Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]: Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten (11.1909-1910(1910))

von der prcuß. Domäncnvcrwaltung mit dcr Doniäne
Scharzfcld an dcn bisbcrigcn päcktcr dcrsclbcn vcr-
kauft wcrdcn. Solltc dcr Vcrkauf zustande ksnimcn,
so muß vcrlangt werdcn, daß auck für dcn Fort-
bcstand dcr Ruine Garanticcn gcfordcrt wcrdcn,
damit dic Naureste nicht eincs Dagcs cinfach nicdcr-
gclegt werdcn könncn.

(Nachsckrift dcr Sckriftlcitung): Daß die Re-
gierung irgend wclcke Vorficktsmaßrcgcln versäumcn
solltc, halten wir für ausgcjcklosscn. wir stchen im
übrigen nicht auf dcn Standpunkt, daß cin Vcrkauf
von Ruincn aus Staatsbcsty an verlraucnswürdige
personen mit dcn nötigcn lNitteln und dem noch
nötigercn Vcrständnis cin Fchler ist, wcnn der Räufcr
in der stagc ist, mchr für dic altcn Bautcn zu tun, als
dic Rcgicrungcn, dcrcn Mittcl ganz unzurcickcnd stnd.
Tc>i'ckiu!>u.

2lus dcr Rapclle der Burg Dorckiara bci parma,
dic sich, wie aus dcm Grundriß bci Ebhardt „Dic
Lurgcn Italicns" crstchtlick ist, in einem Eckturm
bcfindct, wurden lcythin dic wichtigsten Nunstschäyc,
cin fünftciligcs 2lltarbild vsn Bcncdetto Lembo, cin
Rirchenstuhl, cinc Siytruhc und andcrcs cntführt. Dcr
zweitc Band dcr „Burgcn Italicns" bringt von dicscm
Raumc 2lbbildungcn aus dcr Zeit vor dcr ZcrstLrung.

Dcr angebliche Dicbstahl, der ;u eincr wahrcn
Räubcrgcsckichte aufgcbauscht wurde, cntpuppte stch
als cin vom Bcstycr dcr Burg crmächtigter Verkauf
an einen Altertumshändlee in 2lom. Da dic Burg
als hssationaleigentum bctrachtct wird, lcgte abcr dic
Rcgicrung cin Vcto cin, sodaß dic Rapelle ihren
Schmuck hoffcntlich nicht langc entbchren wird. Es
wärc cin uncrsetzlicher Verlust bci der Scltcnhcit
crkaltcncr Burgkapcllcn in Italicn, wcnn durck das
Hceausreißcn von Lunstschätzen, die mit dcm Raum-
bild verwachstn stnd, dee Eharaktcr dcs Ganzen
zcrftört würde.

»lWuclenau (llZbeinpfeilz).

Bei der Bcgrenzung dcs zuni altcn fränkischcn
Rönigsbsfe gckörigen Reiches wird auch cinc ckert-
lichkcit „wadcnau" als Grenzpunkt genannt; übcr
ihre Eage war mangcls topographischer Anhalts-
punktc lange nichts bckannt. Erst neuerdings konnte
auf Grund urkundlichcr Studien durch dcn llntcr-
zcichnetcn fcstgcstellt wcrden, daß darunter einc jcyt
vcrsckwundene Tiefburg bei Dcnnweilcr-Frohnback,
dcr Siy dcr Ritter von lVadenau, dcr Lchnsleute
der altcn Grafcn von Vcldenz, zu versteken ist. Die
darübcr vorhandcncn Vkachrichten wurden in dcn
pfalzisckcn Geschicktsblättcrn (lääS, S. SS—S2) ver-
öffcntlicht. Habcrlc.

^ LVm'tkui'g

Zcitungsmcldungen zufolge solltcn die inncren
Höfe der wartburg, bisher frei zugänglich sortan

nur gcgen ein Eintrittsgcld von l Mark bctrctcn
wcrdcn dürfen. wic wir von zuständiger Stcllc
crfahrcn, ist dicsc Ptachricht nicht richtig. Dic Höfc
warcn einigc Zcit wcgcn baulichcr Vcränderungcn
gesckloffcn, jcyt stnd diesclbcn wic bishcr, dem Publi-
kum gcöffnct.

Abb. S5. Ruine choher Schwarm
(Ssrbenburg) bci Saalfcld.

Vücherschau.

MUHelm Vilich5 fesserreiihnunsten ssursntzriflher
unll Meißnislher Vrlschnsten au; clen Inhren 1626 Vi8

1622. Herausgegcbcn von paul Emil Richtcr und
Lkristian Rrollmann. Z Bändc. ZS Seiten mit
142 Tafeln. Folio. Drcsden 1SS7. Vcrlag von
L. L. Meinhold und Söhne. preis 2S Nlark.

Schon frühcr hat stch Lrollmann mit den,
Meistcr wilhclm Dilich beschäftigt, dcr wic kein
andcrcr vor und nach ihm cs verstandcn hat, die
Städte, Schlösscr und Burgcn unscrer dcutschcn
cheimat in wcnigcn Strichen aber zuverlässtg darzu
stellen und desscn Arbeiten daker auch allcn spatcrcn
Tafclwcrkcn als wcrtvolle D.uelle gedicnt habcn.

2lls Zcichncr und Dspograph gchört Dilich durch
die reichc Hinterlassenschaft, dic auf unsere Tagc
gekommcn ist zu den besten seiner Runst. Das obcn-