Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]: Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten (11.1909-1910(1910))

ZeMcbpM fün iSungenkun'äe un«ä löaukuntt.
lldrgcin <^ep Vepeinigung zup Lpkattung cleuttcbep lDupgen.

IKerriusgebei': ff>rc>fe!soi' lSoäo Lbbcii'clt, Bncbttekf, Dnuuewcilcl-lSepttn.


XI. Iakrg.

löerlin, ^anuap rylo.

l?)umniep 1-s.

Dcr Lurgwart crscbcint sccksmal jäbrlick. — Lczuctsprcis 12,50 N!k.,

jäln'Iich.

^einrich von GeymüUer l'

In Badcn Äadcn cnrschlicf in der Nachr vc>in 18. znin Ih. Dezcinbcr I^SY iin
71. Ecbensjakrc dcr Architckt und 7xunftl>isrorikcr, langjahrigcs Nritglied des Ausschusscs
unserer Vercinigung, Hcinrich Baron von GeyinüIIer, Or. püil. und Or. inx. lr. c., Ritter
dcs Preuftischcn Rrvncn Grdcns II. 7sl., der Ehrcnlegicm :c. Aus einein altcn Gchrveizcr
Geschlcchr stainmend tvurdc er in wien ain 12. Mai 18Z9 gebc'ren Uttd hat einen
grvftcn Tcil seincs Eebcns in dcr Gchrvciz, in ^rankreich und in Gtalicn zugebracht.
Gcinc Hauptarbeitcn bctrafcn das Gebiet der Italicnischen Xenaifsance und viel verdankcn
rvir ihin für die Rcnnrnis der groften Mcister Brainantc und Gangallo und ihrer Arbcitcn.
Berühint sind seine Vvcrke übcr dic Gr. Pcterskirche in Rom und über die ?Irchitektur
der Rcnaissance in Toscana, die iin inonuincntalsten Gtil hcrausgegcbcn rvurden und grund-
lcgcnd für allc Zukunft bleiben dürfcen. Seine glanzendc 2Zildung und sein groftcs Sprach-
calcnt befahigcen Geyinüller, der auch Mirglied einer ganzen )seihe vc>n wijsenschafclichen
Rörperschafrcn rvar (Iristitut äe ?rLlice, I^oyal lustitute c>f Lritish Tsrchitects, ^.rriericau
lustitute ok Tsrchitects, Rais. Dcurschcs Archäologisches Gnstitut, ^caäemie koyale ckes
Leaux^rts cle k>Ioreuce, ^caäelriie Iillperiale äes l^rchitects cle 3t. ttetersbour^ und
vicler andcrer) ;ur Vcrinicclung fruchcbarer Bezichungen zrvischen deutschcn und italicnischcn
und deucschcn und französischcn Rünstlern und Gclehrtcn. Einc Lrucht scines Aufcnthalccs
in Frankrcich cvar u. a. die „Baukunst der Renaissance in Frankreich".

,sranzöjtsche, englischc, italicnische und dcursche Rünstler und Gclehrte sind Lhm vcr-
pstichcet,für scine uncrinüdlicheBercicschafc an kunstgcschichclichenStudicn inirzutvirkcn. Daß cr
auch zu prakcischcn Lragen tverkvollcn )sac erteilcn konnrc, zcigtc er, als er bci dcr Entschcidung
übcr die Doinfassaden in Mailand zugezogcn rvurde und daucrnd dcin Romicee für die IViedcr-
hcrstellung dcs Gchlosses Lhillon angehörce. Auch bei dcr Rathedrale Ln Eausannc und zahl-
reichcn anderen Monumentalbauten cvurdc sein llrceil gesuchc. In Deutschland ist in lctztcr
sein glanzendcs und crfolgreichcs Eintrcccn bckannt gecvorden für die viel angcfcindete
Wiedcrherstellung dcr Hohkönigsburg. Der Raiser hat dcn Runstgclehrten rvicderholc zu
2Zesuchen der »oohkönigsburg und in Gcraftburg eingeladen. Uncrinüdlich hat dieser
bis zu seinein Ictztcn Ateinzuge gcivirkt. Ein durch ganz Europa ausgcdchntcr Rreis von