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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 11.1909-1910(1910)

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Nr. 4-5
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Schmidt, Berthold: Das Schloß Osterstein bei Gera
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Elberling, Karl: Altenburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.31848#0100

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kümmerliche Reste. Zunächst geyört dazu der kleine Mauerturm neben der heutigen Gchloß-
wache, dann aber bcsondcrs der ^auptturin (Bergfried), aber auch sein eheinaliger Gtein-
helin wurdc 160- durch einen nicht gerade geschinackvollen Ruppelaufbau ersetzt. An die
Zeit seiner ersten Erbauung iin 1Z. Iahrhunderc erinnerc nur die Z,7 Nkecer bccragende
Wandstarke seines Erdgeschosses, das HLer befindliche, zuin Teil auch zerstörce Gcwölbe und
eine Rundbogentür init allcrdings jüngerer Flachbogen-bAische iin crsten Gbergeschossc des
Turines. Ein Grundriß der alten Burganlage dürfce schwerlich inic einiger Sicherheic
hergestcllt werden können. Interessant ist vielleicht noch, daß auf dcin Berge, jenseits dcs
alccn Burggrabens, also nach der für einen Angriff auf das Gchloß günstigsten Geite, sich
noch Reste von Gchanzcn und Graben befinden, dic inöglicherweise auch noch dein
Mittelalcer angehören.

Altenburg?)

Von Stadtbaueat Elberling, Altenbueg.

AUicheres über die Zeit, in der die Stadt Altenburg, Residen; des ^erzogs
^ von Gachsen-Altenburg und Hauptstadt dcs Herzogruins Gachsen-Alcen-
burg begründer wurde, ist nicht bekannc. Der pleißengau lplisni) in dem
dic Gtadt licgt und dcr seinen bssaincn von dein, ihn durchfiießenden pleißen-
fiusse hat, wurde schon iin 5. Iahrhunderr nach Lhr. von dein slavischen
Gcainine der Gorben bewohnt und schon zu dieser Zeit war der Lelsenberg, auf welchein
jetzt das Hcrzogliche Refidenzschloß stehc, befcstigt, dicnte dcn Ninwohnern Ln Rriegsgefahr
zur Zufluchtsstacte und war wahrscheinlich der Gitz eines sorbischen Fürsten. Zu Ende
des 6. Iahrhundcrcs wurden die Gorben hier von den nordthüringischen Markgrafen und
^erzögen unterworfen und der s)Ieißengau wurde dein deutschen Reiche einverleibc. Die
;u Anfang dcs 10. Iahrhundcrcs hier einwandcrnden Deucschen nannten die von ihncn auf
dem Felsenberge vorgefundene 1?este die „alce Burg" und hiernach wurde die an dein
südlichen Luße der Enirg entstehende Gcadr Altenburg benannt.

1?or Encstehung der Gtadt befand fich ain nördlichen Abhang des Felsenbergcs eine
sorbische Gründung, Podgrodici, d. h. die -Leute uncer der Burg, spacer Puwertiz, dann
pauritz genannc. Die jetzige pcmritzer Gasse erinnerc noch an diese Gründung. ^ier Lst
also der altefte Teil der Gradt ;u suchen.

Gchon iin 1Z. Iahrhundcrt war die Gtadt, welche urkundlich zuerst in einem Gchrifc-
ftück des Raisers Mcco 11. luin 68O), das »hochstifc Zeitz betrcffcnd, erwahnc wird, inic einer
Mauer uingeben, wclche ihrcn Uinfang noch bis zur Mitte dcs 16. Iahrhundert bezeichnece
und die 5 Tlorc hatte, nach denen zur Zeit noch stadtischc Gtraßen benannc sind, durch die
dicse Tore: Burgtor, pauritzercor, Tcichcor, Gchinöllnschc Tor, Iohannistor, den Eingang
zur Gtadt verinittclten. Dcile von dieser Gcadtinaucr, die init vielcn Wachccürinen aus-
gestactec war, sind noch vorhandcn, besonders an der Wallstraße, Runstgasse, -Langengasse.
?ln letzteren beidcn Gtraßen stchen auch noch alte Wachttürine an der N cauer. Die Scadt
wurde Ln früherer Zeit, init ?lusschluß der Vorstadte in kirchlichcr Hinsicht in die Barcholoinäi-

Eiiie ausführlichc Eiiizcldarstellunci dcs Schlosscs zu Altcnburg, dercn gcschichtlicher Eeil bereits
fcrtiggcstcllt ist, bearbcitet dcr Hcrausgcbcr dicser Zeitschrift. Die Verösfcntlichung wird als Ergänzungs-
band zu dcn „Dcutsckcn Burgen" im Verlage von Ernst wasmutb, A. G., Lerlin, crsolgcn.

wir vcrwciscn auch aus den aussübrlichen Llussay übcr den Rirchensaal dcs Schlosses Altcnburg,
Burgwart ^III. Iabrg- btr. L. Die Schristleitung.
 
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