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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 2.1906

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Heft 9
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Todesfälle
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Nr. 9.

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

179

kirche. Als Rieser 1888 in Pension ging, konnte
er auf ein reiches Kunstschaffen zurückblicken,
das bei Gelegenheit in diesen Blättern des
näheren zu besprechen sein wird. — Zu Nürn-
berg verschied am 13. November der Kultur-
historiker Hans Bösch, zweiter Direktor des
Germanischen Museums. — Vor dem 24. No-
vember 1905 der russische Maler Viktor
Mussatow (Kunstchronik, XVII, Nr. 6, S. 90),
kurz vor dem 15. November zu Brüssel der
Landschaftsmaler Isidor Verheyden (Le
Journal des arts, 15. November), ebendort um
dieselbe Zeit Maler Josse Impens, in München
Maler Johann Herterich, in Bournemede
bei Bushey in Hertshire der Maler Rudolf
Lehmann (Kunstchronik 17. November 1905),
vor dem 24. November der Hofmaler August
Noack zu Darmstadt (K. Chr. 24. November),
am 27. November zu München der Landschafts-
maler Konrad Wimmer (Neue Freie Presse
28. November 1905), am 2. Dezember zu Berlin
Maler Fritz Hummel (Chr. d. a. vom 13. Jän-
ner 1906), zu Wien Josef Edler von Schön-
brunner, Direktor der Erzherzog Friedrich-
schen Kunstsammlung Albertina, Zeichner und
Maler (geb. 14. Februar 1831). — Am 5. De-
zember starb zu Puteaux bei Paris Fritz Ri-
voire, Sammler moderner Gemälde, im Alter
von 50 Jahren. Mehrere Bilder aus Rivoires
Besitz sind in Heft 2 des laufenden Bandes
der Blätter für Gemäldekunde besprochen
worden. Rivoire hat einige Gemälde dem
Louvre, dem Musee Carnavalet. dem Mu-
seum zu Lyon vermacht, doch wird sein
Testament angefochten. — Am 6. Dezember
starb zu Wien Professor Josef Gierster,
der den Lesern dieses Blattes als Besitzer
mehrerer Gemälde Waldmüllers bekannt ge-
worden ist (Parte), am 8. Dezember Kunst-
schriftsteller P. H. B. Prost (Chr. d.a. Nr. 39),
am 9. Dezember zu Düsseldorf Maler Otto
Erdmann (Chr. d. a. 13. Jänner). — Kurz
vor dem 23. Dezember 1905 starb der Militär-
maler Joseph van Severdonck (Chronique
des arts vom 23. Dezember 1905). — Am 26. De-
zember zu München Adolf Lüben. — Am
3. Jänner 1906 zu London der Tiermaler
Harrison Weir; um dieselbe Zeit in Mün-
chen die Maler Johannes Kleinschmidt
und Max Scholz und zu Sankt Petersburg
Maler Leo Felixowitsch Lagorio (Die Kunst
für Alle 1. Februar 1906 und K. Chr. vom
12. Jänner). — In der Nacht vom 15. auf den
16. Jänner 1906 zu Wien der Maler Franz
Xav. Birkinger (Deutsches Volksblatt, Wien,
16. Jänner 1906). — Vor dem 3. Februar zu
New York der bekannte Kunstsammler Ch. T.
Yerkes (Chr. d. a. 3. Februar). — Am 3. Fe-
bruar verschied zu Wien Ludwig Speidel,
der berühmte Schriftsteller und Sprachkünstler,

der Meister des Wiener Feuilletons, der auch
die bildenden Künste in den Bereich seiner
Arbeiten mit einbezogen hat. Speidel hat ein
Heft über C. Rahls athenischen Fries geschrie-
ben (Wiener Tagesblätter). ~ Am 7. Fe-
bruar starb der Maler Edouard de Charle-
mont zu Wien. Die Blätter kommen auf
diesen Künstler noch zurück (Wiener Tages-
blätter). — Am 21. oder 22. Februar 1906 starb
zu Paris der Maler Adrien Moreau. Er hat
(am 18. April 1843 zu Troyes geboren) ein Alter
von nahezu 63 Jahren erreicht (Die Zeit vom
23. Februar, Chronique des arts et de la curio-
site vom 26. Februar und Le journal des
arts 1906, Nr. 15). — Um dieselbe Zeit ver-
schied der französische Zeichner Auguste
Deroy (Chr. d. a. et d. 1. c.). — In der Nacht
vom 28. Februar auf den 1. März starb zu
Sankt Petersburg der russische Hofmaler Mi-
chael Zichy.

STATT EINER ANTWORT IM
BRIEFKASTEN.

Sie werden mir gütigst erlauben. Ihre
Fragen stückweise und lückenhaft zu beant-
worten. Wenn Sie den Bildern, die Sie mir an-
deuten, ernstlich zu Leibe rücken wollen, müssen
Sie sich wohl selbst zu mehr als einer Fahrt
bereit halten und der Reihe nach hauptsächlich
die deutschen und schweizerischen Gemälde-
sammlungen durchsuchen. Ich kann Ihnen
diese Arbeit nicht abnehmen und bringe Ihnen
zunächst nur die Abbildung nach einem der
Gemälde, das Sie kennen zu lernen wünschen.
Einige beigefügte, knappe Notizen mögen Ihnen
vorläufig an Stelle wohlgedrechselter Redens-
arten das erwähnte Bild näher bringen, das
wertvoll genug, dabei aber doch keinem der
großen Namen zuzuschreiben ist. Die Bedeu-
tung des Gemäldes, das seit einigen Jahren
der Sammlung Figdor in Wien angehört,
liegt in der ungewöhnlich mannigfachen
Darstellung von Geräten und Speisen, in
dem verhältnismäßig hohen Alter (das Bild
stammt aus dem frühen 16. Jahrhundert) und
der guten Erhaltung. Ob auch die Eigenart
der Auffassung auf Rechnung des unbekannten
deutschen Meisters kommt, werden Sie selbst
bei Ihren vergleichenden Studien zu ermitteln
haben. Ein Monogramm oder eine volle Sig-
natur war nicht aufzufinden. Einige hebräische
Buchstaben unter der Darstellung der ehernen
Schlange gegen links oben können doch nicht
als Künstlername angesehen werden. Die
eherne Schlange ist ein typologisches Vorbild
für den gekreuzigten Christus. Oben, beider-
seits von der Monstranze mit der Hostie steht
 
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