
Vorwerk der Domäne Schianstedt, auf der Südseite des Bruchs, liegt an der
vorjüngsten Uebergangsstelle über das Bruch (s. S. 1). Einst war hier eine Fähre
fvculum paludis viüae Stanstede 1329); der ältere Theil des Gutshofes, nach Osten,
wird noch heute als das Fährhaus bezeichnet. An seiner östlichen weinbewachsenen
Giebelwand — die übrigen Gebäude sind neueren Datums —• befindet sich in
Stein gehauen, in feiner Arbeit, das Wappen des Erzbischofs von Magdeburg und
Administrators von Halberstadt Sigmund (1552—6G), dreifach behelmt, mit
8 Wappenfeldern und dem quadrirten Mittelschilde von Magdeburg und Halber-
stadt, oben das Brustbild, unten die Inschrift:
SIGISMVNDVS . DEI . GRAC1A . ARCH1EPISCOPVS
MAGDEBVRGENSIS . PRIMAS . GERMANIE . AD-
MINISTRATOR . HALBERSTADENSIS. MARCHIO.
BRANDENBVRGENSIS . STETTINENSIS . POM-
MERANIE . CASSVBORVM . AC . VANDALIORVM . IN
SILESIA . CROSNIE . DVX . BVRGGRAVIVS . NORM-
BERGENSIS . ET . PRINCEPS . RVGIE . ANNO . 15G3.
Weiter unten ist an dieser Wand ein kleiner Stein eingemauert mit der bekannten
mystischen Inschrift1, die man von allen Seiten lesen kann:
s
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Neu - Wegersleben.
Kön. Domäne, 1785: 120, 1885: 837 Einw., mit 2113 M. Acker, 39 M. Gärten,
580 M. Wiesen, 32 M. Weiden, 34 M. Holzungen, 30 M. Wasserstücke. Der
Ort verdankt als „Wage ’s Leben“ nach der Volks-Etymologie seinen Namen
einer grossen Hunnenschlacht am Bruch, die von anderen an den Elm oder nach
dem eine Stunde von hier nordwestlich gelegenen Wackersleben verlegt wird, das
wegen der Namensähnlichkeit öfters mit Wegersleben verwechselt worden ist. —
Urkundlich wird W. zuerst 1112 genannt, als die Edle Thietburg dem neuen Kloster
Hanrersleben 21 Hufen in Wageresleve, in der Grafschaft Somerschenburg, schenkt:
seit dem 13. Jalirh. wird es meistens Wegersleve geschrieben. Den Zehnten da-
1 Paullini, zeitkürzende erbauliche Lust III, S. 421 sagt: „So haben che Leichtgläubige,
voruenilich zu Erweckung grosser Herren oder Frauen Gunst, diese Worte in einem Zedel
oft angehängt, welche man hinten und vorn, zur Linken und Rechten lesen kann.“
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Neu - Damm,
im IG. Jalirh. mit dem neuen Wege über das Bruch angelegt, seit 1705 ein
Vorwerk der Domäne Schianstedt, auf der Südseite des Bruchs, liegt an der
vorjüngsten Uebergangsstelle über das Bruch (s. S. 1). Einst war hier eine Fähre
fvculum paludis viüae Stanstede 1329); der ältere Theil des Gutshofes, nach Osten,
wird noch heute als das Fährhaus bezeichnet. An seiner östlichen weinbewachsenen
Giebelwand — die übrigen Gebäude sind neueren Datums —• befindet sich in
Stein gehauen, in feiner Arbeit, das Wappen des Erzbischofs von Magdeburg und
Administrators von Halberstadt Sigmund (1552—6G), dreifach behelmt, mit
8 Wappenfeldern und dem quadrirten Mittelschilde von Magdeburg und Halber-
stadt, oben das Brustbild, unten die Inschrift:
SIGISMVNDVS . DEI . GRAC1A . ARCH1EPISCOPVS
MAGDEBVRGENSIS . PRIMAS . GERMANIE . AD-
MINISTRATOR . HALBERSTADENSIS. MARCHIO.
BRANDENBVRGENSIS . STETTINENSIS . POM-
MERANIE . CASSVBORVM . AC . VANDALIORVM . IN
SILESIA . CROSNIE . DVX . BVRGGRAVIVS . NORM-
BERGENSIS . ET . PRINCEPS . RVGIE . ANNO . 15G3.
Weiter unten ist an dieser Wand ein kleiner Stein eingemauert mit der bekannten
mystischen Inschrift1, die man von allen Seiten lesen kann:
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Neu - Wegersleben.
Kön. Domäne, 1785: 120, 1885: 837 Einw., mit 2113 M. Acker, 39 M. Gärten,
580 M. Wiesen, 32 M. Weiden, 34 M. Holzungen, 30 M. Wasserstücke. Der
Ort verdankt als „Wage ’s Leben“ nach der Volks-Etymologie seinen Namen
einer grossen Hunnenschlacht am Bruch, die von anderen an den Elm oder nach
dem eine Stunde von hier nordwestlich gelegenen Wackersleben verlegt wird, das
wegen der Namensähnlichkeit öfters mit Wegersleben verwechselt worden ist. —
Urkundlich wird W. zuerst 1112 genannt, als die Edle Thietburg dem neuen Kloster
Hanrersleben 21 Hufen in Wageresleve, in der Grafschaft Somerschenburg, schenkt:
seit dem 13. Jalirh. wird es meistens Wegersleve geschrieben. Den Zehnten da-
1 Paullini, zeitkürzende erbauliche Lust III, S. 421 sagt: „So haben che Leichtgläubige,
voruenilich zu Erweckung grosser Herren oder Frauen Gunst, diese Worte in einem Zedel
oft angehängt, welche man hinten und vorn, zur Linken und Rechten lesen kann.“