Im achten
Zimmer.
(Drittes der
Südseite.)
78
Hamburgisches Museum für Kunst und Gewerbe.
Teller von Fayence, bemalt in dick anfgetragenom Schmelz-
grün, der Hirsch olivbraun, der Vogel und die Blumen
bunt, die Ränder blau. Rehweiler, Mitte des 18. Jahrhdts.
Vs nat. Gr.
in Rocaillcrahmen zugetheilt haben.
Zwei kleine Teller
(S. d. Abb.) bemalt in den
erwähnten Farben, der
eine bezeichnet B., der
andere L. — Ein Teller,
Nachbildung eines chine-
sischen Musters in vor-
wiegendem Grün und
trocknem Ziegelroth. —
Ein gewundener Krug
mit Streublumen.
Schrezlieim bei
Ellwangen; daselbst
soll schon zu Anfang
des 18. Jahrhunderts
durch Wintergur st
eine Fayencerei ein-
gerichtet sein, welclier
die keramischen Hand-
bücher eine Menge
grosser Servicestücke
in Gestalt von Thieren
und Gemüsen, sowie
in Muffelfarben auf Fa-
yence gemalte Bilder
Deutsche, von Schmelzmalern ausserhalb der Fabriken decorirte Fayencen.
Wie bei den Porzellanen ist auch bei den Fayencen zu beachten,
dass nicht alle Stücke gleich in den Werkstätten, wo Masse und Glasur
bereitet wurden, decorirt worden sind. In Nürnberg und Augsburg
haben schon zu Ende des 17. und zu Anfang des 18. Jahrhunderts
Emailmaler Krüge und Schüsseln, die sie in weissem Zustande aus den
Fabriken bezogen hatten, entweder mit bunten Malereien in Muffelfarben
oder in jener trockenen Grau-Malerei decorirt, welche nach Johann Schaper’s
Weise, Gläser und Fayence-Krüge zu bemalen, benannt wird. Fast immer
haben die Maler ihre Werke am Henkel oder zwischen den Ornamenten
mit Buchstaben bezeichnet, deren Deutung auf bestimmte Künstler aber
noch nicht in allen Fällen gelungen ist.
Beispiele solcher Gefässe sind:
Ein Krug mit Kugelbauch und schlankem Hals, bemalt mit einem allegorischen
Bilde in blassem Purpur, eingefasst von grünem Kranze, welchen grossblühende, bunte
Blumenranken umgeben. Unten am Kranz neben einer Maske die Buchstaben A. H.,
d. h. Abraham Helmhack, ein aus Regensburg gebürtiger Glasmaler, welcher
sich in Nürnberg niederliess, dort auch derartige Krüge bemalte und 1724 starb.
Ein birnförmiger Krug mit feingemalter, bunter Landschaft, welche von
einem Kranze rother und gelber grosser Nelken, Tulpen, Türkenbundlilien umrahmt
ist. Am Henkel ein W R (verbunden).
Ein birnförmiger Krug, mit einer Sauhatz in eingehegtem .Tagen, in radirter
Schwarzmalerei. Am Henkel dasselbe W R (verbunden). (Aus der Sammlung Paul.)
Zimmer.
(Drittes der
Südseite.)
78
Hamburgisches Museum für Kunst und Gewerbe.
Teller von Fayence, bemalt in dick anfgetragenom Schmelz-
grün, der Hirsch olivbraun, der Vogel und die Blumen
bunt, die Ränder blau. Rehweiler, Mitte des 18. Jahrhdts.
Vs nat. Gr.
in Rocaillcrahmen zugetheilt haben.
Zwei kleine Teller
(S. d. Abb.) bemalt in den
erwähnten Farben, der
eine bezeichnet B., der
andere L. — Ein Teller,
Nachbildung eines chine-
sischen Musters in vor-
wiegendem Grün und
trocknem Ziegelroth. —
Ein gewundener Krug
mit Streublumen.
Schrezlieim bei
Ellwangen; daselbst
soll schon zu Anfang
des 18. Jahrhunderts
durch Wintergur st
eine Fayencerei ein-
gerichtet sein, welclier
die keramischen Hand-
bücher eine Menge
grosser Servicestücke
in Gestalt von Thieren
und Gemüsen, sowie
in Muffelfarben auf Fa-
yence gemalte Bilder
Deutsche, von Schmelzmalern ausserhalb der Fabriken decorirte Fayencen.
Wie bei den Porzellanen ist auch bei den Fayencen zu beachten,
dass nicht alle Stücke gleich in den Werkstätten, wo Masse und Glasur
bereitet wurden, decorirt worden sind. In Nürnberg und Augsburg
haben schon zu Ende des 17. und zu Anfang des 18. Jahrhunderts
Emailmaler Krüge und Schüsseln, die sie in weissem Zustande aus den
Fabriken bezogen hatten, entweder mit bunten Malereien in Muffelfarben
oder in jener trockenen Grau-Malerei decorirt, welche nach Johann Schaper’s
Weise, Gläser und Fayence-Krüge zu bemalen, benannt wird. Fast immer
haben die Maler ihre Werke am Henkel oder zwischen den Ornamenten
mit Buchstaben bezeichnet, deren Deutung auf bestimmte Künstler aber
noch nicht in allen Fällen gelungen ist.
Beispiele solcher Gefässe sind:
Ein Krug mit Kugelbauch und schlankem Hals, bemalt mit einem allegorischen
Bilde in blassem Purpur, eingefasst von grünem Kranze, welchen grossblühende, bunte
Blumenranken umgeben. Unten am Kranz neben einer Maske die Buchstaben A. H.,
d. h. Abraham Helmhack, ein aus Regensburg gebürtiger Glasmaler, welcher
sich in Nürnberg niederliess, dort auch derartige Krüge bemalte und 1724 starb.
Ein birnförmiger Krug mit feingemalter, bunter Landschaft, welche von
einem Kranze rother und gelber grosser Nelken, Tulpen, Türkenbundlilien umrahmt
ist. Am Henkel ein W R (verbunden).
Ein birnförmiger Krug, mit einer Sauhatz in eingehegtem .Tagen, in radirter
Schwarzmalerei. Am Henkel dasselbe W R (verbunden). (Aus der Sammlung Paul.)