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§ 4.
Die einzelnen Gattungen der Arbeit in Holz.
An die Spitze derx yerschiedenen Brauchen der Arbeit in
Holz stellen wir die des Zimmermanns, welcher, wie wir
oben gesehen haben, in der Regel durch tektluv, faber, oder
speciell faber tignarius bezeichnet wird. Vornehmlich zu unter-
scheiden haben wir bei der Thätigkeit des Zimmermanns
Hausbau und Schiffsbau.
Der speciell beim Hausbau thätige Zimmermann heisst im
Griech. häufig okoöouoc1); da jedoch nicht minder Steine und
anderes Material zum Bau der Häuser nothwendig sind, so ist
der Begriff oIkoööuoc nicht auf den Zimmermann beschränkt
und bezeichnet, nebst seinen Ableitungen, noch häufiger über-
haupt jeden, der ein Haus, gleichviel von welchem Material
erbaut, den Baumeister also und mitunter wohl auch speciell
sogar einen Steinarbeiter.2) Das Holz, welches vornehmlich
beim Hausbau verwandt wurde, die okobouiKri uXr]3), bestand
wesentlich in folgenden Arten4): Akazie, Buche, Buchsbaum,
Ceder, Cypresse, Eibe, Eiche (Stein-, Speise-, Zerreiche), Erle,
Esche, Feige, Fichte, Hollunder, Kiefer, Lärche, Linde, Olive,
Palme (Dattelpalme), Pappel, Pinie, Tanne, Ulme, Wachholder,
Wallnuss, Weinstock, Weissbuche; manche darunter fanden
aber nur vereinzelte Anwendung oder nur in bestimmten
Gegenden oder zu gewissen Theilen des Hausbaues. Kostbarere
Holzarten, wie Ebenholz oder Lebensbaum, wurden nur zu
Deckenanlagen, d. h. für Plafonds oder Kassetten, verwandt.
Im allgemeinen nahm man am liebsten altes, getrocknetes
') Als solcher wird er ausdrücklich dem vcamipf öc gegenübergestellt,
Plat. Protag. 319 B. Gorg. 501 E. Eust. ad Horn. Od. XVII, 383
p. 1825, 16.
2) So wird ausdrücklich Stein als Material des oikooöuoc genannt
bei Euseb. praep. ev. VII, 20, 1, während Galen V, 890, 11 Stein,
Ziegel uud Holz als sein Material nennt. Wir werden daher auf den
Begriff des oiKoboueiv später zurückkommen und dann auch die ent-
sprechenden lat. Ausdrücke erwähnen.
3) Theophr. V, 7, 1; ib. 4 u. s.
4) Die Belege hierfür sowie für die ähnlichen Zusammenstellungen
in obigem Capitel sind im § 2 bei den betr. Baumarten zu finden.
§ 4.
Die einzelnen Gattungen der Arbeit in Holz.
An die Spitze derx yerschiedenen Brauchen der Arbeit in
Holz stellen wir die des Zimmermanns, welcher, wie wir
oben gesehen haben, in der Regel durch tektluv, faber, oder
speciell faber tignarius bezeichnet wird. Vornehmlich zu unter-
scheiden haben wir bei der Thätigkeit des Zimmermanns
Hausbau und Schiffsbau.
Der speciell beim Hausbau thätige Zimmermann heisst im
Griech. häufig okoöouoc1); da jedoch nicht minder Steine und
anderes Material zum Bau der Häuser nothwendig sind, so ist
der Begriff oIkoööuoc nicht auf den Zimmermann beschränkt
und bezeichnet, nebst seinen Ableitungen, noch häufiger über-
haupt jeden, der ein Haus, gleichviel von welchem Material
erbaut, den Baumeister also und mitunter wohl auch speciell
sogar einen Steinarbeiter.2) Das Holz, welches vornehmlich
beim Hausbau verwandt wurde, die okobouiKri uXr]3), bestand
wesentlich in folgenden Arten4): Akazie, Buche, Buchsbaum,
Ceder, Cypresse, Eibe, Eiche (Stein-, Speise-, Zerreiche), Erle,
Esche, Feige, Fichte, Hollunder, Kiefer, Lärche, Linde, Olive,
Palme (Dattelpalme), Pappel, Pinie, Tanne, Ulme, Wachholder,
Wallnuss, Weinstock, Weissbuche; manche darunter fanden
aber nur vereinzelte Anwendung oder nur in bestimmten
Gegenden oder zu gewissen Theilen des Hausbaues. Kostbarere
Holzarten, wie Ebenholz oder Lebensbaum, wurden nur zu
Deckenanlagen, d. h. für Plafonds oder Kassetten, verwandt.
Im allgemeinen nahm man am liebsten altes, getrocknetes
') Als solcher wird er ausdrücklich dem vcamipf öc gegenübergestellt,
Plat. Protag. 319 B. Gorg. 501 E. Eust. ad Horn. Od. XVII, 383
p. 1825, 16.
2) So wird ausdrücklich Stein als Material des oikooöuoc genannt
bei Euseb. praep. ev. VII, 20, 1, während Galen V, 890, 11 Stein,
Ziegel uud Holz als sein Material nennt. Wir werden daher auf den
Begriff des oiKoboueiv später zurückkommen und dann auch die ent-
sprechenden lat. Ausdrücke erwähnen.
3) Theophr. V, 7, 1; ib. 4 u. s.
4) Die Belege hierfür sowie für die ähnlichen Zusammenstellungen
in obigem Capitel sind im § 2 bei den betr. Baumarten zu finden.