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Frimmel, Theodor von [Editor]
Blätter für Gemäldekunde — 5.1909/​1910

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Heft 4 und 5
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Aus der Literatur
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Frimmel, Theodor von: Beobachtungen über Sprünge und Risse an Bildern aus dem XIX. Jahrhundert
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Nr. 4 und 5

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

99

„Italienische Forschungen, her-
ausgegeben vom kunsthistorischen In-
stitut in Florenz“, Bd. II., Giovanni
Poggi „IlDuomo di Firenze, documenti
sulla decorazione della chiesa e del

kunstgeschichtlicher Beziehung näher
zu treten. Beiden, dem Maler und dem
Gelehrten, tun Reihen von Beobacht
tungen not, um daraus das abzuleiten,
was dem Malen und dem Studium

Campanile, tratti dall' archivio
opera“ (Berlin, B. Cassirer 1909,
4"). Das wichtige überaus in-
haltsreiche Buch wird in der
nächsten Lieferung besprochen.
Fr.

BEOBACHTUNGEN
ÜBER SPRÜNGE UND
RISSE AN BILDERN
AUS DEM XIX. JAHR-
HUNDERT.
Zwei Fragen, leicht zu be-
antworten, mögen uns in die
Mitte der Angelegenheit führen:
Wünscht nicht jeder tüchtige
Maler, daß seine Werke nach
Möglichkeit farbenfrisch und
unversehrt auf die Nachwelt
kommen ? Sucht nicht der
Kunstgelehrte oft nach den
kleinsten Merkmalen, um die
Entstehungszeit eines Bildes
recht genau festzustellen? Das
sind zwei Fragen, die zwei weit
von einander entfernten Stand-
punkten entsprechen. Von bei-
den Punkten aber blickt man

dell’ frommt.


L. Lotto, Sankt Hieronymus, (Hermannstadt, Brukentalsches
Museum.) Abbildung aus der neuen Auflage des Führers.

scharf auf ein Gemeinsames,
nämlich auf die Veränderungen,
denen Gemälde mit der Zeit
unterworfen sind. Der Maler wünscht
die Veränderungen so lange als mög-
lich hinauszuschieben und sucht des-
halb nach zuverlässigen Farben, Binde-
mitteln, Malgründen; der Gelehrte sucht
sich klar zu machen, welche Techniken
und Materialien sich am besten be-
währt haben, und welche Veränderungen
für bestimmte Malweisen charakteri-
stisch sind, um den Gemälden in

Im „Handbuch der Gemäldekunde“
habe ich einiges zu dieser Angelegenheit
mitgeteilt. Auch die „Blätter für Ge-
mäldekunde“, die ich stets als eine Art
Fortsetzung und Ergänzung jenes Hand-
buches ansehe, machten auf einige Fälle
aufmerksam. Die Sache möge nicht in
Vergessenheit geraten, und da ein großes
Werk über Erhaltung der Bilder nicht
in meinem Plane liegt, bringe ich
 
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