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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 2.1906

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Heft 3
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Dürer und die Ephebenfigur vom Helenenberge
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https://doi.org/10.11588/diglit.27899#0080

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56

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

Nr. 3.

veranlaßt haben, und daß man
bald sogar an eine Wissenschaft* *
liehe Veröffentlichung dachte*),
läßt sich wohl annehmen, auch
wenn eine solche erst spät, 1534,
im Druck erschienen ist. Die
Fixigkeit unserer heutigen
Büchermacherei kann ja nicht
als Maßstab fürs erste Viertel
des XVI. Jahrhunderts gelten.**)

Vom neuen herrlichen
Funde wird man auch schon des*
halb zu hören bekommen ha-
ben, weil er in den Besitz eines
mächtigen kunstsinnigen Kir-
chenfürsten, des Bischofs Mat-
thäus Lang v. Wellenberg
(1468 — 1540), übergegangen
war. Lang von Wellenberg ver-
waltete seit 1501 die Diözese
Gurk, zu deren Bischof er weni-
ge Jahre später ernannt wurde.
1513 erhielt er die Kardinals-
würde. 1515 wurde er Koadjutor
des Erzbischofs von Salzburg,
dem er 1519 in seiner Würde
nachfolgte. Die Statue wurde
aus Kärnten nach Salzburg mit-
genommen. Daß Dürer mit Lang
von Wellenberg in Verbin-

*) Die Veröffentlichung, die ich
meine, und aus der die eine Ab-
bildung entnommen ist, hat folgen-
den Titel: „Inscriptiones sacrosanctae
vestutatis . . Magnifico viro D. Ray-
mundo Fuggers.. Petrus Apianus
Mathematicus Ingoldstadiensis et
Bartolomeus Amantius Ded....
Ingolstadii in aedibus Apiani anno
MDXXXIIII.“

*) Über die ältesten Nachrichten
von der Statue berichtet Rob. von

Schneider a. a. O. Der von Schneider
angeführte Brief, der die Statue er-
wähnt, anKönigMaximilian gerichtet,
muß in die Zeit vor der Kaiserkrönung
von 1508 fallen. — Zu Petrus Apianus
vgl. die gewöhnlichen biographischen
Nachschlagebücher und Corpus in-
scriptionum latinarum, (VI. Bd., 1.
Teil (1876), Henzen und De Rossi
„Index auctorum“, S. XLVII.)
 
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