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Blümner, Hugo
Technologie und Terminologie der Gewerbe und Künste bei Griechen und Römern (Band 2) — Leipzig, 1879

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https://doi.org/10.11588/diglit.4950#0039

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— 29 —

sondern ebenso die cylindrische Ummauerung, von der die
Abbildung des Ofens von Oastor einen deutliehen Begriff
giebt1); ganz abgesehen von den Oefen der Bäder, die wieder-
ganz besondere Ziegel erforderten.

> § 4.

Die Fabricate der Ziegeleien.

Obgleich es nicht in meiner Absicht liegen kann, alle die
■verschiedenen Fabricate griechischer oder römischer Ziegeleien
lri ihren mannichfachen Variationen und ihrer praktischen Ver-
wendung hier eingehend zu behandeln, da dies mehr Sache
einer Tektonik als einer Technologie ist, so halte ich es doch
für geboten, wenigstens in der Kürze auf die wichtigsten der
gebräuchlichen Formen hinzuweisen.2)

Den Hauptbestandtheil aller Fabricate bildeten selbstver-
ständlich die gewöhnlichen Mauerziegel, TrXivöoi, lateres. Dar-
unter haben wir nicht nur die von viereckiger Form zu ver-
stehen, die in den verschiedensten Dimensionen, als Quadrate
Wie Oblonge, meist dünner als heutzutage üblich, fabricirt
Wurden, sondern auch dreieckige, die auch in wechselnder
■Form, bald als recht-, bald als spitzwinklige Dreiecke auftreten.
■Eine ganz besondere Gattung sind die tegulae mammatae, War-
zenziegel, d. h. Ziegel mit vier Zacken an den Ecken, die in
die Wand eingelassen wurden, um einen hohlen Raum in der-
selben herzustellen. Dergleichen sind
q an mehreren Stellen in Pompeji nach-
gewiesen worden.3) Eine Auswahl

römischer Ziegel, von Rieh nach Ori-
Kg. e. . .

ginalen römischer Ruinen ausgesucht,



') Vgl. auch Birch I, 303.

2) Vgl. Brongniart I, 314 — 377. Birch I, 159 ff. II, 223 ff. Mar-
quardt II, 232 ff. v. Hefner S. 66 fg. mit der dort angegebenen an-
derweitigen Litteratur.

_ ) Erwähnt werden die tegulae mammatae bei Vitr. VII, 4 (wo man
^'aher hamatae las; so auch noch Hefner a. a. 0.). Plin. XXXV, 159.
. le Lesart und Bedeutung ist festgestellt von Schöne, Quaest. Pompe-
ail- specirnen p. 22 sq. Vgl. auch Nissen, Ponrpej. Studien S. 65 ff.
 
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