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genannte ncuc Vvcrk übee ikn, vor nunmcbr bercits
drei Iahrcn in dcn Schriftcn der Rgl. Sachs. Rom-
mission für Gcschichtc crschicncn, gibt scinc Federzeich-
nungen von Rursächsischen und Meißnischen Ort-
schaftcn aus dcn Iahren 1S2S bis 1S2S wieoee. Die
vortresflicheArbeit hat ausfallenderweisc nicht entfcrnt
dic würdigung gefunden, dic sie nach vcrschicdcnen
Richtungcn hin vcrdicnt, hicr möge daber cinc kurzc
würdigung gcstattet sein. Dcr in der Rgl. Bibliothek
zu Drcsdc» aufbewahrtc Dilickschc Driginalband
enthält 1-19 Ansichten von Städtcn i» Sachsen-
Mcißcn. Im ganzcn hat dcr Zcichner 122 Orte
aufgenommen, von denen jeyt 77 zu Sachse», 5s>
zu preußcn und 5 zu Sachscn Mcimar gchören.
Da der innere Zustand des Driginal-Werkes nicht
mchr ein vollständig guter ist, muß mit doppelter
Freude dic vorlicgende vsrtrcfflichc DcrLsfcntlichung
seines kostbaren Inhalts bcgrüßt werden.
Sämtlichc Blättcr sind in DriginalgrLßc wicdcr-
gcgebcn und zwar je nach ihrer Erhaltung durch
Photographie odcr Lithographie. Der Originaltext
ist fortgelassen, dafür hat Richter sich bemüht, nach
altcn pläncn und mit Untcrstüyung ortskundigcr
Herren Erklärungen zu den plänen ;u gcbcn, auch
sowcit ste bci Dilich fehlten.
Rrollmann, der stch schon frühcr eingehend mit
Dilichs Leben beschäftigt hat, hat zu dem wecke eine
Biograpkic dicses bcdcutendcn Mannes bcigcstcucrt,
die ein ausgezeichnetes Bild seines merkwürdigen
Bildungsganges und scinerSchicksale bietet. Für jeden
nachdenklichen Geschichts- und Runstfreund wird diese
Biographie hLchst lehrreich scin. Es ist uns leider bei
dcm geringen Platz, der uns hicr zur Derfügung stcht
nicht mLglich, auch nur cinen Auszug aus der vortresf-
lichen Arbcit zu gcben. Nur sovicl sci kurz erwähnt,
daß Dilich 1571 oder 1572 als pfarrerssshn in Hessen
geboren wurdc, dic Gelehrtcnschule besuchte und so
mit sciner künstlerischen Lcgabung eine tüchtigc Bil-
dung vcrcinigtc. Auf dem Gebiete dee Zeichenkunst
bczeichnctc stch Dilich selbst spätcr als Autodidakt.
Seine Schicksale auf der hohen Schule in witten-
bcrg und später in andcrcn sächstschen Städtcn,
scine Dätigkeit in Diensten des Landgrafcn llloritz
von Hcssen, scine zahlrcichcn wcrke, cndlich seinc
pcrsLnlichen Schicksale, seinc Gefangcnschaft in Heffen
zu dee er durch ein Machtgebot des Landgrafen
vcrurteilt wurdc, scinc endlickc ErlLsung und 2ln-
stellung in kursächstschcn Dicnstcn wcrdcn cingchcnd
dargcstellt.
Ein alphabetisches Verzcichnis, das dem werkc
beigegcbcn ist, crleichtert scine Bcnuyung. Die
wicdcrgabe der Dafeln und dic Ausstattung des
werkes scitcns des Verlages ist bci aller Einfachheit
ganz vortrcsflich und die VerLjfentlichung kann daher
allen Freunden vaterländischer Laukunst nicht warm
genug empfshlen wcrdcn. Dcn Herausgebcrn gebührt
für dic mühcvollc Arbcit Ancrkennung und Erfolg
in wciten Rreisen!
friüericianisches varock. Fürstliche,kirchliche und
bürgcrliche Baukunst vom Endc des 17. bis zum
Ausgang dcs 1S. Iahrhunderts. Hcrausgcgeben von
Rgl. Landbauinspcktor L>. Rloeppcl. Zweite neu-
durchgcsehcne und vermchrtc Auflagc. S Seiten mit
SS Tafcln in Lichtdruck. Folio. Baumgärtncrs Buch
handlung in Lcipzig. In Nlappe 24 Mark.
Der Derfaffcr scbildcrt in seincm wcrke das
Fridericianische Barock vom Ende dcs 17. bis zum
Ausgang dcs IS. Iahrkunderts, wie cs in Lrandcn-
burg, dcm Rcrnlande dcs brandcnburg-prcußischcn
Sraatcs von seincn Fürftcn ins Lcbcn gerufcn wurde.
