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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 11.1909-1910(1910)

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Nr. 3
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Wenzel, Ernst: Das neue Haus zu Eschwege
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Ebhardt, Bodo: Zwei alte Pläne von der Akropolis
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https://doi.org/10.11588/diglit.31848#0055

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Die kürzlich hier bei Abbruchsarbeiten ;u Tage gekc>iu,nenen Lenstergewände zeigen die
sonst in «Zcffen nicht weiter vorkonnnendc Innenornaincncarion der Lensterfassungen in
genau derselben Ausführung rvie an dem ITIeuen Hause ;u Eschwege.

Zwei alte plane von der Akropolis.

Von Bodo Ebhardt.

ei den b"lachforschuttgcn in ikalicnischen Archiven, die ich auf meinctt ver-
schiedcncn Äurgenstudienreisen angestellt habe, und denen ich unendlich viele
Anregungen verdanke, habe ich besonders schöne Scunden in venedig ver-
bracht. Sowohl in» dortigen Gcaatsarchiv unter der licbenswürdigen
Kihrung des Direkcors Lommendacore Nfalagola als auch in der dorcigen
Biblioceca Marciana, zuerst 1902 noch in dem alten Dogenpalast, zuletzt 1909 nach der Ueber-
siedlung in den alccn Palast der Äiblioccca INarciana.

Gchon 1902 waren mir verschiedene Bande mit alten Planen Ln die Hande gefallen,
welchc venezianische Wehrbaucen betrafen und die ich nunmchr in meinem Werk „Die Burgen
Icaliens" zum Teil bcrcits veröffentlicht habe, ;um Teil noch abdruckcn werde.

Eine ganze Welr von hochinreressanten Rriegs-Bauten rar sich vor mir auf beim
Durchsehen dieser alren Bläccer, dic für die Burgenforschung ebenso inceressant sind, wie
für den Gtädrebau.

Uncer den pläncn der Ucarciana fielen mir zwei pläne von Achen mit der Akropolis
bczw. nur der Letzteren in die Hände. Vlach der 2lkropolis im Gtadrplan ist wohl die
Zeichnung im „Arp Athenarum" Ed. I I I. hergestellt, cinige Abweichungen sind freilich vor-
handen. Dcr zwcitc plan scheint nicht veröffenrlicht, ebenso wcnig der beigegebene Tept.

Dic Pläne sind sorgfältige Arbeiten eines tüchtigen Fachmannes. Der Verfasser
sagc selbst, dafi sie bctrcffs dcr bcdelitcndsten punkte, sowohl dcr antiken wie dcr modernen,
mir der gröfiren Gcnauigkeic angefercigc seien. Gie stammen aus dcr Zeic unmiccelbar nach
dcr Einnahme Athens durch dre venezianer unter dem Prokurator und Generalkapitän
Uroresini (Morosini) am 28. Iuli 1687, und gleich nach der verhängnisvollcn Pulverepplosion
auf der 2lkropolis. Der verfasser, Militär-Ingenicur verneda, hac aber nichc nur die strace-
gisch wichcigen punkte dargestellt, sondern auch offenbar cin lebhaftes Inreresse für die alce
griechische Runst gehabt. Er giebc auf dem einen der Pläne zwei kurze Beschreibungen der
wichtigsten Bauten und Baureste, die als eine liTlachrLchc aus dem Ende des 17. Iahrhunderrs
allgemeines Inceresse haben dürfcen.

Ich bringe sie daher hier Ln möglichst worcgetreuer Uebersetzung nach meinen phoro-
graphischen 2lufnahmcn der pläne zuin 2lbdruck. Bei der Rleinheit der Schrift war die
Enczifferung und Uebcrsctzung nichc immcr ganz lcichr.

Als Deucsche wird es uns auch inrercssicren, dafi in den plänen (Uuarcicre deutscher
Truppcn der Republik venedig unter dem Herzog von Braunschweig besonders gekenn-
zeichnet sind.

Eine eingehendere Würdigung der beiden Zeichnungen darf vorbehalten werden. Hier
folgen die Aufzeichnungen verneda's.
 
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