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Blümner, Hugo
Technologie und Terminologie der Gewerbe und Künste bei Griechen und Römern (Band 2) — Leipzig, 1879

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https://doi.org/10.11588/diglit.4950#0042

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— 32 —

Bei römischen Ziegeln oder keramischen Architektur-
theilen (ebenso wie beim römischen Thongeschirr) ist es sehr
verbreitet, dass der Name des Fabricanten, eine Fabrikmarke,
bei militärischen Arbeiten der Name der betreffenden Legion
in den Thon eingebrannt wurde. Die dazu gebräuchlichen

Stempel, von denen uns
noch Originale erhalten
sind (vgl. Fig. 71)),
waren von Metall, Thon,
Holz, vielleicht auch Gyps
oder einer weichen Stein-
art; und zwar gab es so-
wohl vertieft als erha-
ben geschnittene Stem-
pel. Auch Stempel mit
einzeln gearbeiteten und
in den Stempelrahmen
einstellbaren Buchstaben
sind nachgewiesen.2) Je-
doch sind diese Stempel
von grösserer Bedeutung für die Epigraphik, als für die Ge-
schichte der Technik.

, § 5- '
Die Fabrication thönerner Gefässe.

Allgemeines.

Wir haben bereits oben darauf hingewiesen, in wie frühe
Zeit das Töpferhandwerk zurückgeht, und unter den zu dem-
selben gehörigen Gewerben ist wiederum die eigentliche Töpfe-
rei, d. h. die Geschirrfabrication eines der ältesten, oder viel-
mehr das älteste schlechtweg, insofern in alter Zeit sicherlich
der Töpfer auch alles andere aus Thon zu Fertigende herstellte.
Wenn Hesiod in einem bekannten Verse vom Brotneid

Kg. 7.

*) Nach Birch II, 242 Fig. 185.

2) Näheres über Material, Form und Schnitt der römischen Stempel
s. bei Hefner a. a. 0. 38 ff. Birch II, 241 ff.
 
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