Er trägt damit eincr StrLmung unsercr Tagesmode
Rechnung, die troy allcr prophetischen Ankündigungen
eincs neuen Stiles doch, - namcntlich was dic Gcsamt-
aujfassung bctrifft, - zwischen einem ftrengen Barock
und nüchternem Biedermeicrtum hin- und herschwankt.
In dcm nue S Seiten umfaffenden Vorwort versucht
der Vcrfasser cincn Ucberblick zu geben übce die
Entwickclung der brandenburgischen Baukunst in der
angegebenen Zeit, die insofern eine gewissc Aehnlich-
keit mit deren Schicksalen im 1S. Iahehundert hat,
als auch damals in dem nach dem Dreißigjährigen
Rricgc vcrarmtcn Lande es gänzlich an Rünstlern
und geschulten Handwerkern fchltc, die neue Bau-
kunstentwicklung also gcwissermaßen ohne Unterlage
im Volke wae. Der lTlame fridericianisches Barock
ist nicht ganz zutrcffcnd, dcnn cs wird auch auf die
Zeit dcs großen Rurfürsten zurückgegriffen und auch
nach-fridericianisches erwähnt. Verfasscr führt kur;
die Hauptarchitcktcn auf und ncnnt einigc ihrer
hauptsächlichsten werke mit den Erbaungsjahren-
Dic Abbildungcn bcschaftigcn sich nicht nur mit
Bcrlin, sondern auch mit potsdam und eincr Rcihc
andcrcr Brandenburgischcr Städtc.
Von den wenigen dieser ivrtc, die in der Barock-
zeit cinige Bcdcutung hatten, gibt das wcrk 2lb
bildungcn aus RLpenick, Oranienburg, Frankfurt
a. ü)., Rüstrin, Rroffcn, Peiy, Rottbus. Nur die
lctztcrcn klcincn Drtc dürftcn wenigcr bckannt scin,
während dic mcisten dcr übrigcn Aufnahmcn neucs
nicht bicten.
Gleichwohl blcibt cs vcrdienstvoll, daß der Ver-
fasser dic 2lrchitcktur-SchLpfungen eines gewissen
Zeitraumes in einheitlichen photographischen Auf-
nahincn ncbcneinander gcstellt hat.
Leider folgt dcr Verfaffer in dem Bestrcben,
einfachc Vorbilder zu bieten, auch darin dem Zugc
unserer Zcit, das ärmliche zu übcrschayen, daß neben
vsrtrefflichen Barsckbautcn potsdams, das als Stadt
genannte ncuc Vvcrk übee ikn, vor nunmcbr bercits
drei Iahrcn in dcn Schriftcn der Rgl. Sachs. Rom-
mission für Gcschichtc crschicncn, gibt scinc Federzeich-
nungen von Rursächsischen und Meißnischen Ort-
schaftcn aus dcn Iahren 1S2S bis 1S2S wieoee. Die
vortresflicheArbeit hat ausfallenderweisc nicht entfcrnt
dic würdigung gefunden, dic sie nach vcrschicdcnen
Richtungcn hin vcrdicnt, hicr möge daber cinc kurzc
würdigung gcstattet sein. Dcr in der Rgl. Bibliothek
zu Drcsdc» aufbewahrtc Dilickschc Driginalband
enthält 1-19 Ansichten von Städtcn i» Sachsen-
Mcißcn. Im ganzcn hat dcr Zcichner 122 Orte
aufgenommen, von denen jeyt 77 zu Sachse», 5s>
zu preußcn und 5 zu Sachscn Mcimar gchören.
Da der innere Zustand des Driginal-Werkes nicht
mchr ein vollständig guter ist, muß mit doppelter
Freude dic vorlicgende vsrtrcfflichc DcrLsfcntlichung
seines kostbaren Inhalts bcgrüßt werden.
Sämtlichc Blättcr sind in DriginalgrLßc wicdcr-
gcgebcn und zwar je nach ihrer Erhaltung durch
Photographie odcr Lithographie. Der Originaltext
ist fortgelassen, dafür hat Richter sich bemüht, nach
altcn pläncn und mit Untcrstüyung ortskundigcr
Herren Erklärungen zu den plänen ;u gcbcn, auch
sowcit ste bci Dilich fehlten.
Rrollmann, der stch schon frühcr eingehend mit
Dilichs Leben beschäftigt hat, hat zu dem wecke eine
Biograpkic dicses bcdcutendcn Mannes bcigcstcucrt,
die ein ausgezeichnetes Bild seines merkwürdigen
Bildungsganges und scinerSchicksale bietet. Für jeden
nachdenklichen Geschichts- und Runstfreund wird diese
Biographie hLchst lehrreich scin. Es ist uns leider bei
dcm geringen Platz, der uns hicr zur Derfügung stcht
nicht mLglich, auch nur cinen Auszug aus der vortresf-
lichen Arbcit zu gcben. Nur sovicl sci kurz erwähnt,
daß Dilich 1571 oder 1572 als pfarrerssshn in Hessen
geboren wurdc, dic Gelehrtcnschule besuchte und so
mit sciner künstlerischen Lcgabung eine tüchtigc Bil-
dung vcrcinigtc. Auf dem Gebiete dee Zeichenkunst
bczeichnctc stch Dilich selbst spätcr als Autodidakt.
Seine Schicksale auf der hohen Schule in witten-
bcrg und später in andcrcn sächstschen Städtcn,
scine Dätigkeit in Diensten des Landgrafcn llloritz
von Hcssen, scine zahlrcichcn wcrke, cndlich seinc
pcrsLnlichen Schicksale, seinc Gefangcnschaft in Heffen
zu dee er durch ein Machtgebot des Landgrafen
vcrurteilt wurdc, scinc endlickc ErlLsung und 2ln-
stellung in kursächstschcn Dicnstcn wcrdcn cingchcnd
dargcstellt.
Ein alphabetisches Verzcichnis, das dem werkc
beigegcbcn ist, crleichtert scine Bcnuyung. Die
wicdcrgabe der Dafeln und dic Ausstattung des
werkes scitcns des Verlages ist bci aller Einfachheit
ganz vortrcsflich und die VerLjfentlichung kann daher
allen Freunden vaterländischer Laukunst nicht warm
genug empfshlen wcrdcn. Dcn Herausgebcrn gebührt
für dic mühcvollc Arbcit Ancrkennung und Erfolg
in wciten Rreisen!
friüericianisches varock. Fürstliche,kirchliche und
bürgcrliche Baukunst vom Endc des 17. bis zum
Ausgang dcs 1S. Iahrhunderts. Hcrausgcgeben von
Rgl. Landbauinspcktor L>. Rloeppcl. Zweite neu-
durchgcsehcne und vermchrtc Auflagc. S Seiten mit
SS Tafcln in Lichtdruck. Folio. Baumgärtncrs Buch
handlung in Lcipzig. In Nlappe 24 Mark.
Der Derfaffcr scbildcrt in seincm wcrke das
Fridericianische Barock vom Ende dcs 17. bis zum
Ausgang dcs IS. Iahrkunderts, wie cs in Lrandcn-
burg, dcm Rcrnlande dcs brandcnburg-prcußischcn
Sraatcs von seincn Fürftcn ins Lcbcn gerufcn wurde.
Er trägt damit eincr StrLmung unsercr Tagesmode
Rechnung, die troy allcr prophetischen Ankündigungen
eincs neuen Stiles doch, - namcntlich was dic Gcsamt-
aujfassung bctrifft, - zwischen einem ftrengen Barock
und nüchternem Biedermeicrtum hin- und herschwankt.
In dcm nue S Seiten umfaffenden Vorwort versucht
der Vcrfasser cincn Ucberblick zu geben übce die
Entwickclung der brandenburgischen Baukunst in der
angegebenen Zeit, die insofern eine gewissc Aehnlich-
keit mit deren Schicksalen im 1S. Iahehundert hat,
als auch damals in dem nach dem Dreißigjährigen
Rricgc vcrarmtcn Lande es gänzlich an Rünstlern
und geschulten Handwerkern fchltc, die neue Bau-
kunstentwicklung also gcwissermaßen ohne Unterlage
im Volke wae. Der lTlame fridericianisches Barock
ist nicht ganz zutrcffcnd, dcnn cs wird auch auf die
Zeit dcs großen Rurfürsten zurückgegriffen und auch
nach-fridericianisches erwähnt. Verfasscr führt kur;
die Hauptarchitcktcn auf und ncnnt einigc ihrer
hauptsächlichsten werke mit den Erbaungsjahren-
Dic Abbildungcn bcschaftigcn sich nicht nur mit
Bcrlin, sondern auch mit potsdam und eincr Rcihc
andcrcr Brandenburgischcr Städtc.
Von den wenigen dieser ivrtc, die in der Barock-
zeit cinige Bcdcutung hatten, gibt das wcrk 2lb
bildungcn aus RLpenick, Oranienburg, Frankfurt
a. ü)., Rüstrin, Rroffcn, Peiy, Rottbus. Nur die
lctztcrcn klcincn Drtc dürftcn wenigcr bckannt scin,
während dic mcisten dcr übrigcn Aufnahmcn neucs
nicht bicten.
Gleichwohl blcibt cs vcrdienstvoll, daß der Ver-
fasser dic 2lrchitcktur-SchLpfungen eines gewissen
Zeitraumes in einheitlichen photographischen Auf-
nahincn ncbcneinander gcstellt hat.
Leider folgt dcr Verfaffer in dem Bestrcben,
einfachc Vorbilder zu bieten, auch darin dem Zugc
unserer Zcit, das ärmliche zu übcrschayen, daß neben
vsrtrefflichen Barsckbautcn potsdams, das als Stadt